11 Dinge, die du immer in Würzburg machen kannst

Text: Lena Lambrich

Wü – wo – was? Das fragt sich so mancher, der sich in die verwunschene, fränkische Studentenstadt am Main verirrt. Da im Krieg fast vollständig zerstört, hat Würzburg auf den ersten Blick nicht das typische „schöne Stadtbild“ wie man es aus bayerischen Kleinstädten kennt. Schaut man aber genauer hin, findet sich manch eine Perle, die nicht nur den Studenten das Leben hier versüßt. Rokoko trifft auf Weinkultur und kulinarische Köstlichkeiten verschmelzen mit stylishen Boutiquen. In der Mitte Deutschlands und im „Schönwetterloch“ Bayerns, umgeben von Weinbergen, kann man flanieren, shoppen, genießen und feiern.

Und bei wem die Entscheidung des Studienortes noch aussteht: Hier seid ihr richtig! Ich spreche aus Erfahrung, denn hier hatte ich bestimmt die besten, freiesten und schönsten fünf Jahre meines Lebens.

Veggie Bros
© Veggie Bros

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Vegan & vegetarisch essen bei den Veggie Bros

Würzburg kann mit deftiger, fränkischer Küche auftrumpfen, allerdings ist das auf Dauer schwere Kost. Umso besser, dass sich 2014 die „Veggie Bros“ Steffen Jakel und Manuel Häußler direkt nach ihrem Studium mit einem neuen Konzept profilieren: 100 Prozent vegetarisches, frisches und rundum köstliches Street Food. Ein Imbiss, nach dem nicht das schlechte Gewissen plagt mit frischen und hausgemachten Gerichten und für alle geeignet. Veganer, Vegetarier und Fleischfresser werden hier satt (und glücklich). Berühmt-berüchtigt und einfach gut: Falafel in allen Variationen!

© Hajotthu | Wikimedia Commons | CC BY-SA 3.0

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Liebeskummer heilen am Grab von Walther von der Vogelweise

In jeder Stadt findet man sie: gebrochene Herzen. Dafür gibt es in Würzburg zwar weder Medikamente noch Universallösungen, aber es gibt das Grabmal von Walther von der Vogelweide. Versteckt hinter dem Stift Neumünster im hübschen, kleinen Lusamgärtchen findet ihr den Gedenkstein für den Lyriker des Mittelalters. Vogelweide soll hier seine letzte Ruhestätte gefunden haben. Es heißt, wer Blumen auf den Gedenkstein legt, der wird von seinem Liebeskummer geheilt. Übrigens auch ein ruhiger Ort, um zu lesen oder ein bisschen zu entschleunigen. Ich habe hier vor wichtigen Klausuren einige Momente verbracht, um den Kopf frei zu bekommen.

Weinberge
© Lena Lambrich

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Durch die Weinberge spazieren

Wer gut zu Fuß ist, an dem bleiben die zahlreichen Wanderwege durch die Weinberge nicht verborgen. Die Reben laden zum Spazieren und Wandern ein und bieten eine einmalige, wohlige Atmosphäre. Egal, ob man ins Hinterland spaziert oder rund um die Marienburg mit Blick über die Stadt – jeder, der Würzburg besucht, sollte eine Abstecher einplanen. Zu empfehlen ist der „Stein- Wein-Pfad“. Auf eigene Faust loszuziehen macht aber auch Spaß – am besten mit einem prall gefüllten Picknickkorb im Schlepptau, der dann zwischen den Weinreben vernichtet wird.

Wein
© Unsplash

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Jede Menge Wein trinken

Ist doch nichts Besonderes? Doch! Denn Wein trinken und kennen gehört in Würzburg zum guten Ton. Und das nicht erst, seitdem es Hipster gibt. Unbedingt machen: eine der zahlreichen öffentlichen Weinproben. Besonders schön und atmosphärisch ist die Kellerführung und Weinprobe im Staatlichen Hofkeller der Residenz. Es ist einfach wahnsinnig urig und gemütlich zwischen den Weinfässern köstliche Tropfen zu testen. Zwischen April und September finden außerdem diverse Weinfeste statt. Mein Favorit: das Hofgarten Weinfest, tolle Location, leckerer Wein, Romantik pur.

Residenz Würzburg
© Lena Lambrich

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Eine Residenzführung machen

Die Würzburger Residenz ist eine der vielen Wahrzeichen der Stadt. Hier hat der Hofarchitekt Balthasar Neumann im 18. Jahrhundert ein echtes Meisterwerk vollbracht. Führungen durch die Räumlichkeiten sind in der Eintrittskarte der Residenz enthalten und finden von April bis Oktober alle 20 Minuten und von November bis März zu jeder vollen und halben Stunde statt. Ein Blick nach oben lohnt sich bereits im Treppenhaus: Hier erstreckt sich das gigantische Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo. Mein Lieblingssaal ist der weiße Saal – ein Stuck-Meer und kaum zu ertragen, so schön.

Veitshochheim
© Lena Lambrich

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Mit dem Dampfer nach Veitshöchheim fahren

Wem die Decke auf den Kopf fällt, der kann sich auf einen Dampfer schwingen und in 45 Minuten nach Veitshöchheim tuckern (ja, auch ich habe einige Zeit gebraucht, um den Namen aussprechen zu können). Warum sich das lohnt? Die gemütliche Schifffahrt den Main hinunter, der idyllische Ort, in dem die Welt noch in Ordnung scheint und vor allem einer der schönsten Rokoko-Gärten Europas im Veitshöchheimer Schloss – das alles ist ein bisschen wie im Märchen. Geziert wird dieser Hofgarten von Skulptur-Kopien von Ferdinand Tietz. Die Originale findet man im Mainfränkischen Museum auf der Festung Marienburg. Von dort hat man übrigens auch einen fantastischen Blick von über die Stadt und die Weinberge!

Casa Del Gusto
© Casa Del Gusto

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Authentisch italienisch essen im Casa del Gusto

Auf den ersten Blick unscheinbar, aber wer einmal hier war, der kommt wieder. Der kleine Feinkostladen Casa Del Gusto bietet neben zahlreichen italienischen Spezialitäten jeden Tag neue Gerichte – vor allem geniale Pasta! Die Atmosphäre ist wie bei La Mamma intim und gemütlich. Das Ehepaar Tina und Michael Mikolajczak betreibt diesen Laden mit so viel Liebe und Herzblut, dass man seine Mittagspause nirgendwo anders mehr verbringen will.

Maiz Taqueria
© Maiz Taqueria

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Tacos essen im Maiz

In der Maiz Tacqueria erwartet euch leckerste mexikanisch-kalifornische Küche, die zwar nicht ganz billig ist (Tacos für circa 10 Euro), aber jeden Euro wert. Schnäppchenjäger kommen mittags vorbei, da kosten alle Burritos nur fünf Euro! Wer sich einen schönen Abend in dem hippen Lokal machen möchte, bestellt bei Kerzenschein und in alle Ruhe von der kleinen, aber feinen Karte. Qualität statt Quantität. Von diesem Laden können sich selbst ein paar Münchner eine Scheibe abschneiden.

MS Zufriedenheit
© MS Zufriedenheit

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Party machen auf der MS Zufriedenheit

Auf dem Main kann man nicht nur Dampfer fahren, sondern auch Party machen. Am Wochenende verwandelt sich das Restaurant MS Zufriedenheit in einen Club, der sich sehen und hören lässt. Frei nach dem Motto „Neue Liebe, alter Hafen: An Bord, bis der Morgen graut“ kann man sich hier zu House, Disco, Techno, Indie, Hip Hop, Beats oder 80s die Füße wund tanzen. Just dance – bis die Panoramafenster bei Sonnenaufgang den Blick auf den Main freigeben. Der Name ist Programm, Zufriedenheit ist der schönste Nebeneffekt der Partylocation.

Maingold
© Maingold

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Shoppen bei maingold

1997 versteckte sich maingold als Underground Shop in einer alten Lagerhalle eines Würzburger Hinterhofs – heute ist der Store einer der beliebtesten Shopping-Adressen in Würzburg. Für die Girls gibt es Maingold ALL IN ONE. Ein kleiner Laden, der stets die neuesten Trends aufgreift und zudem tolle Accessoires verkauft. Die Männer können sich stylisch einkleiden im maingold.men (Eichhornstraße 6). Die coolsten Labels: lala Berlin, MALAIKA RAISS, adidas, Birkenstock und viele mehr.

Waffeln
© Unsplash

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Frühstücken im Wunschlos glücklich

Zwei Worte: wunschlos und glücklich. Mehr muss man zu diesem bezaubernden Café eigentlich nicht sagen. Es hat alles, was das Herz begehrt, aber vor allem haben sie dort Waffeln! Die besten der Stadt, wenn nicht sogar die besten in der Region. Mit Mango-Vanillequark, hausgemachtem Apfelbrei oder einfach nur mit Zimt und Zucker, hier schwebt man auf Waffel-Wolke Sieben. Außerdem kann man Selbstgemachtes kaufen, von Kleidung über Papeterie-Waren bis hin zu Köstlichkeiten. Und es gibt tolles Frühstück. Und Wohnzimmer-Atmosphäre. Und heiße, weiße Schoki. Und Waffeln. Aber das sagte ich ja bereits ...

Titelbild: © Christian Horvat | Wikimedia Commons | gemeinfrei

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