Die 11 Lieblingscafés der Mit Vergnügen München-Redaktion

Man sagt ja Menschen haben Seelenverwandte und mit Glück findet man den irgendwann im Leben und ist dann super happy – oder so. Mit Sicherheit können wir sagen, Menschen haben so etwas wie Seelenorte, Seelenplätze, Seelencafés. Ein Café, in das man immer wieder kehrt. Obwohl man doch eigentlich endlich die Neueröffnung, die Empfehlung oder das andere Viertel erkunden wollte. Doch euer Weg führt euch immer in dieses eine Café, es ist einfach auf der selben Wellenlänge wie ihr, hier stellt sich dieses Happy-Ever-After-Gefühl ein. Hier werden eure Träume getriggert oder Erinnerungen warm, an ein bestimmtes Land oder einen besonderen Urlaub.

Weil unsere feste Redaktion doch eher überschaubar ist, haben wir noch unsere wunderbaren freien Autoren ins Boot geholt, um euch etwas ganz Besonderes zu bieten. Wir teilen unsere Lieblingscafés mit euch:

Elisabethmarkt Standl 20
© Standl 20

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Maja entspannt bei Kaffee im Standl 20

Mein Lieblingsort in München ist eindeutig der Elisabethmarkt. Die Sonne scheint und ich schwinge mich in freudiger Erwartung auf frisch gerösteten Kaffee aufs Radl, mein Ziel ist das Standl 20. Es ist eines der Cafés in München, in denen Kaffee in allen seinen Facetten zelebriert wird, in dem richtiges Wasser, Temperaturen, Filter und Röstungsgrade mitgedacht werden und mit Espressi, Tonics und Cold Brew experimentiert wird. Zum Cappuccino aus hauseigener Röstung noch eines der köstlichen, frischen Croissants und der Tag ist perfekt. Ob alleine mit einem Buch auf der sonnigen Terrasse an der Hauswand oder auf einen Kaffeeplausch mit Freunden, auf dem Markt ist zwar immer etwas los und trotzdem kommt man perfekt zur Ruhe.

© Dinatale

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Paul fühlt sich italienisch im Dinatale in der Amalienstraße

Das Dinatale ist die italienischste Espresso-Bar, die ich außerhalb Italiens je betreten habe. Der Radiosender ist italienisch, der Caffè stark und sizilianisch und der Kronleuchter kann eigentlich nur aus Plexiglas sein. Die Barista tragen Hemd und Krawatte und trotzdem kann man stilles Wasser in der 1-Liter-Plastikflasche kaufen. Würde das Dinatale nicht um 18 Uhr schließen, könnte man hier bestimmt auch Negroni trinken wie in der legendären Bar Basso in Mailand. Die Karte munkelt, es gäbe neben Espresso und Cappuccino auch Dubiositäten wie Chai Latte zu bestellen. Außerdem soll es angeblich noch weitere Läden in einer gewissen Elisabeth- bzw. Veterinärstraße geben. Kann ich mir aber kaum vorstellen. So ein Ort kann nur einmalig sein.

Bar Centrale
© Bar Centrale

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Sabrina beginnt den Tag in der Bar Centrale

Ich habe nie meine Sommerferien in Italien verbracht. Am Gardasee war ich bisher auch erst einmal – und das war eher am Anfang des Jahrtausends. Vielleicht trägt dieser Italien-Mangel zu meiner Liebe zur Bar Centrale bei. Allerdings hauptsächlich in den frühen Morgenstunden. Also direkt um 7.30 Uhr, wenn sich die Tür zu meiner Vorstellung eines perfekten italienischen Cafés öffnet: Der Klang von Tassen und Untertassen, die gestapelt oder zum Befüllen aufgereiht werden, die italienische Musik, die je nach Laune des Barista mehr oder weniger im Hintergrund spielt und zu der mitgesungen, mitgesummt oder mitgestikuliert wird, der Duft von italienischen Croissants, die frisch gebacken aus dem Ofen und bestenfalls mit Schokolade gefüllt auf den Teller kommen und die ganz besondere Stimmung, wenn Stammgäste im Stehen einen Espresso an der Bar trinken und die Zeitung lesen oder man sich einfach mal La Dolce Vita zu Herzen nimmt und gemütlich das Geschehen in der Ledererstraße betrachtet. Das ist mein Italien – Mitten in München.

Mein Lieblingsort in München #7: Das Café Hüller
© Café Hüller

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Anja genießt Rührei oder Wein im Café Hüller

Ganz egal, in welche Richtung ich die Isar lang spaziere, ich lande jedes Mal im Café Hüller. Hier stärke ich mich bei einem griechischen Rührei zum Frühstück, esse Süßkartoffelauflauf zu Mittag oder treffe mich abends auf ein Glas Wein. Die Auswahl ist nicht groß und das mag ich. Während sich auf der anderen Isar-Seite Juicery an Poke-Laden reihen, das Hüller ist der genaue Gegenentwurf dazu – ein Café, wie es auch in einer Fernseh-Soap Treffpunkt sein könnte. Und das meine ich absolut als Kompliment. Denn das Hüller ist bodenständig und gemütlich, es sieht aus, als wäre es seit immer so, wie es ist. Es verstellt sich nicht und gefällt deshalb auch jedem. Man kann mit der Oma auf den weltbesten Kuchen her, mit der besten Freundin zum Katerfrühstück oder mit dem Date zum Abendessen. Als wäre das alles noch nicht genug, wartet hier auch noch eine meiner liebsten Sommerterrassen.

Kafferösterei Vogelmaier
© Sissi Pärsch

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Sissi genießt Kaffee, Vielfalt und Herzlichkeit in der Rösterei VogelMaier

Die Kaffeerösterei VogelMaier ist für mich einer der unaufgeregtesten und zugleich aufregendsten Orte in München. Sie liegt in der Einsteinstraße, also im Haidhauser Randgebiet und somit nicht gerade im urbanen Hipster-Herzen. Dafür (oder deshalb) erlebt man hier tatsächliche Diversität – quer durch alle Schichten, Nationen, Religionen, Altersgruppen. Afghane, Allgäuer, Australier. Apotheker, Abiturient, Automechaniker. Felix ist sechs, seine Mama liebt Kaffee, er Autos. Die 93-jährige Dame erzählt packende Geschichten, während im Hintergrund die Röstmaschine heiß läuft, ihren Duft verströmt und sensationell guten Kaffee liefert. Das VogelMaier ist mein Coffice geworden: Ein Platz, an dem ich arbeiten, lauschen, plauschen und genießen kann. Verantwortlich für diese Atmosphäre sind die VogelMaiers selbst: Sie sind von Herzen Gastgeber, Chefs und Röster. Sie lieben, was sie tun – und wir lieben, was sie tun.

Herbst
© The Victorian House

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Lilly taucht ein in eine andere Welt in Brown’s Tea Bar

Brown’s Tea Bar ist mein besseres Wohnzimmer. Es ist eines dieser seltenen Cafés, die immer und mit jedem gehen. Wer hier im Türrahmen steht, fühlt sich unweigerlich fremd, denn der Raum wirkt wie aus der Zeit gefallen, als stamme er aus Englands viktorianischer Ära. Vielleicht hat eine Tasse Tee dort gerade deshalb den versprochenen Effekt einer langen, festen Umarmung von Oma. Vielleicht liegt es auch an der Lady hinter dem Tresen, die ihren Laden mit so viel Klasse schmeißt, dass einem ganz schwindlig wird und man sich selbst (offen koffeinabhängig) einen Earl Grey mit Zitronenscheibe, bitte, bestellen hört. Obwohl es neben den über hundert Teesorten auch tollen Kaffee gibt. Außerdem köstlichen Kuchen und Ofenkartoffeln mit allerlei Toppings. Man sinkt in tiefe Sessel, hin und weg vom französischen Jazz und der stetig fließenden Konversation – alle paar Minuten ruft sie nämlich elegant wie energisch: „Jeez! Jeez!“ Und kommentiert dann wahlweise das Treiben vor der Tür oder das Wetter, was jeweils klingt wie eine delphische Offenbarung („das Wetter ist wunderschön, aber trügerisch“). Zwischen ihren Weltweisheiten hört man uns schlürfen, wir trinken Tee und gehören dazu.

Henry hat Hunger
© Sissi Pärsch

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Jana fühlt sich im Henry hat Hunger zuhause

"So ein süßes kleines Café!" – Das hat Sandra von Henry hat Hunger in der Zeppelinstraße vermutlich schon oft gehört. Dass der zugegeben ziemlich kleine Laden in der Au aber viel mehr kann, weiß jeder, der schon mal einen Platz dort ergattert hat. Nachbarschaftstreffpunkt, Anlaufstelle für die SchülerInnen des Gymnasiums nebenan und eine rundum angenehme Atmosphäre machen das Café für mich zu einem so tollen Ort. Dass es nebenbei noch guten Kaffee, köstlichen Kuchen und spannende belegte Semmeln gibt, soll nicht unerwähnt bleiben. Das Tagesgericht für einen Fünfer ist außerdem auch immer super!

Wagners Juicery & Health Food
© Wagners Juicery

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Julia frühstückt Bowls in der Wagners Juicery

Wäre die Wagners Juicery eine Person, dann wäre sie eine weitgereiste, Mini fahrende, vegan lebende Yogalehrerin in einer schicken Glockenbach-Wohnung. Namaste! Die innere Ruhe braucht man hier auch, denn die Lage an der innerstädtischen Seite der Reichenbachbrücke ist etwas stressig, an der Theke geht es meistens hektisch zu, auch die Platzfindung gestaltet sich selten einfach. Doch das alles schreckt mich überhaupt nicht ab, denn ich weiß, hier wartet die beste Frühstücksbowl der Stadt auf mich. Peanut-Berry Bowl – zum reinsetzen! Hier warten außerdem extrem leckerer veganer (Schoko-)Kuchen, Smoothies und Shots mit so vielen Vitaminen, dass man mindestens drei Wochen lang garantiert erkältungsfrei bleibt. Plant based Health Food eben. Das Wagners ist ein Ort, an dem sich München endlich mal wie Stadt anfühlt - kosmopolitisch, modern, busy. Kein Ort zum Runterkommen, sondern einer zum Aufwachen. Und wenn’s doch mal zu sehr wuselt für die stressfreie Münchner Seele, nehme ich die Bowl mit und setze mich an die Isar, denn darauf verzichten ist keine Option!

Bean + batter
© Bean + batter

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Elisabeth liebt Kaffee und Waffeln im Bean Batter

Es gibt einen einzigen Laden in ganz München, der mich allein mit seinem Duft immer wieder anzieht: das Bean Batter in der Schwanthalerstraße. Dort duftet nicht nur hervorragenden Kaffee von jb Kaffee - die versorgen das Café mit feinsten Bohnen - sondern auch die mega leckeren Waffeln in jeder denkbaren Variation. Wer eher klassisch auf Kaffee und Kuchen steht, wird hier auch fündig – und kann dabei dem entspannten Treiben im Westend zuschauen, ganz ohne stressige Maxvorstadt-Attitüde, ist einfach immer wieder schön.

Cafe Morso
© LESEMBICOFFEE

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Nina sitzt im Morso, trinkt Cappuccino und schaut den Leuten zu

Ich frage mich schon länger, ob die ausgeprägte Zuneigung, die ich zum Morso hege, einfach auf dieser unmittelbaren Nähe zu meinem Zuhause basiert und ob ich für diesen perfekt austarierten und cremigen Cappuccino auch einen weiteren Weg auf mich nehmen würde – wenn nicht, dann spätestens für die übermenschlichen Cornetti. Zwar fühle ich mich hier regelmäßig völlig underdressed – Hallo, Maxvorstadt! –, aber das machen Betreiber Genc und sein Team in Sekundenschnelle wieder wett. Außerdem kann man hier so wunderbar auf der Straße und im Schaufenster sitzen und mit ehrlicher Begeisterung das Treiben beobachten – schließt man die Augen und hält einen Moment inne, könnte das Rauschen der Tram auch die Adria sein. Nein, das war gelogen. Schön ist's trotzdem.

© Café Edelweiß

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Miriam verbringt ihre Mittagspause am liebsten im Café Edelweiß

Ich wohne schon recht lang in Obergiesing – das etwas versteckt gelegene Café Edelweiß hab ich jedoch erst spät entdeckt. Dafür sofort ins Herz geschlossen, mit allem was dort über den Tresen in meinen hungrigen Bauch wandert. Warm, saftig und jeden Tag frisch gemacht, in einer unverrückbaren Reihenfolge: Mittagsgericht mit selbstgemachter Schorle – unschlagbar gutes Kuchenstück – sehr feiner Kaffee mit etwas Milch – absolute Zufriedenheit. Ob draußen unter'm Sonnenschirm oder in der stilvoll eingerichteten Stube – für mich eines der empfehlenswertesten (und ehrlichsten) Cafés in München.

  • Café Edelweiss St.-Martin-Straße 9, 81541 München
  • Dienstag – Freitag: 11.30–15.00 Uhr
  • Mittagsgericht: 5,20 Euro; Mittagsmenü: 8,40 Euro (Hauptgericht, Getränk und Nachtisch oder Kaffee)
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