11 Theaterstücke in München, die du dir jetzt ansehen solltest

Mit Theater ist es so eine Sache bei mir. Ich würde wahnsinnig gerne, wahnsinnig oft ins Theater, habe aber weder eine Ahnung, was gerade läuft, noch was überhaupt sehenswert ist. Und nach dem Lesen der Kurzbeschreibung bin ich oft noch verwirrter als davor. Wir haben uns umgehört – bei Freunden, Familie und den Münchner Theatern – und wissen jetzt, welche 11 Theaterstücke wir uns die nächsten Wochen auf jeden Fall noch ansehen werden.

Münchner Kammerspiele

1. Point of no return

Eigentlich sollte es in Yael Ronens neuer Inszenierung um Tinder und Cyber-Sex gehen – doch dann war mitten in den Proben der Amoklauf in München. Da der Abend auch die Schauspieler sehr bewegte, schien diese Tat nun plötzlich der "Point of no return" zu sein. Danach war erst einmal nichts wie davor. Herausgekommen ist ein Stück, das sich während der Aufführung entwickelt und irgendwann nicht mehr unterscheiden lässt zwischen der Realität der Schauspieler und den realen Geschehnissen in der Welt.

2. The Re'Search

"Die neuen Menschen der (virtuelle) Realität gewordenen Marktforschungsstudie „The Re’Search“ tun alles für mehr Aufmerksamkeit. Mit dem Selbstmord drohen. Mit Technologie verschmelzen. Sich die Liebe schwören. Verzweiflung, Lust, Sehnsucht." Spannende Story und spannende (schnelle) Dialoge!

3. Rocco und seine Brüder

Rocco und seine Brüder ist ein Theaterstück nach dem gleichnamigen Film von Luchino Visconti aus dem Jahre 1960 – und besticht in den Kammerspielen vor allem durch tolle Bilder und wahnsinnig gute Schauspieler. Kurz zur Geschichte: Die Familie Parondi, eine Witwe und ihre vier Söhne, starten einen Neuanfang in Mailand. Einer der Brüder beginnt eine Boxkarriere, was zur Rivalität unter den Brüdern führt. Daneben werden Eifersucht, Vergewaltigung und Mord thematisiert – bis zum letztendlichen Zerfall der Familie.

Residenztheater

4. Die Räuber

Das große Highlight im Resi ist auf jeden Fall im Moment Friedrich Schillers „Die Räuber" – Spiegel Online nennt es „Das Ereignis der neuen Theatersaison“. Da die Vorstellungen immer gleich ausverkauft sind, heißt es deshalb schnell sein. Für alle, die in der Schule nicht aufgepasst haben.

5. Robin Hood

Ein weiteres Highlight im Residenztheater ist das neue Familienstück "Robin Hood". Die Handlung sollte klar sein, wichtig ist, dass das Theaterstück nicht nur für Kinder,  sondern auch Erwachsene gedacht ist. Viel besser als fernsehen!

6. Nora oder Ein Puppenheim

Nora oder Ein Puppenheim ist ein Schauspiel von Henrik Ibsen, das alleine schon deshalb sehenswert ist, weil es im wunderschönen Cuvilliéstheater läuft. Kurz zur Story: Nora hat sich vor Jahren Geld von einem Bankangestellten geliehen, um ihrem Mann das Leben zu retten. Dieser weiß aber nichts davon und ist nun kurz davor Bankdirektor zu werden. Bis Nora von eben jenem Angestellten erpresst wird...

7. Die schmutzigen Hände

Das Theaterstück "Die schmutzigen Hände" von Jean-Paul Sartre wurde 1948 uraufgeführt. Die Handlung: Der junge Intellektuelle Hugo tritt der kommunistischen Partei bei – das Stück spielt im fiktiven Staat Illyrien, dessen Regierung mit dem faschistischen Ausland kollaboriert. Hugo wird vom gegnerischen Parteiflügel als Sekretär eingeschleust. Eine tolle Geschichte noch toller umgesetzt!

Volkstheater

8. Medea

Exil in Korinth: Medea und Jason finden hier mit ihren Kindern vorläufig Asyl. Medea hat für ihre Liebe ihre Familie verraten, das Land verlassen und vermutlich getötet. Jason erhält das definitive Bleiberecht, Medea und den Kindern droht allerdings erneut die Verbannung. Deshalb schmiedet sie einen grausamen Racheplan – aus Liebe wird plötzlich ein großer Zorn.

9. Dämonen

"Entweder ich bringe dich um, oder du mich, oder wir trennen uns, oder wir machen so weiter, lautet Katarinas Fazit ihrer langjährigen Beziehung mit Frank. ... „Dämonen“ erzählt von Liebe und Hass, Trauer, Sehnsucht, Zerstörung und Erlösung zwischen Mann und Frau, ihren Vernichtungskämpfen und Unterwerfungsritualen, bei denen die Grenze zwischen Täter und Opfer verschwimmt."

Akademietheater

10. Ein Porträt des Künstlers als junger Mann

Im hinteren Teil des Prinzregententheaters befindet sich das Akademietheater, wo Ende November eine tolle Premiere stattfindet: Ein Porträt des Künstlers als junger Mann. Hier läuft James Joyce‘ berühmter Roman in einer außergewöhnlichen Adaption durch Regisseur Hannes Köpke: Das Theaterstück lotet zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Konzept der Identität, der Seele und der Persönlichkeit völlig neu aus.

Heppel & Ettlich

11. Impro a la turka

Die Schauspieler des ersten deutsch-türkischen Improtheaters “impro à la turka” improvisieren mit dem Vorgaben des Publikums. Die Besonderheit der „AfterWörk-ImproShows!“ ist, dass der Name der Show auch Programm ist: Es werden frei erfundene Geschichten rund um den alltäglichen Bürowahn improvisiert. Fiktive Konstellationen mit Kolleginnen und Kollegen, Chefinnen und Chefs fernab kultureller und hierarchischer Unterschiede.