Ausflugsvergnügen: Wellnessen mit Bergblick im Das Graseck

Manche unserer Leser arbeiten sich ja durch unseren Frühstücksguide, ich arbeite mich so gesehen durch die 11 Wellnesshotels in Bayern. Nachdem ich dieses Jahr schon im berühmten Das Tegernsee und im tollen Hofgut Hafnerleiten vor mich hin dösen durfte, stand letztes Wochenende nun das wunderschöne Das Graseck auf dem Plan.

Erst vor drei Jahren eröffneten das Ärzte-Paar Sylvia und Vincens Weingart das perfekt gelegene Wellnesshotel bei Garmisch – und erfüllte sich so den langjährigen Traum von einem Ort, an dem Gesundheit und Erholung im Mittelpunkt stehen. Man kann sich hier von oben bis unten durchchecken lassen und in den wohl schönsten Arztzimmern, die ich je gesehen habe, ganz entspannt sämtliche Vorsorgeuntersuchungen machen – man kann aber auch einfach nur zwei Tage saunieren, liegen, lesen und aufs Wettersteingebirge in der Partnachklamm gucken. So wie ich das getan habe.

Sonntag, 12 Uhr: Anreise mit dem Zug und der Graseckbahn

Dass man auch ohne Auto tolle Ausflüge um München herum machen kann, beweist einmal mehr die Anreise zum Graseck. Wir steigen ganz easy und ein bisschen verkatert mittags in den Zug in München. Nur eineinhalb Stunden und 15 Euro später (dank Bayernticket für zwei!) sind wir schon am Bahnhof in Garmisch, teilen uns das Taxi zur Graseckbahn (rund 12 Euro) und stehen vor der ältesten Kleinkabinenbahn der Welt, die ich an dieser Stelle gerne noch in meinen Wes-Anderson-Liste mit aufnehmen möchte.

Die Seilbahn ist der einzige Weg zum Hotel, auch Autofahrern bleibt dieses kleine Abenteuer also (zum Glück!) nicht erspart. Für Hotelgäste ist die Bahn kostenlos und man hat in den wenigen Fahrtminuten einen wunderbaren Blick über die Partnachklamm. Bei der ersten Fahrt habe ich noch ein bisschen Schiss, aber die Graseckbahn ist so verzaubernd, dass man seine Höhenangst schnell vergessen und sich gleich auf die nächste Fahrt freuen kann.

Sonntag, 14 Uhr: Ankunft im Das Graseck

Von der Graseckbahn aus, fällt man sprichwörtlich ins Hotel – ihr könnt die Adresse also nicht verfehlen. Wir landen in der wunderschönen Junior Suite mit Balkon – und wissen gar nicht, wo wir zuerst hingucken sollen: Das offene Bad mit Regendusche und Badewanne, die hübsche Sitzecke mit Sofa und Eames-Chaires oder dem großen Balkon mit direktem Bergblick. Das Hotel hat nur 30 Zimmer, die größeren können dank ausziehbaren Sofas auch von bis zu vier Personen bewohnt werden.

Das Tolle am Graseck ist: Straßenlärm gibt's hier weit und breit nicht. Die einzigen fünf Autos, die am Tag einmal vorbeikommen können, gehören der Handvoll Menschen aus der kleinen Ortschaft hier. Ansonsten hört man wirklich nichts außer frühlingshaftem Vogelgezwitscher, hin und wieder einen vorbeifliegenden Greifvogel und dem leisen Rauschen des Wildbachs Partnach. Kaffee und Mini-Bar sind im Zimmerpreis inklusive und so machen wir uns erst einmal auf dem Balkon bequem und starren das tolle Wettersteingebirge an. Was ist das nur mit Bergen und Wasser? Man könnte einfach ewig gucken.

Sonntag, 19 Uhr: Vier Gänge und viel Wein zum Abendessen

Ebenfalls dabei ist ein Vier-Gänge-Abendessen, wir bestellen noch eine Flasche Weißwein (zwischen 35 und 45 Euro) dazu. Vor allem, wenn das Essen im Preis inkludiert ist, darf man manchmal nicht zu viel erwarten – zudem habe ich auch schon in echt tollen Hotels zu Abend gegessen und war danach enttäuscht. Vielleicht weil es eine Kunst ist, einen wirklich guten Küchenchef zu finden, vielleicht, weil man sein Augenmerk immer nur auf eine Sache richten kann. So oder so: Hier ist das Essen wirklich fantastisch!

Die Menüs wechseln täglich, immer dabei ist aber eine Vorspeise, eine Suppe, ein wählbarer Hauptgang (immer Fisch, Fleisch oder vegetarisch) und eine Nachspeise. Am ersten Abend wartet ein Wildkräutersalat mit 24 Monate gereiftem Parmaschinken, eine Zucchinisuppe und danach noch ein Lemon-Buttermilch-Dessert auf uns. Zum Hauptgang entscheide ich mich für die Riesengarnelen mit Algen, Babyspinat und asiatischen Nudeln. Auch lecker klingt das Sellerie-Schnitzel mit Süßkartoffelpüree.

Montag, 9 Uhr: Frühstücksbuffet

In dem selben Raum, in den wir am Abend zuvor unser tolles Vier-Gänge-Menü hatten, findet auch täglich von 8 bis 10.30 Uhr das Frühstück statt. Am großen Buffet bleiben keine Wünsche offen – es gibt vier verschiedene Smoothies, man kann sich frischgepressten Orangensaft an der Maschine machen, an der Müsli-Theke zwischen Chia-Samen, besonders leckeren Walnüssen und Trockenfrüchten wählen, hat Käse über Käse, aber auch sämtliche Wurst- sowie vier Lachssorten (!), sehr leckeres Brot, das wie selbst gebacken schmeckt und sogar überraschend guten Kaffee, obwohl der aus der Maschine kommt. Nach dieser großen Auswahl ist man locker satt bis zum frühen Abendessen!

Montag, 12 Uhr: Spaziergang an der Partnach entlang

Wer im Graseck übernachtet, kommt an der Partnachklamm eigentlich nicht vorbei. Da diese aber aufgrund des Tauwetters leider gesperrt ist, entscheiden wir uns für die andere Richtung – also mit der Graseckbahn runter ins Tal und von dort aus immer dem Fluss, der Partnach, entlang. Der eigentliche Plan: Bis nach Garmisch-Patenkirchen spazieren, das sind nur gute 40 Minuten, aber das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Und der Regen treibt uns ins Olympia Haus.

Montag, 14 Uhr: Kaffee und Kuchen im Olympia Haus

Und wir haben Glück im Olympia Haus – hier hat man nicht nur einen tollen Blick auf die Große Olympiaschanze (wir haben direkt Lust mal beim Skispringen im Publikum zu sitzen), der Kaffee kommt zudem von Dallmayr, ist total lecker und günstig, und die Kuchentheke ein einziger Traum!

Montag, 16 Uhr: Wellnessnachmittag im Hotel

Nach dem Spaziergang sind wir ein bisschen müde und durchgefroren – perfekt also, um im Spa abzuhängen. Hier warten zwei Saunen (die Aktiv-Sauna mit 90 Grad und die Genuss-Sauna mit Berg-Ausblick und 70 Grad), ein Nebularium (45 Grad), ein Muscularium, mehrere Ruheräume (ein Heustadl, eine Relax Lounge und – auf dem Bild zu sehen – die ganz neue Panoramalounge!). Großes Highlight außerdem, auch wenn er nicht allzu groß ist: Der 32 Grad warme Außenpool mit Massage-Düsen und ebenfalls tollem Ausblick auf das Wettersteingebirge.

Wir gönnen uns eine Massage, die gibt's ab 38 Euro (20 Minuten Kopf und Gesichtsmassage), kann aber auch bis zu 120 Euro (7o Minuten Bioenergetics Body Massage) kosten. Als Day Spa ist Das Graseck noch ein absoluter Geheimtipp: Der Tageseintritt kostet nur 35 Euro, bei einer Behandlung ab 80 Euro ist er sogar frei … dazu gibt's Bademantel, Schlappen, frisches Obst, leckere Getränke und unter der Woche teilweise wirkliche keine Menschenseele. Das Graseck-Day-Spa Paket ist außerdem eine mega Geschenkidee: Für 99 Euro bekommt ihr Spa den ganzen Tag, eine Anti-Stress-Gankörpermassage (70 Minuten) und ein Glas Prosecco!