11 Dinge, die du immer in Augsburg machen kannst

Liebe Münchner, es wird Zeit, mit unseren 11 Tipps Augsburg zu entdecken. Ich bin im März von München dorthin gezogen (der Grund: natürlich Wohnungsnot) und stelle fest: Hier tummeln sich viele Ex-Münchner. Es gibt nach einem halben Jahr immer noch Dinge, die mich in meiner neuen Heimatstadt erstaunen – zum Beispiel haben die meisten Bars unter der Woche geschlossen und nach 22 Uhr wird es leider echt schwer, etwas zu essen aufzutreiben. Dafür bekommt man aber in den Restaurants immer einen Platz – auch ohne Reservierung. Die wichtigsten Dinge liegen zudem in Laufdistanz und in der Tram kann man meistens sitzen, weil relativ wenig Leute unterwegs sind. Die Radlfahrer sagen nett danke, wenn man ihnen Platz macht. Hat alles irgendwie auch sein Gutes, oder? Kommts doch mal vorbei in Augschburg – oder wie die Einwohner liebevoll sagen: Datschiburg.

City Club Augsburg
© Patricia Breu

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Tanzen im City Club

Das Café ist mit seinen abgekratzten Tapeten und veganen Kuchen fast schon zu hip für meinen Geschmack – aber es ist in Augsburg das einzige seiner Art und daher eine tolle Abwechslung. Die Bedienung ist herzlich-verpennt und im Winter gibt es keine Heizung. Im Club direkt über dem Café legen DJs auf (auch mal Elektro, der von Wannda aus München herüber kommt), es finden Plattenpartys, Theateraufführungen und Beer-Yogastunden statt.

Kichererbse Augsburg
© Patricia Breu

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Falafel essen in der Kichererbse

Die Kichererbse ist ein fast schon legendärer Falafelladen. Winzig klein schmiegt er sich an den Judenberg und beschallt die ganze Straße umso großzügiger mit Musik. Majed Al Naser, ein Rastamann aus Syrien, steht an allen Werktagen selbst am Herd und zaubert die besten Falafel der Stadt. Innen gibt es zwei kleine Stehtische, auf der Karte stehen Falafel mit oder ohne Käse. Mehr braucht es nicht zum glücklich sein. Wer öfter kommt, fühlt sich gleich ein wenig wie ein Teil der Familie.

Grandhotel Cosmopolis Augsburg
© Ramona Gastl

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Viel erleben im Grandhotel Cosmopolis

Das Grandhotel ist ein wichtiges Projekt für Augsburg. Aus dem leerstehenden Gebäude wurde ein Hotel und sozialer Treffpunkt geschaffen. Die Zimmer sind von einzelnen Künstlern gestaltet – von gemütlich über retro bis kitschig ist alles dabei. Außerdem wohnen zirka 65 AsylbewerberInnen im Haus, die hier in einer Flüchtlingsunterkunft der anderen Art wohnen können. Im Biergarten und Café treffen so Welten aufeinander. Es gibt viele Veranstaltungen mit Musik und Tanz, ihr könnt auf Flohmärkten stöbern und es ist beliebter Treffpunkt für viele Initiativen der Stadt.

Drunken Monkey Augsburg
© Patricia Breu

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Craftbier trinken im The Drunken Monkey

Die Bar wurde erst von einem Jahr von zwei Brüdern gegründet und hat neben einer guten Gin-Auswahl ein riesiges Angebot an Craftbieren. Bernd und Mike Winkler probieren alle Getränke, bevor sie in ihrer Bar ausgeschenkt werden – und sie beraten die Gäste leidenschaftlich bei der Wahl des passendes Bieres. Meine aktuelle Neuentdeckung: das IPA von „Urban Chestnut“ aus Wolnzach. Am Wochenende ist viel los im Drunken Monkey und das Publikum ist schön gemischt.

Bach Baden Ausgburg
© Patricia Breu

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Baden im Bach

Im Gegensatz zu München fließen die Augsburger Stadtbäche größtenteils noch oberirdisch. Schon die Römer nutzten diese Ableitungen der umliegenden Flüsse, um die Stadt mit Wasser zu versorgen. Heute erstreckt sich das Netz von Stadtbächen auf über 45 Kilometern und Augsburg zählt mehr Brücken als Venedig! Neben dem romantischen Effekt der kleinen Bächlein und Brücklein in der Altstadt ist das Beste daran: An vielen Stellen sind die Bäche in breite Betonbecken gemauert – man kann sich über Leitern in die Fluten werfen und ein Stück in der starken Strömung treiben lassen. Das Wasser ist auch im Hochsommer schön kühl.

Beißer Burger Augsburg
© Beißer Burger

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Essen im „Beißer Burger“

Dieser Burgerladen ist eine schöne Alternative zu den konformen und glattgebügelten Restaurants auf der Maximilianstraße (die in Augsburg!). Es liegt in einer kleinen Gasse neben alteingesessenen Geschäften und ihr könnt gemütlich sowohl drinnen als auch draußen sitzen. Ganz wichtig: Es gibt g'scheite Pommes. Für Vegetarier stehen mehrere Burger zur Auswahl, die auch noch gut schmecken. Das Fleisch ist bio, regional und echt lecker.

Fugger Viertel Augsburg
© Magnus Manske | gemeinfrei

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Eine Museumstour machen

Augsburg wurde vor über 2000 Jahren gegründet. Daher gibt es natürlich eine ganze Reihe von Museen, die viel von der langen Geschichte der Stadt wiedergeben. 
Das Maximilianmuseum greift die Stadtgeschichte umfassend auf. Besonders faszinierend: Die originalen Bronzefiguren der Augsburger Prachtbrunnen im modern überdachten Innenhof.
 Die Fugger sind in Augsburg sehr präsent – im modernen Fugger und Welser Erlebnismuseum kann man die Geschichte der einflussreichen Händlerdynastie zum Anfassen erleben. Die Fuggerei, eine von den Fuggern gegründete Sozialsiedlung, die bis heute in Betrieb ist, ist ebenfalls einen Besuch wert. Sie ist die älteste Einrichtung ihrer Art und die Bewohner zahlen nur 88 Cent Miete im Jahr. Einziger Wermutstropfen: Die negativen Seiten der Fugger'schen Handelswelt werden vollständig ausgeblendet.
Das Staatliche Industrie- und Textilmusem greift die Geschichte Augsburgs als wichtiges Zentrum der Textilindustrie auf. In einer Führung werden die Webstühle angeworfen, deren Stoffe man anschließend im Museumsshop kaufen kann. 
Zwei berühmten Söhnen der Stadt sind in den jeweiligen Geburtshäusern schöne Ausstellungen gewidmet: Leopold Mozart im Mozarthaus und Bertolt Brecht im Brechthaus.

Hallo Werner Augsburg
© Hallo Werner

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Schnapseln im Hallo Werner

Das Hallo Werner bringt den Hamburg-Style nach Augsburg. Das Motto: "Haste mal Kummer – ist er da. Schnaps & Astra – hat er ja. Geht‘s Dir rosig – kommste bei. Er hält zu Dir – was da auch sei." Im Erdgeschoss kann man sich an der friesisch gekachelten Theke auf ein Aquavit oder einen Wattenläuper niederlassen. Für die Partys im Keller lassen sich die Jungs immer Veranstaltungen einfallen für Leute, die sich nicht so ernst nehmen müssen: Von Pokemon-Party über Karaoke bis Trash-Mukke ist alles dabei.

Liliom Kino Augsburg
© Patricia Breu

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Filme gucken im Liliom

Das Liliom ist mein liebstes Arthouse-Kino in Augsburg. Es befindet sich in einem renovierten Brunnenpumpwerk aus dem 16. Jahrhundert. Im Eingang läuft man über eine Glasplatte, unter der immer noch das Wasser tobt. Es ist gemütlich und entspannt dort. Der Mitarbeiter, der anfangs die Karten verkauft, läuft nach der Vorstellung mit einem Einkaufskörbchen durch die Reihen und sammelt die Hinterlassenschaften der Besucher ein. Im Gegensatz zu vielen anderen alten Kinos ist das Liliom technisch top ausgestattet: Es hat als erstes Kino in Augsburg seine beiden Säle digitalisiert. Es gibt ein tolles Angebot an OMU-Filmen.

Provino Club Augsburg
© Patricia Breu

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Kleine Konzerte besuchen im Provino Club

Der Provino Club ist eine Zwischenlösung, die die ehemalige Gaststätte „Turamichele“ als Raum für Kultur nutzt. Das Gebäude steht wie ein Gruß aus der Vergangenheit im Textilviertel, wo die alten Fabrikhallen gerade luxussaniert und neue Häuser mit schicken Wohnungen hochgezogen werden. Alle Veranstaltungen (Konzerte, Flohmärkte, Clubabende) finden auf der ehemaligen Kegelbahn statt, die noch nicht zurückgebaut ist. Die Inneneinrichtung ist auch sonst bis hin zur schmiedeeisernen Lampe gleich geblieben. Im Sommer kann man draußen im Biergarten unter alten Kastanien sitzen. Die Leute arbeiten dort ehrenamtlich und ihr könnt euch über günstige Getränkepreise freuen.

Golden Glimmer Bar Augsburg
© Golden Glimmer Bar

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Drinks trinken in der Golden Glimmer Bar

Der Schmiedberg ist eher ein trister Ort. Zwischen Baustellen, Verkehr und dreckigem Gehsteig fällt einem die Golden Glimmer Bar tagsüber fast nicht auf. Doch abends entfaltet sie ihren Charme und der Glitzer-Name hält, was er verspricht. Die Inneneinrichtung ist mit kleinen Retro-Akzenten sehr schlicht gehalten – denn in der Golden Glimmer Bar stehen die Drinks im Mittelpunkt. Die Barkeeper nehmen ihren Job ernst und rühren/schütteln mit viel Zeit liebevoll Klassiker und eigene Kreationen. Wie schön, wenn eine mit Blattgold überzogene Himbeere den Glasrand ziert! Das Publikum ist trotzdem bodenständig. Ab und zu gibt es am Wochenende auch Musik und Tanz.

Titelbild: © KlausF | Wikimedia unter CC BY SA 3.0

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