11 Sätze, die ihr jeden Sommer an der Isar hörst
Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, lockt es die Harten schon an die Isar. Im Sommer dann, wenn die Temperaturen mit dem Schweiß um die Wette laufen und man sämtliche Aktivitäten nach draußen verlagert, kann man Ufer und Fluss vor lauter Menschen kaum noch von den sämtlichen Brücken aus unterscheiden. So sehr wir die Isar lieben, so anstrengend kann ein Tag hier auch sein. Da ist es manchmal schon ein Wunder, wenn man es schafft, Grillzeug einzukaufen, Bier kalt zu stellen und her zu radeln – und ehe man sich versieht, steht man schon vor der nächsten Herausforderung:
1. "Na, da wo wir immer sind!"
Jeder Freundeskreis hat seinen eigenen Isar-Stammplatz. Das ist ein bisschen so wie mit den Cafeteria-Tischen in Highschool-Filmen. Das Problem hierbei ist, dass man manchmal mit verschiedenen Cliquen zur Isar geht und die – für alle anderen offensichtlich in Stein gemeißelten – Standorte leicht verwechselt. Wenn man dann in dem Meer aus Menschen steht und verzweifelt bei WhatsApp auf eine präzisiere Antwort im Gruppenchat wartet, vergeht einem die Lust auf Sonnenbaden am Isarstrand eigentlich schon wieder. Wie haben die Leute das früher ohne Handy nur geschafft?
2. "Dann lass uns doch am Reichenbach-Kiosk treffen."
Na toll! Weil das so viel besser ist. Die Münchner werden im Sommer vom Reichenbach-Kiosk angezogen wie die Motten vom Licht. Klar, denn wo in der Stadt kauft man sonst kaltes Bier, Eis und gleich noch eine Käsebreze? Kann man ja vorher nicht besorgen. Und sich zwischen den ganzen durstigen Motten dann auch noch zu finden ist schwierig.
3. "Wo geh ich hier jetzt auf's Klo?"
Es ist ein Dilemma: Eigentlich möchte man nur in der Sonne braten, Bierchen konsumieren und sich um nichts Gedanken machen. Doch das Trinken – und bitte zwischendrin auch mal ein Wasser – an Reichenbachbrücke, Flaucher & Co. stellt einen vor die alles entscheidende Frage: Dixie-Klo oder wildpinkeln? Puuh! Wer sich in die Büsche schlägt, riskiert gesehen zu werden, im Plastik-Häuschen bekommt man allerdings leicht eine Atemwegsvergiftung. Und natürlich hat man genau dann kein Taschentuch zur Hand, wenn man es wirklich braucht. Klopapier-Ersatz und so.
4. "Oh no, jetzt haben wir das Besteck vergessen!"
Irgendwas vergisst man einfach immer bei Isar-Grillpartys: Pappteller, Soßen, Servietten, Korkenzieher oder eben das Besteck. Das macht das Essen natürlich nicht gerade einfacher, wenn man sowieso schon auf harten Steinen sitzt, drei Bier intus hat und sich nicht entscheiden kann, ob man seinen Teller nun auf den Boden stellen oder in der Hand behalten soll. Mit Draußen-Essen verhält es sich wahrscheinlich ähnlich wie mit Draußen-Sex oder Draußen-Lernen: Stellt man sich viel besser vor, als es dann ist.
5. "Kommst du an die Soße ran?"
Dieser Satz steht symbolisch für all die Dinge, die im Sommer manchmal unerreichbar sind: Soßen, Smartphones, Bücher, das nächste kalte Bier. Blöd, wenn niemand in der Nähe sitzt oder sich angesprochen fühlt, denn dann muss man tatsächlich selbst noch mal aufstehen. Und das ist wirklich das Schlimmste, was einem in diesen Momenten passieren kann.
6. "Ich wurde gerade fast von einem Radler überfahren!"
Kennen wir doch alle: die Paranoia vor der Isarautobahn. Es sind gerade mal zwei bis drei Schritte, die einen über den Radlweg hin zu den rettenden Wiesen tragen, doch man riskiert jedes Mal sein Leben. Da wird jeder Drahtesel zum Erzfeind. Wenn man dann halbwegs heil auf der anderen Seite angekommen ist, verträgt man besser den Gedanken, dass einen der selbe Spaß auf dem Rückweg wieder erwartet.
7. "Kann noch jemand Bier holen gehen?"
Diese Frage stellt man mit Sicherheit zwei bis zehn Mal, bis sich endlich einer aus der Gruppe dazu entschließt, den Helden zu spielen und sich auf das Abenteuer "Kaltes Bier" einlässt. Vor lauter entgegengebrachter Dankbarkeit vergisst unser Held allerdings schnell mal, dass das gar nicht so easy läuft, wie er sich's vorgestellt hat. Am Reichenbachkiosk steht man noch übermorgen an und der Szenedrink ist auch keine wirklich gute Option. Beim nächstem Mal die Frage lieber so lange ignorieren, bis der Fragende auch keine Lust mehr hat.
8. "Hat jemand gute Musik auf dem Handy?"
Der Sommer bringt auch immer seine ganz eigene Musik mit sich – zumindest solange, wie der Akku (der Box) hält. Plötzlich findet man Reggae "gar nicht mal so schlecht", liiiiebt softe Akkustik-Versionen und radelt zu elektronischen Chapeau Claque-Remixen durch die Stadt. Alles so leicht, alles so schön und hell. Was da auch dazugehört: Viel Musik von früher. Und wenn dann "Halt dich an deiner Liebe fest" läuft, hat man sofort wieder irre Lust auf ein Freundeskreis-Konzert zu gehen.
9. "Könnt ihr kurz auf unsere Sachen aufpassen?"
"Ja, klar!", antwortet man dann schnell aus Reflex, aber wirklich ein Auge auf das anvertraute Hab und Gut hat man nicht. Wahrscheinlich würde einem nicht mal auffallen, wenn eine ganze Räuberbande am Platz nebenan alles auf ein dubioses Lastenradl lädt und in den Weiten der Isarauen verschwindet.
10. "Ich hätte doch eine Jacke mitnehmen sollen."
Hochsommer hin oder her, zu später Stunde kann es an der Isar schon ordentlich frisch werden. Eigentlich würde man gerne noch ganz lange draußen sitzen, aber frieren ist keine Option und der halbe Kasten wärmt von innen auch nur begrenzt. Da rollt man sich also entweder im Burrito-Style in seine Picknick-Decke oder schnorrt die Freunde an. Pro Tipp: Lange Ärmel schützen dich auch vor dem ein oder anderen nervigen Mückenstich!
11. "Ob wir den Grill an der Garderobe abgeben können?"
Kaum ist die Sonne hinter der St. Maximilian-Kirche verschwunden, ergreift eine gewisse Unruhe das Isarvolk. Jetzt liegt man schon seit zehn Uhr morgens hier und eigentlich könnte man ja auch noch Feiern gehen – die fünf Hoibe sind eh schon wieder rausgeschwitzt. Nur: Wohin mit dem ganzen Zeug? Natürlich wohnt keiner ums Eck, wo man Grill, Picknick-Körbe, Decken etc. einfach unterstellen könnte. Einfach alles an der Garderobe abgeben? Na dann, viel Spaß!