Modernes Alpenfeeling in der Goldmarie

In München gibt es ja bekanntlich eine wahre Schwemme an gutbürgerlichen Lokalen. Die Wirtshäuser fallen meist jedoch recht ähnlich aus. Alpine Leckereien in modernem Ambiente gibt es bei der Goldmarie. Unauffällig in einer Seitenstraße der Lindwurmstraße und nahe dem Schlachthof versteckt, tischt das Team hier köstliche Schmankerl aus Bayern, Österreich und Südtirol auf und verbindet Traditionsküche mit einem frischen Twist.

Als Vorspeisen stehen zum Beispiel Pastinakencreme-Suppe oder Rote Beete-Salat auf der Karte. Als Hauptgang gibt es so deftige Sachen wie Schweinsbraten, Kasnocken oder Maultaschen mit Sellerie-Füllung. Wer es einen Ticken leichter mag, entscheidet sich für Forelle Müllerin oder Tafelspitz vom Bio-Rind. Gute Qualität ist hier prinzipiell Devise. Insbesondere beim Fleisch legt die Goldmarie nämlich großen Wert auf hohe Qualität und Regionalität.

Wer bei so leckeren Vor- und Hauptspeisen noch nicht satt geworden ist, der sollte sich im Anschluss noch ein Dessert gönnen. Nur ein kleiner Auszug aus der Nachspeisen-Karte: Palatschinken mit Himbeermarmelade, Orangen-Panna-Cotta oder Powidl-Knödl mit Mohnbutter. Schwer, sich da zu entscheiden, daher am besten mehrere Sachen bestellen und gegenseitig probieren.

Die Auswahl der Weine ist natürlich auch alpenländisch inspiriert. Daher stehen zum Beispiel edle Tropfen aus der Wachau oder vom Neusiedler See auf der Karte. Weine aus Deutschland und Frankreich gibt es ebenfalls. Einziger Nachteil: Man findet schwerlich eine Flasche unter 30 Euro. Ganz günstig ist das Trinkvergnügen hier also nicht.

Gestaltet ist die Goldmarie in einem schlichten, aber geschmackvollen Stil – mit Holzbalken-Boden, sanften Farbtönen und tiefhängenden Lampen. Ebenso wie das Essen ist auch die Einrichtung alpin, aber alles andere als angestaubt und bieder. Der Service ist freundlich und kompetent. Das Ambiente stimmt! Mittags hat das Lokal übrigens von Montag bis Freitag ebenfalls geöffnet. Da gibt es täglich wechselnde Gerichte, die einen guten und dennoch günstigen Vorgeschmack auf die reichhaltige Karte am Abend geben.

Was ich selbst erst vor kurzem gemerkt habe: Zum Restaurant gehören auch einige Gästezimmer ab 50 Euro. Wer also mal seine Eltern oder Freunde zu Besuch hat, kann sie nicht nur mit einem leckeren Essen überraschen, sondern auch noch in direkter Nachbarschaft gut und günstig unterbringen, wenn er zuhause zu wenig Platz hat.

Unbedingt probieren // Die Südtiroler Kasnocken mit zerlassener Butter gehen zwar direkt auf die Hüfte, schmecken aber wahnsinnig gut. Auch der Schweinsbraten hält, was er verspricht.

Veggie // Ein großer Teil der Karte kommt gänzlich ohne Fleisch und Fisch aus. Gerade die kleineren Gerichte wie Risotto, Nocken oder Salate sind komplett veggie.

Money // Die Weine sind wie gesagt ein bisschen teurer. Beim Essen gibt es jedoch etwas für jeden Geldbeutel. Suppen bekommt Ihr ab fünf Euro – Salate, Risotto und Maultaschen unter zehn. Nur so etwas wie Forelle oder Tafelspitz schlägt mit knapp 20 Euro zu Buche.

Geile Zeit // Freitag- oder Samstagabend mit Freunden auf einen zünftigen Abend. Auch unter der Woche ist Reservieren abends auf keinen Fall verkehrt. Zum Probieren auch mal auf einen Mittagslunch.