11 besondere Orte in München
München kann mehr als Maximilianstraße, Hofgarten und Isar. Zugegeben, hier muss man – anders als in Berlin oder sonst wo – etwas kräftiger die Hufe schwingen und auf Entdeckungsreise gehen, bis man auf verborgene Kulturschätze trifft. Aber es gibt sie auch hier: Besondere Orte, an denen München irgendwie anders ist. Orte, die schräg sind und manchmal ein bisschen verwunschen. Zum Glück habt ihr ja uns, denn wir haben euch hier einmal 11 Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die überraschend und außergewöhnlich sind. Viel Spaß beim Entdecken!
1 Die Ost-West-Friedenskirche im Olympiapark erkunden
Es heißt, Väterchen Timofei verließ 1952 seine russische Heimat, nachdem ihm die Heilige Mutter Maria erschienen war, um seiner Bestimmung zu folgen und zusammen mit seiner Frau einen friedvollen Ort (im heutigen Olympiapark) zu schaffen. Er baute ein Häuschen, das heute ein kleines Museum ist, und eine kleine Kirche als Zeichen der Versöhnung von Ost und West. Definitiv eine Sehenswürdigkeit, an der Wunsch, Zauber, Geschichte und Wahrheit bis heute nicht ganz voneinander zu trennen sind. Außerdem könnt ihr hier wunderbar eure Ruhe haben, weil wirklich wenig los ist.
2 Graffiti, Freiluftkino und Kulturfestival im Viehhof
Der Viehhof – eine Insel des kreativen Ausdrucks, umgeben von Graffitimauern, alten Schlachthöfen, bunten Wimpelfähnchen. Du triffst hier sowohl auf Freiluftkino- und Festivalliebhaber, als auch auf vergnügte Familien und Freunde der elektronischen Musik. Auf dem Gelände im Schlachthofareal finden Konzerte, Märkte, Kinofilme und das märchenhafte Wannda Kulturfestival statt. Und spätestens dann herrscht dort Zirkus-Glitzer-und-Gute-Laune-Atmosphäre, die dazu einlädt tanzend buntes Konfetti um sich herum zu verstreuen. Selten war München so Berlin.
3 Das Üblacker-Häusl in Haidhausen besichtigen
Wir sind sowieso allergrößte Fans der Preysingstraße in Haidhausen, denn hier fühlt es sich so an, als sei die Zeit einfach mal stehen geblieben. In die Straße passt das Üblacker-Häusl, das einst eines von rund 150 Holz- oder Steinhäusern im Viertel war, bestens rein. Die meisten anderen Häuschen wurden während des Krieges zerstört oder abgerissen, um Mietshäusern zu weichen. Früher eine Tagelöhnerherberge, ist das Häusl heute ein schönes Überbleibsel und darf gerne auch von innen bewundert werden. Dort trefft ihr auf eine skurrile Mischung aus hipper Kunst und Geschichte. Historische Wohnräume der Tagelöhner auf der einen und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, zum Beispiel Lichtinstallationen und Pop-Art, auf der anderen Seite.
4 Kurioses erleben im Valentin-Karlstadt-Musäum
Nein, kein Schreibfehler, dieses Musäum heißt wirklich so. Aber der Name ist wahrscheinlich noch das "Normalste" an diesem etwas anderen und sehr besonderen Ort. Schmale Turmtreppen führen durch Stockwerke voller urkomischer Geschichten und kurioser Überraschungen, die vom Künstlerduo Karl Valentin und Liesl Karlstadt erzählen. Hier werden sowohl Freund*innen des (bayrischen) Humors, als auch des sympathischen Nonsenses unterhalten. Neben Winterzahnstochern, geschmolzenen Schneeskulpturen und einer "alten Schachtel, die auch einmal jung war", ist mal mittendrin ein Nagel ausgestellt, an den Karl Valentin seinen Schreinerberuf hing.
5 Alternatives Wohnen im Trailerpark Olga
Freiheit auf vier Rädern – diesen Traum leben die 23 Bewohner des Stattparks Olga. Der Strom kommt von Solaranlagen, das Gemüse aus dem eigenen Garten. Der Trailerpark stand früher an der Dachauer Straße, dann in Ramersdorf und seit zwei Jahren nun im Schlachthofviertel. Noch diesen Sommer muss die kleine bunte Wohnsiedlung dann aber wieder weiter rollen.
6 Die beste Currywurst und kühles Bier im Alles Wurscht schmecken lassen
Is(s)’ doch Alles Wurscht – Alltagstress und schlechte Laune gibt’s hier nicht. Und wenn doch, macht’s die Wurscht und ein fröhlich blühender Kiosk, mit echten "Happy Meals" sicher wieder gut. Hier bekommt ihr nicht nur die beste Currywurst der Stadt, sondern auch die Hoibe zum kleinen Preis. Und das alles in dem wahnsinnig tollen kleinen Biergarten. Liebevoll, in idyllischer Lage am Nikolaiplatz, ist er eine der schönsten Großstadtoasen Münchens. Grün, bunt, lecker und günstig.
7 Kreuzberg-Bar-Charme im Substanz
Trashy Meerespflanzen, die von der Decke herabragen, Indie-Rock-Konzerte, Poetry Slams und junges Publikum. Wo auf der einen Seite des Münchner Nachtlebens das P1 als Treff der Schickimickis gilt, so ist auf der anderen das Substanz eine nicht mehr wegzudenkende Institution der Kleinkunstbühne und der Independent-Szene. Mitten in der Isarvorstadt, direkt neben dem KVR befindet sich die kleine Unterwasserwelt mit Kreuzberg-Charme.
8 Die Paternoster-Aufzüge in der Blumenstraße
Auf und nieder, immer wieder. Im Städtischen Hochhaus an der Blumenstraße kann man noch heute dank des „Vereins zur Rettung der letzten Personenumlaufaufzüge“ diesen außerordentlichen Spaß genießen – ganze elf Stockwerke lang Paternoster fahren. Nostalgievergnügen und Bauchkribbeln beim Ein- und Aussteigen garantiert!
9 Das versunkene Dorf in Freimann
Das Dorf Fröttmaning musste in den 50er Jahren 1950 einer Mülldeponie weichen – deshalb ist heute davon nur noch die Heilig-Kreuz-Kirche übrig. 2006 schaffte der Künstler Timm Ulrichs eine Installation, die an den Untergang des Dorfes erinnern soll, in dem sie eine halb abgesunkene Kopie der Kirche zeigt. Die echte Kirche steht unweit von der Kunstinstallation.
10 Die Gemeinschaftsgärten mitten in der Stadt
Insgesamt 23 Gemeinschaftsgärten gibt es in München – und sie verzaubern die Stadt sofort in einen ruhigeren, ländlicheren und besseren Ort. Da wäre zum Beispiel das "O'pflanzt is" am Leonrodplatz, die Acker im Rosengarten oder das "Grünspitz" an der Tegernseer Landstraße, um nur eine kleine Auswahl mitten in der Stadt zu nennen. Eine schöne Idee und eigenes Obst und Gemüse kommt auch noch bei rum.
11 Absacker trinken auf der kleinen Terrasse vor der Gruam
Es grenzt an ein Wunder, dass es so einen Ort wie die Gruam in München gibt. Früher noch eine Boazn für Stammgäste, hat sich das Publikum verändert, seitdem die Kneipe 2011 wieder aufgemacht hat – plötzlich ist es cool, in die Gruam zu gehen. Und das vollkommen zurecht. Angst vor Ruhestörung braucht man hier endlich einmal nicht zu haben – mitten im Nirgendwo, unter der Eisenbahnbrücke bei der Thalkirchnerstraße stört man auch um 8 Uhr morgens garantiert niemanden. Und das selbst dann nicht, wenn ihr draußen auf der neuen, kleinen Terrasse sitzt.