11 Dinge, die du im Winter in München machen kannst

Am kürzesten Tag des Jahres, wenn es bei uns ganze 16 Stunden dunkel ist, fällt der Startschuss für die kälteste und für manch einen auch die ungemütlichste Jahreszeit. Im Winter verlassen wir ohnehin seltener das Haus und wenn, dann nur mit Mütze, Handschuhen und einem Schal von hier bis Mexiko – dabei kann der Winter doch auch so schön sein. Zum Beispiel abends am Königsplatz, wenn Schnee liegt und die Kaninchen lautlos an einem vorbeihoppeln. Dann wirkt München noch friedlicher als es ohnehin schon ist – und auch ein bisschen kitschig, aber auf eine gute Art. Doch egal, ob sich die weiße Winterpracht blicken lässt oder nicht, auch im Winter gibt es in München jede Menge zu tun!

Westpark Winter
© Anja Schauberger

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Einmal durch den winterlichen Westpark schlendern

Der Westpark ist einer unserer liebsten Parks: Hier ist es nie richtig voll und trotzdem kann man auch im Winter jede Menge erleben. Wer vor der verschneiten thailändische Sala steht, fühlt sich jedes Mal wie in einem anderen Land. Wer den Westsee besucht, der erlebt echte Münchner Winterromantik – und kommt bestimmt glücklich nach Hause. Das Gute am Westpark ist übrigens: Mollsee und Westsee liegen am jeweils anderen Ende, ihr könnt also wunderbar von dem einen See zum anderen spazieren.

Salon Irkutsk Pelmeni Express
© Salon Irkutsk

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Fancy Cocktails liefern lassen oder selbst machen

Die Sehnsucht nach unserem jeweiligen Lieblingstresen lässt sich in keinem Jigger der Welt bemessen. Die Gesellschaft und die Atmosphäre kann man zwar aktuell schwer ersetzen, dafür kann an der alkoholischen Front ausgeholfen werden. Nichts gegen Cornerbier oder Couchweinschörlchen, aber manchmal muss es eben mehr sein. Genau wie damals, als euch die Barkeeper*innen eures Vertrauens jeden Wunsch von den Lippen ablesen konnten, bringen sie diese Wünsche nun sogar zu euch nach Hause. Nicht nur vom Salon Irkutsk, sondern auch von Call Soul oder der Bar Garcon starten aktuell regelmäßig Boten. Im Gepäck haben sie Eis und Flaschen mit vorgemixten Drinks von Negroni bis Vieux Carré. Für diejenigen unter euch, die sich lieber selbst das Bartuch über die Schulter schmeißen wollen, empfehlen wir die hundertprozentige DIY-Variante. Ein Whiskey Sour oder Gin Fizz sind tatsächlich kein Hexenwerk und das Internet voller schöner Anleitungen. Unser Favorit: dieser unterhaltsame australische Gentlemen. Übrigens auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, mal ein paar lokale Spirituosen zwischen Duke Gin und Slyrs Whisky kennen zu lernen.

Pinakotheken Lichtaktion
© Pinakotheken

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Die Lichtinstallation im Kunstareal bewundern

Das Kunstareal ist mit seinen pompösen Gebäuden und imposanten Fassaden ja das ganze Jahr über schon ganz schön beeindruckend! Die Krone setzt dem Ganzen dann aber doch die aktuelle Lichtaktion auf, die noch bis zum 14. Februar 2021 läuft. Deshalb raten wir euch ganz dringend, mal durch die Maxvorstadt zu schlendern und euch das Spektakel selbst anzuschauen. Dabei werden täglich, sobald es dämmert, 18 verschiedene Museen zwischen Königsplatz und Theresienstraße mit faszinierenden Licht- und Videoinstallationen bespielt. Schnappt euch also eure Kamera und begebt euch auf einen kleinen Kunstspaziergang durch die momentan wohl eindrucksvollste Ausstellung der Stadt.

Saxophon Jazz
© Unsplash | Chris Bair

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Feinster Musik aus der Telemilla lauschen

Die Milla lässt einen nicht im Stich. Das ist einfach ein Fakt. Den könnte man wildfremden Menschen auf der Straße entgegen rufen und sie hätten keine andere Wahl als zuzustimmen. Denn die Milla hat uns, schon lange vor diesem verrückten Jahr, musikalisch durch die Nächte gebracht und sich glücklicherweise auch dieses Jahr nicht davon abhalten lassen. So kommt es, dass ihr auch am Samstag wieder feinste Live Töne in eurem Wohnzimmer hören und dazu ordentlich abgrooven könnt. Mit der Eventreihe Telemilla liefert der Club euch in den kommenden Wochen live aufgezeichnete Konzerte, aus den eigenen vier (Club-)Wänden, direkt zu euch nach Hause. Also: Ticket kaufen und Fläschchen kaltstellen.

© Katharina März

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Am Nymphenburger Kanal entlang laufen

Joggen war und ist die Sportveranstaltung des Jahres. Vor allem im Winter gibt es nichts Schöneres, als das Knirschen des Schnees unter den Laufschuhen zu hören und den Dampf des Atems in der Kälte zu sehen. Aber wo am besten, wenn man in der Stadt wohnt? Da wäre zum Beispiel der Nymphenburger Kanal, wo ihr im Schatten des Adels wunderschön entlang tigern und dem weihnachtlichen Trubel entfliehen könnt. Besonders schön tatsächlich frühmorgens. Also, ab in die Kälte.

© Wilfried Hösl

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Mit Staatsoper TV und Fondue ein bisschen Hochkultur ins Wohnzimmer holen

Mehr Kunst für alle! Hat sich die Staatsoper gedacht und lässt uns seit einiger Zeit per Staatsoper TV an ihren Produktionen teilhaben. Diese sind grundsätzlich kostenlos, ab 4,90 Euro bekommt ihr außerdem noch ein 24-Stunden-Ticket für vergangene Stücke auf Vimeo. Dort gibt es dann das jeweilige Stück als Video-on-Demand. Von "Falstaff" über "La Bohemé" bis zu "Die Welt bewegen" wird jedes Opernherz beglückt. Damit auch die Magengegend gute Laune hat, macht euch was Festliches zum Essen. Fondue zum Beispiel, das passt doch zum gold-gelben Licht der Oper – und manchmal ziehen sich beide Veranstaltungen. MyFondue bietet fixfertige Fonduemischungen, die ihr euch persönlich aus 45 verschiedenen Zutaten zusammenstellen und liefern lassen könnt. Hat da jemand sein Brot verloren?

Schlitten Rodeln Winter
© Pexels

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Waldspaziergang und Schlittenspaß am Perlacher Mugl

Der Perlacher Mugl liegt etwas versteckt, dafür umso schöner, mitten im Perlacher Forst. Der Wald im Süden Münchens grenzt direkt an Harlaching. Am besten nehmt ihr die Tram 15 oder 25 bis zur Großhesseloher Brücke. Zum Perlacher Mugl müsst ihr dann noch einen kleinen, ungefähr 30-minütigen, Waldspaziergang einlegen. Am Fuße des Mugls gibt es einen flachen Hang – für Kinder ist der optimal. Die längste Abfahrt habt ihr, wenn ihr von der kleinen Hütte am Gipfel startet und den Fußweg entlang nach unten düst. Zwar sind die Pisten im Olympiapark oder am Fröttmaninger Berg rasanter, der Schneespaziergang durch den Perlacher Forst ist aber ein wunderschöner Winterausflug.

Wochenmärkte München
© Unsplash

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Durch den lokalen Wochenmarkt shoppen und snacken

Nirgendwo lässt sich eine Vorliebe für Lokales, Food und Münchner Viertel so sehr ausleben, wie auf einem Wochenmarkt in eurer Hood. Die frischesten Zutaten kriegt man halt doch am Markt. Sehr schön ist es tatsächlich im Lehel, wo sonst ja eher nicht zu viel passiert. Am St.-Anna-Platz treffen sich donnerstags die verschiedensten Dandler – vom fantastischen Kuchen bis zu Nudeln gibt's hier alles. Auch im Westend ist der Donnerstag der Tag des Wochenmarkts. Wer in der Umgebung wohnt, sollte den kleinen, aber vollkommen liebreizenden Bauernmarkt am Georg-Freundorfer-Platz besuchen. Schließlich etwas für alle Giesinger*innen in der Au. Am Mariahilfplatz gibt es jeden Samstagvormittag vor allem super Gemüse und eine tolle Fleischauswahl. Also gönnt euch eine Leberkässemmel auf die Faust und spaziert ein bisschen die Isar entlang.

Fink's aus Südtirol: Münchens erstes Knödellokal am Gärtnerplatz
© Ida Heinzel

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Soulfood von Fink's, Caspar Plautz und SAM genießen

Soul Food ist wie das Elixier des Lebens. Umami, tasty, wohlig, Heimat, egal wie ihr es beschreiben wollt. Im Winter brauchen wir was Warmes im Bauch, was Deftiges, das uns ganz weit nach vorne bringt. Und unabhängig ob to go oder zum Abholen, die Münchner Gastro liefert ab. Genießt zum Beispiel bei Fink's Knödelküche die leckere Teigware fertig gekocht – oder eingefroren zum selbst Zubereiten. Stellt euch vor, ihr schlüpft frühmorgens in eure Schlappen, schlurft noch etwas unterkühlt aus dem Schlafzimmer und bemerkt bereits auf dem Weg zur Küche, dass ihr noch Schlutzkrapfen im Gefrierfach habt. Gestärkt und warm eingepackt geht es Richtung Viktualienmarkt und Caspar Plautz, heiße Ofenkartoffeln geben Kraft. Auf dem Rückweg am Salon Irkutsk vorbei, ein Pelmeni auf die Hand und zu Hause angekommen eine Bestellung bei SAM tätigen. Und wenn ihr nach dem Sushi nicht geplatzt seid – Kälte verbraucht ja bekanntlich Kalorien – dann holt euch beim Verdauungsspaziergang noch einen royalen Kaiserschmarrn vom Kaisergarten ab.

So viel München, so viel Witz: Schaut die Comedy-Serie "Fett und Fett"!
© ZDF | Johannes Brugger

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Die Couch nicht verlassen und München in lokalen Serien bestaunen

Wann immer über deutsches Fernsehen gesprochen wird, geht es gefühlt entweder artsy, reduziert und genial zu, vielleicht sogar schwarz-weiß oder die Rede ist von unsäglichen Samstagabend-Komödien mit den immergleichen fünf Schauspieler*innen. Lediglich Münchner Serien scheinen schon seit Jahrzehnten eine gewisse Nische dazwischen für sich zu beanspruchen. Locker, mit Lokalkolorit, aber nicht ohne eigenen Witz und durchaus intelligent. Bestes Beispiel der letzten Jahre: Fett & Fett. Jaksch ist unser Seelentier – und vielleicht auch bald eures: Die Serie gibt es immer noch in der ZDF-Mediathek und eine weitere Staffel scheint zu kommen. In ähnlichem Fahrwasser bewegt sich die Serie Servus Baby und wer es lieber jugendsprachlicher und mit Fatoni als Supermarktchef mag, dem sei die neue Münchner Joyn-Serie "Stichtag" empfohlen. Ein bisschen rougher – mindestens was die Machart betrifft – haben unsere Freunde von Fancy Footwork einen Katertag aus der Hölle skizziert, in ihrer Insta-Serie "Rüde". Und schließlich, wie könnten wir ihn jemals vergessen, gibt es den Monaco Franze inzwischen auch auf Netflix.

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Soda Books Bücher Magazine
© Ida Heinzel

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In schönen Münchner Magazinen schmökern

München ist manchmal eine kleine Hochglanzstadt. Aber irgendwie hat sie es trotzdem geschafft, dass hier lauter schöne Magazine veröffentlicht werden, die einiges an Tiefgang haben. Holt euch die vielseitigen Schmöker nach Hause und schaut euch München durch das Printfenster an. Vom großen SZ-Magazin mal abgesehen gibt es zum Beispiel auch das Mucbook, welches die Münchner Seiten wirklich gut abdruckt. Gerade ist Ausgabe #15 dank gelungener Crowdfundingkampagne herausgekommen. Auch sehr schön: Das Fika Magazin, da erwarten euch in der zweiten Ausgabe winterliche Tipps und Tricks, Rezepte und kleine Weisheiten. Oder das Golden Ride, ein Magazin für Frauen, die Surfen, Snowboarden und Mountainbiken. Wer dazu eher nicht gehört oder nicht mal Lust hat, vor die Haustür zu treten, der checkt einfach mal den Online Shop von unseren Lieblingen beim Soda Shop. Da gibt es nämlich nicht nur die Bücher zu bestellen.

Titelbild: © Pixabay | designerpoint

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