089 – 8 Fragen, 9 Antworten mit Maximilian Bildhauer

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Maximilian Bildhauer ist "damals" noch im sehr unhippen aber schönen Untergiesing aufgewachsen. Bevor er die Frauenkirche kannte, kannte er den Blick von der Wittelsbacher Brücke auf das Heizkraftwerk Süd. Maximilian studierte Grafikdesign an der Hochschule München, seine Abschlussarbeit war dann das erste "Munich Boazn"-Buch, seitdem kennen nicht mehr nur Münchner sein Gesicht. Es folgten zwei weitere Boaznführer. Und obwohl Maximilian sich vor allem kneipenmäßig so gut in München auskennt, wie fast kein anderer ist er vor zehn Jahren, mit 19, nach Freising gezogen. Maximilian Bildhauer arbeitet beim Bayerischen Rundfunk, ist Sechzger-Fan und Hundebesitzer.

1. Das Schönste, das ein Türsteher in München einmal zu dir gesagt hat?

Puh, ist lange her, dass ich zum letzten Mal an einem Türsteher vorbeigegangen bin. Seit es die Registratur in der Blumenstraße nicht mehr gibt, macht mir Ausgehen keinen Spaß mehr. Wenn Securities im Fußballstadion auch zählen, dann "Danke."

2. Deine teuerste Taxifahrt?

… hätte fast 300 Euro gekostet. Soviel wollte ein Taxifahrer für eine Fahrt zurück in die Heimat, nachdem ich leicht beschwipst im Zug eingeschlafen gewesen war und in der Oberpfälzer Provinz wieder wach geworden bin. Ich hab dann doch lieber auf den nächsten Zug zurück gewartet.

3. Was wirst du in München nie verstehen?

Es ist zwar nicht wirklich eine Verständnisfrage, doch ich kann tatsächlich nicht mehr verstehen, wie man sich ein menschenwürdiges Leben in München noch leisten kann beziehungsweise soll. Klar, man kann in einem Wohnklo auf zehn Quadratmetern hausen, zu einem Preis, wofür man woanders eine ganze Wohnung bekommen würde – auch klar, manche haben Glück, Beziehungen, oder verdienen einfach anständiges Geld, oder manchen ist es auch egal. Aber mir nicht, und unter anderem deshalb bin ich schon vor zehn Jahren weggezogen, in die Freisinger Diaspora.

4. Wann und wo hast du zuletzt jemanden Bekanntes getroffen?

Das war Mitte der 1990er Jahre, meine Grundschulklasse hatte Wandertag in den Isarauen. Da kam dann der TSV 1860 München angejoggt, wir haben allen die Hand geschüttelt, mir persönlich sind vor allem der Trainer Werner Lorant und mein Lieblingsspieler Thomas "Die Blutgrätsche" Miller in Erinnerung geblieben. Heute würde man Selfies schießen.

5. Wo kennst du den Kellner mit Namen?

Als klassischer Boazngänger kenne ich in erster Linie Wirte, für einen Kellner ist da meistens kein Platz – also zum Beispiel Winny von Winnys Wurstkuchl und Martin vom Maibaumstüberl.

6. Wohin flüchtest du, wenn Wiesn ist?

Ich flüchte auf die Oide Wiesn. Mit dem regulären Betrieb auf der eigentlichen Wiesn kann ich tatsächlich nicht mehr viel anfangen, wobei ich auch dort noch den ein oder anderen Jour Fix habe: Erster Sonntag in der Bräurosl, Maurermontag in der Fischer Vroni und mal Mittagessen mit der Familie.

7. Der schönste bayerische Fluch?

Die Klassiker haben wohl schon die vor mir rausgehauen, drum muss ich jetzt originell sein: "Pfui Deife, schmeckt des guad" – Ausspruch meiner Uroma aus der Oberpfalz, als Kompliment an die Küche.

8. Dein letztes Handybild von der Isar?

Tatsächlich komme ich ja nicht mehr so oft in meine alte Heimat Untergiesing. Das Foto habe ich ganz Touri-mäßig vor zwei Wochen von der Wittelsbacher Brücke aufgenommen, mit Blick Richtung Kraftwerk, für mich eines der heimlichen Wahrzeichen der Stadt, das ich als Giasinga Kindl noch vor den Frauentürmen kannte.

Maximilian Bildhauer
© Maximilian Bildhauer

9. ...

Männer brauchen Hobbies – und Sechzig ist by the way kein Hobby, sondern eine Religion – deshalb beschäftige ich mich in meiner Freizeit mit Playmobil. Hier mein letztes Diorama auf der Allgäuer Playmobil und Lego Börse. Dargestellt ist der zweite Teil der Nibelungensage, "Kriemhilds Rache". Teil 1 gab's im Vorjahr.

Maximilian Bildhauer
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