Südafrikanisch essen im Avva im Dreimühlenviertel

© Verena Borell

Dunkel, nass, kalt – es ist einer dieser ungemütlichen Novemberabende, an denen mein kalter Po und mein eingefrorenes Hirn, sprich Körper und Geist nach etwas Herz- und Magenwärmendem suchen. Am liebsten möchte man sich, der Kälte entfliehend mit netten Menschen, leckerem Essen und guten Gesprächen in ein warmes Körbchen verkriechen oder gleich in den Süden auswandern. Kann man haben, denn seit Anfang Oktober gibt es ein kleines Stück sonniges Südafrika mitten in München – genauer gesagt im Restaurant Avva in der Dreimühlenstraße.

Schon, wenn man die Türe zum Avva öffnet, strömen einem würzige Düfte und verheißungsvolle Aromen in die kaltgefrorene Nase und man fühlt sich sofort auf eine schöne Art und Weise angekommen. Zum einen liegt das an dem einladenden Interieur, das durch erdig-rote Wände, einen alten Parkettboden, warmes Licht, bunt bestückte Regale und eine in Orange und Gelb zusammengebastelte Kronleuchter-Lampe eine heimelige Atmosphäre erzeugt. Zum anderen ist die einladende Stimmung aber auch dem freundlichen Team zuzuschreiben.

avva München südafrikanisch
© Verena Borell
avva München südafrikanisch
© Verena Borell

Allen voran Besitzerin Preshika, die jedem Besucher durch ihre sympathische Art das Gefühl vermittelt, ein erwarteter Gast zu sein. Und auch Küchenchef und Mitbetreiber Luke hat stets ein Lachen und einen freundlichen Spruch auf den Lippen. Zudem trägt die Internationalität der Avva-Crew ihren Teil zur lockeren und gastfreundlichen Stimmung bei – so ist Luke Engländer, Sommelier und Barmanager. Aaron ist Kanadier, Micha ist Russe und Besitzerin Preshika ist Südafrikanerin.

Mit dem Avva erfüllte sich Preshika einen langersehnten Traum, denn schon als Kind lernte sie von ihrer Großmutter, auf Telegu „avva“, das Kochen und die Kombination der verschiedensten Aromen und Gewürze. Und so ist das südafrikanische Restaurant heute ein Stück Kindheitsglück und zum Leben erweckte Erinnerung, in welcher jede Menge Herzblut seitens Preshikas, Lukes und des ganzen Teams steckt.

Am besten man lässt sich für einen kleinen Aperitif erst einmal im vorderen Bereich des Restaurant nieder, der als Weinbar fungiert. Bei größerem Hunger – und den sollte man mitbringen – setzt man sich dann ganz gemütlich in den hinteren Teil. Wenn man dann einen Blick in die Karte wirft, ist man erst einmal etwas überfordert, denn was bitte ist ein Wildschwein Bobotie? Und auch Bezeichnungen wie Lammfrikando oder Dongo Dongo hören sich exotisch an und könnten auch in einem phantasievollen Märchenbuch stehen.

avva München südafrikanisch
© Verena Borell
avva München südafrikanisch
© Verena Borell

Zum Glück erzählt einem die nette Bedienung dann keine Geschichten, sondern sie beschreibt genau, was man da alles so auf den Teller und in den Magen bekommt. Die Preise im Avva sind zwar nicht günstig, aber dafür erwarten einen echte Geschmacksexplosionen der besonderen Art: Süße Bananencreme an würzigem Fleisch und knusprigem Puffreis, cremiges Curry mit aromatischem Koriander, saftiges Lammfleisch nebst kernigen Linsen und saftiger Papaya – die kulinarischen Kompositionen sprechen die Sinne nicht nur an, sondern sie betören Zunge, Gaumen, Nase und Mundgefühl geradezu mit Geschmack, Aromen und Texturen.

Und sogar das Auge wird im Avva verwöhnt, denn Luke kann sein Kunststudium nicht leugnen und malt kleine Kunstwerke auf Teller und Platten. Bei so viel „Oh“ und „Ah“ auf dem Teller darf natürlich auch etwas Passendes im Glase nicht fehlen. Dafür sorgt Sommelier Aaron, der dem Anfänger genauso wie dem erfahrenen Trinker bei der Wahl des richtigen Weines mit Rat und Flasche zur Seite steht.

Nach zwei Gängen und ein paar süffigen, südafrikanischen Tropfen bin ich nicht nur satt, sondern auch glücklich und will das gemütliche Avva gar nicht mehr verlassen. Und als ich dann doch raus in die Kälte muss, fasse ich den Entschluss, wieder zu kommen und nehme mir noch ein klein wenig Südafrika-Sonne im Herzen und im Baucher'l als Reserve für den nassen Heimweg mit.

avva München südafrikanisch
© Verena Borell
avva München südafrikanisch
© Verena Borell

Unbedingt probieren // Wildschwein Bobotie, Bananencreme und Puffreis oder die Tagesempfehlung von Luke und Wein, Wein, Wein!

Veggie // Bananen-Kichererbsen Curry, Raita, Koriander und Reis. Auf Nachfrage sind auch andere Speisen als Veggie-Version möglich.

Money // Vorspeisen ab 7 Euro, Hauptspeisen ab 17 Euro.

Geile Zeit // Abends.

avva München südafrikanisch
© Verena Borell
avva München südafrikanisch
© Verena Borell

Avva Restaurant und Bar |Dreimühlenstraße 30, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt,
80469 Munich | Dienstag – Samstag: 18.00–01.00 Uhr | Mehr Infos

Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!

Zurück zur Startseite