„Wir sind für die Emotionen zuständig“: Ein Münchner Klinikclown erzählt von seiner Arbeit

Fast 20 Jahre gibt es den Verein Klinikclowns Bayern e.V. bereits, über 60 künstlerisch tätige Menschen schlüpfen regelmäßig in ihre Kostüme, um Patienten in Krankenhäusern, Pflege- und Therapieeinrichtungen ein Lachen zu schenken. Denn Lachen – das weiß die Wissenschaft schon lange – hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit und kann Heilungsprozesse fördern.

Leidenschaftliche Menschen, gepaart mit der nötigen Portion Selbstvertrauen, um stets das Beste aus jedem Moment zu machen – das ist die Grundlage, auf die Wrigley ihre "Time to Shine"-Kampagne baut. Dabei geht es um Menschen, bei denen der Beruf vielmehr eine Berufung ist, mit dem sie nicht nur sich, sondern auch anderen ein Strahlen aufs Gesicht zaubern. Genau so ein Mensch ist Claus-Peter, den wir auf einen Kaffee getroffen haben, um seinen emotionalen Geschichten zu lauschen.

Hinter den Klinikclowns steht ein gemeinnütziger Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen ein Lachen zu schenken, die es wirklich benötigen. Sie sind in Krankenhäusern, Pflegeheimen und therapeutischen Einrichtungen unterwegs. Claus-Peter, der seit drei Jahren in sein Kostüm schlüpft, besucht regelmäßig zwei Kinderstationen im Klinikum Rosenheim sowie Seniorenzentren. Mit dabei sind seine Ukulele und eine Partnerin, denn die Clowns treten als Duo auf. Doch bevor er sich zum ersten Mal eine rote Nase aufsetzte, stand er als ausgebildeter Schauspieler viele Jahre auf deutschen Bühnen und spielte vor allem in Komödien mit. Heute leiht er noch als Synchronsprecher vielen Rollen seine Stimme.

„Ich kannte die Klinikclowns schon länger und habe mich oft gefragt, ob ich das überhaupt machen könnte. Zwei Kolleginnen aus dem Synchronstudio haben mich schließlich überzeugt, mich zu bewerben, da damals Männer gesucht wurden“, erzählt er. Nach dem bestandenen Casting begleitete er vorerst fünf Mal andere Klinikclowns und schaute sich die Arbeit genauer an. Was er an dem Verein so schätzt, ist die Professionalität, die an den Tag gelegt wird. Und auch die regelmäßigen Workshops und Seminare: Mal werden bestimmte Clowns-Techniken gelehrt, mal stehen Sensibilität und der Umgang mit dem Tod auf dem Plan.

In den Räumen warten die unterschiedlichsten Menschen mit den verschiedensten Schicksalen.

Wenn Claus-Peter in sein Kostüm schlüpft, wird er zur Figur Baldur Bommel, und betritt mit einer seiner Kolleginnen Räume, hinter denen die unterschiedlichsten Menschen mit den verschiedensten Schicksalen warten. Das Kunststück daran ist, die Situation spontan einschätzen zu können und danach zu agieren: Dürfen sie überhaupt hereinkommen? Ist der junge Patient schlecht drauf, weil er Schmerzen hat? Wartet die alte Dame bereits seit Stunden auf den Besuch und ist hibbelig? Sind Angehörige da, die gerade pflegen?

„Es handelt sich um intime Atmosphären und selten um größere Shows. Wir müssen immer offen und bereit sein, und zwar für alles. Auch fürs Rausgeworfen werden“, sagt er, und auch in diesem Fall kann ein Besuch ganz anders verlaufen als gedacht, denn gerade bei Kindern unterscheidet es sich oft, ob sie einfach Spaß daran haben, den Clowns Befehle zu geben oder, ob sie wirklich alleine gelassen werden wollen. Das Einfühlungsvermögen, auf jede Situation adäquat zu reagieren, ist, was die Menschen hinter den Klinikclowns mitbringen und worin sie weiterhin ausgebildet werden.

Ich kann jetzt viel besser wahrnehmen, dass jeder Mensch ein Schicksal mit sich herumträgt, jeder einen Grund hat, warum er so ist, wie er ist. Das zu wissen, erleichtert das eigene Leben.
Claus-Peter Damitz alias Baldur Bommel

So unterschiedlich die Patienten sind, so anders verlaufen dann auch die Besuche. Manchmal finden sie auch nur vor dem Fenster statt, wenn ein Patient ansteckend ist und es deshalb nicht möglich ist, das Zimmer zu betreten. Manchmal stehen die Angehörigen im Mittelpunkt und weniger die Patienten. Claus-Peter erzählt von einer Frau, deren Mann im Koma lag, und die von den Krankenschwestern als „anstrengend und eher schlecht gelaunt“ beschrieben wurde. Also überreichte er ihr eine Luftballonblume, um ihr Kraft zu schenken; ein kleines Dankeschön, das die Frau unendlich freute.

Nämlich gerade die Angehörigen mit einzubeziehen, ist ein großer Teil seiner Arbeit. Und auch, die Wirkung dieser Erlebnisse mit nach Hause zu nehmen. „Ich bin gelassener geworden“, sagt er. „Die Begegnungen sind für mich Geschenke. Ich kann jetzt viel besser wahrnehmen, dass jeder Mensch ein Schicksal mit sich herumträgt, jeder einen Grund hat, warum er so ist, wie er ist. Das zu wissen, erleichtert das eigene Leben.“

Zwischen Fantasiereisen mit Kindern, Gedichte schreiben mit Senioren und Ukulele spielen unterm Baum im Sommer – die Klinikclowns leisten eine immens wichtige Arbeit, schenken Lachen und lassen Raum für alle anderen Emotionen. „Weinen putzt durch“, hat Claus-Peter mal einem älteren Mann geraten, der versuchte, seine Tränen darüber zurückzuhalten, dass seine Frau im Sterben lag. Am Ende hielt er den Mann einfach eine Zeit lang im Arm.

Während wir unseren Kaffee trinken und bei den vielen Geschichten ganz die Zeit vergessen, fällt uns ein kleiner Junge auf, der uns beobachtet. Claus-Peter greift in seine Tasche, holt zwei rote Clown-Nasen heraus, setzt sich eine auf und gibt die andere dem Jungen. Während er mit dem Kleinen herumalbert, wird eine Sache ganz deutlich, hier im Café, abseits seines Alltags als Klinikclown: Claus-Peters Leidenschaft, seinen Mitmenschen ein Lachen zu schenken, kennt keine Krankenhausgrenzen.

Im Rahmen der aktuellen Wrigley "Time to Shine"-Kampagne stellen wir Menschen vor, die uns im Alltag ein Lächeln auf die Lippen zaubern und das Selbstvertrauen haben, das Beste aus dem Moment zu machen.. Hier könnt ihr weiterlesen, mit wem sich unsere vergnügten Kollegen aus Hamburg und Berlin getroffen haben.

Dieser Beitrag wurde von Wrigley gesponsert.

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