11 Orte in München, die sich wie Italien anfühlen

Zugegeben: Den Spruch, München sei die nördlichste Stadt Italiens, kann kaum eine*r mehr hören. Und typisch-italienische Handgestik, hupende Vespas und Nonnas, die mit Lockenwicklern vorm Haus sitzen, sucht man hier auch vergebens.

Aber in Münchens Architektur stecken viele italienische Einflüsse und auch so manche Vertreter*innen des gelobten Landes von Pizza, Pasta und Amore haben sich hier niedergelassen. Und wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, fühlen wir das "la dolce vita" alle so sehr, dass es manchmal doch den Anschein macht, man wäre jenseits des Brenners. Daher haben wir auch ganz einfach 11 super Adressen fürs Bella-Italia-Gefühl mitten in München gefunden.

Giovanni Rana Pasta
© Lilly Brosowsky

1
Familiär speisen in den besten Trattorien

Trattorien sind familiär geführte Gaststätten, in die man im Italienurlaub nach mehreren verwinkelten Gassen zufällig stolpert und den Abend seines Lebens hat. Solche tollen Restaurants gibt es auch in München, drei sind besonders ans Herz gelegt. Die La Fattoria in der Au, wo trotz der kleinen Karte die Auswahl schwer fällt und man nur Flaschenweine bestellen kann. Teuer wird es trotzdem nicht. Auf der anderen Seite der Isar, im Dreimühlenviertel, findet sich das kleine Quattro Tavoli, das schon alleine wegen der Pasta einen Besuch wert ist. Und ein Geheimtipp aus Neuhausen: Die Trattoria Anni 60 in der Blutenburgstraße, mit ihrer unaufgeregten Gaststätteneinrichtung. Viel Frisches aus dem Meer landet hier auf den Tellern, Orecchiette, die apulische Nudelsorte, gibt es ebenfalls.

Abendsonne Sundowner
© Nina Vogl

2
Gondelfahren auf dem Nymphenburger Kanal

Warum nicht mal durch die Parkanlage des Nymphenburger Schlosses spazieren gehen als die immer gleichen Wege im Viertel ablaufen? Mit geschichtlichem Wissen kann man dann auch noch gut glänzen, denn wir verraten euch was: Der italienische Beiname des Schlossparks lautet „Borgo della ninfe“ und kam im 19. Jahrhundert auf. Die Anlage wurde nach Art italienischer Landvillen konzipiert – Vorbild war ein Jagdschloss aus dem wunderschönen Piemont. Auf dem ganzen Gelände gibt es Kopien italienischer Statuen und die Eingangsfassade der Magdalenenklause spielt auf italienische Ruinen an. Übrigens: Im Sommer werden bei schönem Wetter Gondelfahrten auf dem Mittelkanal angeboten. Klein-Venedig lässt grüßen!

© Katharina März

3
Sich bei Celebre ein bisschen Sizilien nach Hause holen

Manchmal träumen wir von Urlaub in Sizilien, von Sonnenschein und Cornetti – aber manches muss kein Traum bleiben! Ganz nah beim Viktualienmarkt haben wir das Celebre entdeckt. Der kleine Laden bringt uns italienisches Lebensgefühl nach München. Mit Cannoli, die bis zum Rand mit Schoko-und Pistazien-Creme gefüllt sind und herrlich knusprigen Cornettis. Dazu ein doppelter Espresso. Auch die sizilianischen Klassiker Arancini findet ihr hier in der Auslage. Die frittierten Reisbälle stillen unseren Heißhunger nach etwas Herzhaftem. Danach ist dann eventuell wieder Platz für eine cremige Pistazien-Latte. Ihr wisst: süß, salzig, süß, salzig – immer im Wechsel genießen.

Seconda Pelle Vintage Second Hand Bahnwärter
© Sarah Langer

4
Durch italienische Vintage-Mode bei SecondaPelle stöbern

Für Francesca Pellegrini aus Italien ist Vintage ein fester Bestandteil ihres Lebens. Früher kaufte sie die Mode auf italienischen Flohmärkten zum Spaß – heute verkauft sie diese selbst im eigenen Container SecondaPelle im Atelierpark vom Bahnwärter Thiel. Die große Auswahl an verschiedenen Teilen ist für SecondaPelle wichtig, denn Francesca möchte Mode für jeden Anlass anbieten. Unter Mode versteht sie übrigens nicht die eine bestimmte Brand oder einen bestimmten Trend. Es geht mehr darum, die eigene Identität zu unterstreichen und verschiedene Persönlichkeiten abzubilden.

Bar Centrale
© Bar Centrale

5
Caffé trinken in der Bar Centrale

Wer die von außen unscheinbare Bar Centrale in der Ledererstraße betritt, wird lächelnd mit „ciao ragazze“ begrüßt, kippt traditionell den Espresso am Tresen oder isst super leckere Pasta gefolgt von dem vielleicht besten Tiramisu der Stadt. Die Bar Centrale versprüht so viel authentisches Italienflair, dass man nach dem Aperol Spritz glücklich aus der Tür tritt und überrascht darüber ist, gar nicht im Urlaub gewesen zu sein. Das Hinterzimmer ist in 60er-Jahre-Charme gehüllt und am Tresen ist es so wuselig wie in jeder italienischen Bar. Mieten kann man den Laden übrigens auch!

  • Bar Centrale Ledererstraße 23, 80331 München
  • Montag – Mittwoch: 7.30–00 Uhr, Donnerstag – Freitag: 7.30-01 Uhr, Samstag: 8.30–01 Uhr, Sonntag: 9.30–16.30 Uhr
Josephsplatz Maxvorstadt
© Ida Heinzel

6
Dolce far niente am Josephsplatz zelebrieren

Der Josephsplatz in Schwabing ist einer der wohl schönsten Plätze Münchens. Ruhig liegt er zwischen dem ganzen Trubel und strahlt mit seiner gelben Sankt Joseph Kirche mit der Sonne um die Wette. Zu den Füßen der Kirche kann man wunderbar sitzen, einen Aperol trinken, die Ruhe genießen und Menschen bei ihrem Leben zuschauen. "La Dolce far niente" zelebrieren! Noch dazu erinnert uns der Platz ein wenig an Florenz – nur mit weniger "Mamma mia" Geschrei.

© Eataly

7
Im Eataly italienische Köstlichkeiten schlemmen

Das Eataly in der Schrannenhalle ist eine Institution in Sachen mediterraner Lebensqualität – eben ein richtiger Alleskönner. In der Schrannenhalle gibt es eine riesige Auswahl italienischer Köstlichkeiten und der Außenbereich ist mit seinen großen Holztischen und der prallen Nachmittagssonne fast zu jeder Tageszeit ein perfekter Sommerplatz. Und auch in der verglasten Halle mit hoher Decke erreichen euch dutzende Sonnenstrahlen. Stichwort Alleskönner: Im Eataly könnt ihr italienische Feinkost einkaufen, sie vor Ort selbst schnabulieren oder auch in verschiedenen Kursen das la dolce vita lernen.

© Städtische Galerie im Lenbachhaus München

8
Siesta machen im Innenhof des Lenbachhauses

Sonntagsklassiker: Im Lenbachhaus Kunst gucken und danach noch für Kaffee & Kuchen ins dazugehörige Ella einkehren. Wer jedoch die Luisenstraße in Richtung Königsplatz entlangläuft, kommt an dem wunderschönen Garten der Villa Franz von Lenbachs vorbei, die sich für einen Abstecher lohnt – da sitzen meist völlig entspannte Menschen am Brunnen oder auf den Bänken, lesen Zeitung und trinken Kaffee. Der tolle Garten und die Prachtvilla sind an die italienische Renaissance angelehnt – einfach bezaubernd! Ihr könnt durchs Atrium des Museums gehen, rein in den Garten, Buch aufschlagen und genießen – denn wer hat die Siesta am besten drauf? Eben.

© Dominik Schelzke

9
Einkaufen wie in Italien bei Superissimo

Ach, wie gerne würden wir uns manchmal nach Italien beamen. Zack, und schon Bologna. Weil das nicht so leicht ist, begeben wir uns auf die Suche nach kleinen Ablegern in unserer wunderschönen Stadt. Letztens sind wir dabei aber mal sowas von fündig geworden: An der Brudermühlstraße in Sendling gibt es einen neuen Supermarkt, den "issimo – supermercato italiano", kurz Superissimo. Mit leicht trashigen italienischen Streifen an den Fenstern. Dahinter verbirgt sich alles, was wir bei unseren Einkäufen im Urlaub so lieben. Bunte Pasta, frisches Obst und Gemüse, italienische Verkäufer*innen, allerlei süße Teilchen – sowohl von der Theke als auch von Barilla – und italienisches Bier. Unser absolutes Highlight: Neben der Gemüsetheke findet ihr an der Wand einen kleinen Holzverschlag, aus dem man das flüssige Gold Italiens selbst zapfen kann. Vino Frizzante, Weiß- und Rotwein zum Abfüllen! Zack, und schon Bologna!

Oper Max-Josephs-Platz
© Nina Vogl

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Italienische Architektur gucken in der Altstadt

Wenn man von der U-Bahn-Haltestelle "Universität" in Richtung Odeonsplatz fährt, bekommt man das geballte Italiengefühl eines breiten Corsos. Man steuert auf die imposante Feldherrnhalle zu, die nach dem Vorbild einer Loggia in Florenz erbaut ist, die danebenstehende Theatinerkirche war die erste Kirche nördlich der Alpen im Stil italienischen Spätbarocks. Wer dann noch zum Max-Josephs-Platz flaniert, sich auf den Stufen der Oper niederlässt und einfach das Treiben beobachtet – wie man das im Italienurlaub immer macht – der murmelt dann vielleicht doch ganz leise vor sich hin, dass München die nördlichste Stadt Italiens ist.

© Nina Vogl

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Gelato essen in Traditionseisdielen

Der feine Unterschied zwischen herkömmlichem Eis und Gelato? Zweiteres ist leckerer, es ist aber auch vier bis sechs Grad wärmer als Speiseeis. Außerdem ist es cremiger, da die Basis nicht Wasser, sondern Milch ist – mal abgesehen von einem fruchtigen Sorbet. Richtig gutes Gelato bekommt man in München in den Traditionseisdielen der Stadt, beispielsweise in der Gelateria Adria in der Maxvorstadt, bei Sarcletti am Rotkreuzplatz und der Eisdiele Riviera in Giesing. Aber auch bei jüngeren Institutionen wie dem True&12 am Gasteig, dem del fiore am Gärtnerplatz oder dem Ballabeni lässt sich cremigstes Gelato prima schlemmen.

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