"Nirgendwo": Der Münchner Regisseur Matthias Starte über seinen ersten Film

© Yella Yari Fenner

Heute kommt ein ziemlich besonderer Film in die Kinos: "Nirgendwo". Der Debütfilm von Matthias Starte dreht sich um all die Themen, die die sogenannte Generation Y heute so beschäftigt – Angst, Orientierungslosigkeit und Entscheidungen treffen. Der Regisseur und Drehbuchautor kommt gebürtig aus dem Norden Deutschlands und ist in der Kleinstadt Twistringen aufgewachsen. Hier hat er mit drei Jahren auch seinen ersten Kinofilm gesehen. Seit fast zehn Jahren lebt er nun schon in München. Damals fürs Studium gekommen, ist er danach wie so viele Andere, einfach nicht mehr gegangen.

Warum München?

Ich liebe München, weil es so grün und idyllisch ist wie meine Heimatstadt, aber alle Vorzüge einer Großstadt hat. Das Einzige, was hier fehlt, ist das Meer.

Wie lange hast du an "Nirgendwo" gearbeitet?

Ich habe insgesamt fünf Jahre an diesem Film gearbeitet. Filmfinanzierung ist schwierig und langwierig. Die Dreharbeiten hingegen haben dann nur sechs Wochen gedauert.

Wie lange hast du davon geträumt?

Ich hatte mir vor zehn Jahren das Ziel gesteckt, mein Debüt mit spätestens 30 zu machen. Zwei Wochen nach Drehschluss bin ich dann 31 geworden.

Wie fühlt es sich an, wenn der eigene Film im Kino läuft?

Aufregend, aber man kann es gar nicht richtig greifen. Ich bin gerade auf Kinotour und da kommen ganz fremde Menschen nach zwei Stunden Film zu einem und sprechen über das, was man in den letzten fünf Jahren erschaffen hat. Das ist erstaunlich und ein sehr gutes Gefühl.

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Um was geht's in deinem Film?

Es geht um unsere Generation, um Liebe und Freunde, um Kommunikation, Entscheidungen und die Angst vor all dem.

Ist "Nirgendwo" autobiographisch?

Jein. Die Charaktere sind ein Querschnitt aller Freunde, mit denen ich aufgewachsen bin. Die Handlung ist frei erfunden, aber mit echten Erlebnissen und Situationen gespickt. Hier und da taucht mal ein Satz oder eine Situation aus einer vergangenen Beziehung auf.

Warum Filme machen – was reizt dich daran?

Film ist eine sehr strukturierte Kunstform mit sehr vielen Regeln, die man aber alle brechen darf. Bei Film laufen alle meine Interessen zusammen und jede Herausforderung ist anders als die letzte. Alles ist unheimlich komplex und so nah am Leben. Ich mache Filme, um mich mit uns auseinander zu setzen, wer wir sind und was uns motiviert bestimmte Dinge zu tun. In erster Linie was wir dabei fühlen. Kino macht es möglich, dass wir starke Gefühle nachempfinden, sie erleben und uns dadurch am Ende sogar von den schlechten befreien können. Ich denke, Film ist für den Zuschauer wie für den Macher eine Suche nach Antworten.

Nirgendwo | Ab 27.10.2016 | Läuft im Rio Filmpalast und im Monopol-Kino

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