Fancy essen und fantastisch trinken im Kopper in der Maxvorstadt
Sich glänzend aufgelegt den Magen voll schlagen und die Sinne berauschen – das kann man im so schimmernden wie schummrigen Kopper. Bei dem Restaurant- und Barkonzept in der Maxvorstadt ist der Name definitiv Programm, denn hier ist nicht alles gold, was glänzt, sondern viel mehr dominiert ein kupferner Tresen den schmalen Raum.
Neben diesem glänzenden Eye-Catcher sind auch die Wände echte Schmuckstücke, oder vielmehr Kunstwerke, denn der Streetart-Künstler Stohead hat seinen Pinsel an-scheinend in flüssiges Kupfer getaucht, um die schwarzen Wände mit grafischen Mustern zu veredeln. Trotz dieser strahlenden Aura liegt das Kopper etwas versteckt – Obacht, an alle Suchenden!
Denn dort, wo heute ausgefallenen Cocktails, asiatisch-mexikanische Fusion-Küche und Kaffeespezialitäten über den Tresen wandern, standen früher Bürotische und Computer. Das Kopper befindet sich nämlich in einem recht nüchternen Bürobau. Eine Tatsache, die ihre Vorteile hat, denn weder Anwohner noch polizeiverliebte Nachbarn sind zugegen, falls der Abend einmal ausarten sollte und die Nacht in den Morgen übergeht.
Doch zurück zur Bar und ihrem kupferfarbenen Tresen. Trotz seines schönen Scheins überzeugt das Kopper vor allem durch Qualität und seinen persönlichen Service. Allen voran Betriebsleiter Manu und Barchef Alex beraten, servieren, kreieren und pouren was das Zeug hält und der Gast will. Dabei kann man sich im Kopper tagsüber an Kaffee und Kuchen laben, sich mittags mit wechselnden Lunch-Gerichten stärken und abends für einen bis drölfzig Drinks oder auch ein magenfüllendes Dinner am Tresen oder den Tischen im Industrial-Style niederlassen.
Das Besondere an den liquiden und bissfesten Köstlichkeiten ist dabei eine recht ungewöhnliche Auswahl der Zutaten und Rezepturen. So stehen auf der Barkarte keine alten Bekannten wie Old Fashioned oder Martini, sondern Karotte, Pinie oder Curryblatt. Ähnlich wie auf der Karte eines puristischen Sternerestaurants haben die Cocktailkreationen des Hauses nämlich keine Namen, sondern die enthaltenen Zutaten werden lediglich aufgelistet. So wird der „Hokkaido Kürbis“ aus Cognac, Calvados und Piment tatsächlich mit einem von Alex selbst gemachten Kürbispüree zubereitet und in der „Pinie“ geben neben dem mit Pinienkernen aromatisierten und versetzen Rum, Litschi und Sherry den geschmackvollen Ton im Glas und auf der Zunge an.
Wer mal keine Lust auf Hochprozentiges hat, muss sich weder unter dem Tresen verstecken noch ins Schwitzen geraten. Manu, Alex und ihr Team schaffen es nämlich – trotz drohender Maxvorstadt-Hipperia – die Atmosphäre lässig und angenehm nonchalant zu halten, sodass auch die Bestellung eines normalen Hellen locker von den Lippen und dasselbe im Anschluss gut die Kehle herunter geht.
Auch, wenn die Drinks schon jede Menge Vitamine und sämtliche Gemüsesorten enthalten, könnte und sollte man etwas Kulinarisches zu sich nehmen. Dabei ist es vor allem die Kombination mexikanischer, asiatischer und hiesiger Einflüsse sowie die Verwendung authentischer Zutaten, welche die saisonal wechselnde Karte im Kopper spannend und überraschend machen.
So kann man beispielsweise als kleines Appetithapperl ein frittiertes Grünkohlblatt knuspern, welches mit Salsa en Polvo verschärft wurde – einer speziellen Gewürz-Mischung aus Chili, Limette und so manch Anderem, das es nur in Mexiko gibt. Besonders erfrischend ist auch das Ceviche, bei welchem Kabeljau mit Mezcal abgeschmeckt und mit Süßkartoffeln und Koriander vermischt serviert wird.
Für Kohlenhydrat-Verliebte stehen zudem deftigere Spezialitäten wie Udonnudeln mit Schweinefleisch und Szechuanpeffer auf dem kulinarischen Programm. Besonders den kulinarischen Entdeckern sei auch der Lunch zu empfehlen, denn hier wechseln die Speisen nicht nur ab und an wie auf der Abendkarte, sondern es gibt jeden Tag eine neue Überraschung mit Biss zwischen die Zähne.
Das Kopper ist definitiv eine Bereicherung für die Maxvorstadt und kulinarische Szene Münchens und auch, wenn es nicht zur low-low-Budget-Kategorie zählt, ist ein mittäglicher oder abendlicher Ausflug in die ungewöhnliche Bar definitiv eine glänzende Idee!
Unbedingt probieren // Das Ceviche zum Essen und Karotte oder Pinie zum Trinken.
Veggie // Quinoa Bowl oder Avocado Toast mittags und Erbsensuppe oder Avocado mit griechischem Joghurt, Haselnüssen und Zuckerschoten abends.
Money // Mittags ab 7 Euro, Abends kleine Speisen ab 8,50 Euro und Größeres ab 14 Euro.
Geile Zeit // Mittags oder abends unter der Woche. Es sei denn man liebt den samstäglichen Trubel.
Kopper | Theresienstraße 1, 80333 München | Montag – Donnerstag: 11.30–01.00 Uhr, Freitag 11.30–03.00 Uhr, Samstag: 18.00–03.00 Uhr | Mehr Infos
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!