Frühstücken in der Küche im Kraftwerk

© Anja Schauberger

Möbelhaus-Restaurants genießen in der Regel keinen allzu guten Ruf – oder noch schlimmer: gar keinen. Irgendwelche Köttbullar, wiederauffüllbare Getränke und zum Nachtisch einen Kuchen aus dem Tiefkühlregal, den du auch gleich für daheim mitnehmen kannst. So wenig wir von Restaurants in Möbelhäusern erwarten, so wenig bekommen wir in der Regel geboten.

Das wollten Stefan und sein Kollege Gerald endlich einmal anders machen – und haben es geschafft. Denn obwohl die Küche im Kraftwerk das Restaurant des großen Kare-Kaufhauses in Obersendling ist, hat sich der Laden längst etabliert. Obwohl man vom Stuhl bis zum Salzstreuer alles ein Stockwerk drunter kaufen kann, hat die Küche im Kraftwerk absolut ihren eigenen Stil gefunden. Und obwohl man von Möbelhaus-Restaurants kulinarisch wenig gewohnt ist, bekommt man hier frisches, richtig leckeres Essen aufgetischt.

Küche im Kraftwerk
Hier kann alles gekauft werden – vom Stuhl bis zum Salzstreuer. © Anja Schauberger
Küche im Kraftwerk
Unten Möbelhaus, oben offene Küche. © Anja Schauberger

Das Abendgeschäft zwischen Ravioli mit Steinpilz-Füllung, Hirschragout mit Preiselbeeren und Rinderfilet mit Rosmarinkartoffel läuft schon ziemlich gut – und auch die Frühstückskarte wird gut angenommen, sogar unter der Woche. Stefan empfiehlt uns das Kraftbrot mit Avocadocreme, Hüttenkäse und Rührei drauf – wem das noch nich reicht, der toppt das Ganze mit Rosmarinschinken oder Räucherlachs. Dazu bekommen wir das große Kraftwerkmüsli mit Dinkelflocken, Joghurt, Obst und Fruchtpüree.

Der Kaffee ist wahnsinnig lecker – und das, obwohl es wirklich schwierig ist, eine gute Sorte zu finden, die zugleich Fairtrade- und Bio-zertifziert ist. Dazu gibt es noch frischgepressten Apfel-Karotte-Ingwer-Saft und danach sind wir mehr als satt. Dank der offenen Küche kann man den Köchen beim Zubereiten zusehen, auch Stefan kocht noch selbst. Er möchte die strikte Trennung von Küche und Restaurant aufheben – deshalb bringt auch der Koch das Essen an den Tisch, die Gäste sind eingeladen auch mal einen Blick hinter die Theke zu werfen.

Wer sich innen satt gesehen hat, sollte einmal einen Blick auf die riesige Dachterrasse werfen. Mehrere hundert Quadratmeter Fläche – davon ein Teil mit bunten Sitzgruppen ausgestattet, ein anderer mit ausgefallenen Kare-Möbeln. Einigen dürften diese Terrasse im fünften Stock bekannt vorkommen, die Leute von Sonntagsgefühl haben hier schon die ein oder andere Party veranstaltet. Alleine für den Ausblick von hier oben lohnt sich der Weg zur Drygalski Allee. Wir kommen auf jeden Fall wieder.

Küche im Kraftwerk
© Anja Schauberger
Küche im Kraftwerk
Das Kraftbrot mit Rosmarinschinken. © Anja Schauberger

Unbedingt probieren // Das Kraftbrot (danach ist man auf jeden Fall den halben Tag satt), den guten Kaffee (Fairtrade und Bio) und die frischgepressten Säfte.

Vegetarisch // Das Kraftbrot gibt es auch ohne Lachs oder Schinken – oder du bestellst dir gleich die vegane Variante mit Hummus, Grillgemüse und Soja Scrumble. Die Pastagerichte sind auch fast immer vegetarisch.

Preise // Frühstücksangebote von 8 bis 14 Euro, Mittagsgerichte um die 10 Euro und Hauptgerichte abends ab 14 Euro.

Geile Zeit // Am Wochenende zum Frühstück oder immer zum Abendessen.

Nicht verpassen // Leinöl-Fitness Quark mit Chiasamen!

Küche im Kraftwerk
Hausgemachte Kuchen gibt's auch. © Anja Schauberger
Küche im Kraftwerk
Von der riesigen Dachterrasse aus, kann man abends wunderbar den Sonnenuntergang gucken. © Anja Schauberger

Die Küche im Kraftwerk | Drygalski-Allee 25, 81477 München | Montag – Freitag: 11–22 Uhr, Samstag: 10–22 Uhr, Sonntag: 09–17 Uhr | Mehr Infos

Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!

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