By Prinzip: Raum für Kreativität an der Münchner Freiheit

Das Café im Forum war irgendwie sehr besonders. Und ich echt ein bisschen traurig, als es zugemacht hat – obwohl das Café am U-Bahn Eingang der Münchner Freiheit absolut in der Zeit stehen geblieben war und ein paar Meter weiter sowieso das beliebte Café Münchner Freiheit wartete. Kurz darauf schrieben wir einen Tagestipp zur Eröffnung vom By Prinzip – und ich hatte immer noch nicht zusammenbekommen, dass diese neue, sehr spannende Zwischennutzung in eben jene Räumlichkeiten seinen Platz gefunden hatte.

Von neuer Zwischenutzung kann beim By Prinzip mittlerweile nicht mehr ganz die Rede sein, denn nun schon seit zwei Monaten haben Benedict Esche und seine Freunde das alte Café Forum übernommen. Und dürfen noch bis zum 01. November 2017 bleiben, bis mit dem 80er-Jahre-Bau etwas Neues passieren wird. Trotzdem hat man bisher wenig mitbekommen und das soll und darf sich gerne ändern. Denn die fünf Architekten, darunter Thomas Manglkammer, der nicht nur für das Herr Hotter, sondern auch für das unvergessene Kreuz 16 verantwortlich war, schaffen in ihrer Zwischennutzung etwas Besonderes und Einzigartiges in München: Echten Raum für echte Kreativität.

Hier finden Ausstellungen, Konzerte und Lesungen statt, vor allem von jungen Künstlern, die sonst nicht die Möglichkeit haben, sich und ihr Schaffen auf einer Plattform zu präsentieren. Wer wissen will, was hier passiert, schaut am besten auf der Facebook-Seite vom By Prinzip nach. Aber auch, wenn kein Event geplant ist, hat die Zwischennutzung täglich ab circa 11 Uhr offen, es kann Kaffee getrunken (Espresso für einen Euro!), gelesen, Kunst geguckt oder einfach abgehangen werden. Abends eröffnet dann die Bar, es gibt Wein, manchmal auch Snacks.

Und jeder, der selbst eine Ausstellung machen möchte oder auch sonst irgendwie seine Arbeit präsentieren möchte, ist hier herzlich willkommen. Benedict und sein Team verstehen sich dabei nicht als Kuratoren, sie stellen einfach den Raum zur Verfügung. Den haben die Freunde übrigens durch ein Bewerbung bei der Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt München bekommen, Einrichtung und Gastro haben sie dann einfach selbst gemacht. Genauso wie die schöne Terrasse, auf der nun Möbel aus altem Sperrholz stehen. Ich freue mich schon auf den nächsten sonnigen Herbsttag, um hier nun endlich mal zu sitzen.