Spannende Filme und Partys auf dem Queer Film Festival München

© Queer Film Festival München

Im City Kino findet heute die Eröffnung des Queer Film Festival München statt. Los geht’s um 19.30 Uhr mit dem israelischen Eröffnungsfilm „Who's Gonna Love me Now“ sowie der QFFM-Opening-Party um 21 Uhr im Garry Klein. Eine Woche lang wird auf dem Queer Film Festival ein buntes Programm rund um LGBT-Themen zu sehen sein.

Dabei soll nicht nur zugeschaut, sondern auch mitdiskutiert und gefeiert werden. Zum Beispiel am Samstag, den 26. November beim GenderSalon, wo unter anderem die Frage erörtert wird, was genau denn Queer Cinema ist. Im Anschluss an die Diskussion legen DJs der queeren Partyreihe HELGA im Kunstverein auf. HELGA versteht sich Party- und Barabend und als Netzwerk und Plattform von und für queere Künstler*innen, die sich durch Musik jenseits des Mainstreams auszeichnet.

Jenseits des Mainstreams spielt sich auch insgesamt das Programm des QFFM ab. Für die beiden jungen Festivalmacher Sylva Häutle und Ludwig Sporrer ist ihr Filmfest „eine Feier der Vielfalt und der Akzeptanz alternativer Lebensentwürfe“ – in unserem aktuellen, von Internet-Trollen geprägten Klima ist das leider alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Queer Film Festival München
Szene aus dem Film "Whos gonna love me now". © Todor Krastev

Ludwig Sporrer sieht das so: „Der gesellschaftliche Konsens ist auf einmal viel fragiler und gefährdeter. Dieser konservativen Regression wollen wir uns entgegenstellen.“ Diese Feier der Vielfalt bedeutet für die Festivalmacher vor allem auch eine der Filmvielfalt – vom Eröffnungsabend angefangen.

Gleich im ersten Film des Programms, dem israelischen Beitrag „Who's Gonna Love me Now“ verlässt der junge Protagonist Saar die beengten Zustände seines orthodoxen Zuhauses, um in der Metropole London ein freies schwules Leben zu beginnen. Dort ereilt ihn ein Schicksalsschlag: eine HIV-Erkrankung. Im leidenschaftlichen Porträt der Regie-Brüder Barak und Tomer Heymann findet Saar ein Zuhause im Londoner Gay Man's Chorus und schöpft aus der Kraft der Musik heraus Mut für die Wiederbegegnung mit seiner Familie.

Queer Film Festival München
Szene aus dem Film "Kiki". © Queer Film Festival München

„Who's Gonna Love me Now“ feierte Anfang des Jahres Premiere auf der Berlinale, wie auch andere Filme des Festivals. „Mit der Auswahl unserer Filme zeigen wir eine Erweiterung der Möglichkeiten, sich selbst zu definieren und zu akzeptieren“, so Sylva Häutle, laut der auf dem QFFM aber auch Humor und Leichtigkeit nicht zu kurz kommen dürfen.

Highlights hat das Queer Film Festival jede Menge zu bieten. Schaut auf jeden Fall bei den Premieren „Einfach das Ende der Welt“ des kanadischen Regie-Wunderkinds Xavier Dolan sowie bei „Kiki“ vorbei – in der US-schwedischen Doku geht es um die legendären Dance-Wettbewerbe der Harlemer Ballroom-Szene, wo auch das Voguing entstand. Wenn ihr nicht wisst, was das ist, dann solltet ihr besser beim Queer Film Festival vorbeischauen, sonst kapiert ihr beim nächsten viralen YouTube-Hit wieder nicht, was es damit auf sich hat.

Queer Film Festival | 23. – 28. November 2016 | City Kinos, Eldorado, Neues Arena, Neues Maxim | Mehr Infos

Zurück zur Startseite