Asiatisches Streetfood im Madame Hu im Westend
Zu meinen Lieblingsasiaten in München zählte gleich mehrere Jahre lang das Monsieur Hu am Roecklplatz – nicht zuletzt, weil ich dort meine Verpartnerung gefeiert habe. Als der Pachtvertrag für das stylische Restaurant auslief und Besitzer Sam Hu die Pforten schließen musste, war das entsprechend bitter für mich. Zum Glück entstand nur kurze Zeit später mit Madame Hu ein Nachfolger im Westend.
Ganz das gleiche Konzept verfolgt Sam hier zwar nicht mehr, dafür ist das Lokal im Stil einer vietnamesischen Street Kitchen gestaltet. Man sitzt auf Bänken und Schemeln, die Wände werden von stilisierten Bildern eines typischen Städtchens wie Hoi An geziert, Lampions sorgen für sanftes Licht.
Die Karte orientiert sich am „Monsieur“, ist jedoch ein wenig abgespeckt, und – das ist das Erfreuliche – auch ein wenig günstiger als früher. Essen könnt ihr hier sowohl mittags als auch abends. Zum Lunch gibt es günstige Mittagsgerichte wie Currys mit Tofu oder verschiedenen Fleischsorten sowie lauwarme Nudelbowls. Zum fast schon symbolischen Preis von zwei Euro könnt ihr euch vorweg vegetarische Frühlingsrollen oder Saté-Spieße gönnen. Beim Mittagstisch inkludiert ist prinzipiell eine von drei Teesorten als Getränk.
Weitaus mehr Gerichte stehen natürlich abends auf der Karte. Ich schwöre zum Beispiel auf den Oktopus-Salat als Vorspeise, der auf Wunsch so richtig schön scharf gewürzt wird. Als Hauptgang empfehle ich unter anderem ein Curry mit Süßkartoffeln, was ich sonst in München überaus selten antreffe. Und als Dessert liebe ich das Grüntee-Eis mit Minze und Granatapfelkernen – ein absoluter Dauerbrenner.
Natürlich gibt es auch eine Tageskarte für all diejenigen, die etwas Außergewöhnliches probieren wollen. Darauf fanden sich in jüngster Zeit zum Beispiel Wachtelschenkel – ein Gericht, das sicherlich nicht zum Standardrepertoire eines Münchner Asiaten gehört.
Nicht zuletzt habt ihr bei Madame Hu eine recht große Getränkeauswahl. Neben Cocktails, Longdrinks und Bieren von gleich vier verschiedenen asiatischen Marken gibt es auch eine Reihe von Weinen. Und die starten als Flasche schon unter 20 Euro, was ich für Münchner Verhältnisse recht fair finde.
Bei so viel Auswahl in puncto Essen und Trinken muss natürlich auch die Beratung stimmen. Und das tut sie – nicht zuletzt, weil ein Teil des Teams schon viele Jahre hier oder beim Vorgänger arbeitet. Etwas, das sicherlich für den Laden spricht.
Einziger Wermutstropfen sind die vergleichsweise eingeschränkten Öffnungszeiten. Die Lizenz hat das Restaurant nämlich nur bis 22 Uhr, was bedeutet, dass ab dreiviertel zehn recht zügig die Lichter raufgefahren werden. Startet einen gemütlichen Abend mit Freunden also besser nicht erst um 21 Uhr! Zudem solltet Ihr angesichts der überschaubaren Anzahl von Plätzen auch unbedingt reservieren.
Unbedingt probieren // Vegetarisches Curry mit Süßkartoffeln – schmeckt irrsinnig cremig und aromatisch. Als Dessert am besten das Grüntee-Eis. Findet man sonst eher selten.
Veggie // Da könnt Ihr aus den Vollen schöpfen. Vor allem die Suppen bieten so einiges für Vegetarier. Die könnt ihr nicht nur als Vorspeise ordern, sondern auch als Hauptgericht – also entsprechend größer. Nicht so toll finde ich die sogenannte Wellness Suppe. Die ist vergleichsweise teuer, es ist aber nicht allzu viel drin.
Money // Currys je nach Einlage 11 bis 16 Euro. Mittagsgerichte unter zehn Euro. Edlere Speisen wie die Wachtelschenkel oder gegrilltes Entrecote für 16 Euro. Das ist dann aber schon das absolute Maximum.
Geile Zeit // Auf einen Lunch unter der Woche oder am Samstag. Darüber hinaus freitags und samstags am Abend mit Freunden. Dann allerdings lieber schon um 19 Uhr kommen, damit das Dinner nicht so abrupt endet, wenn das Lokal um 22 Uhr schließt.
Madame Hu | Gollierstraße 20, 80339 München | Montag – Samstag: 11.00–15.00 Uhr sowie 17.00–22.00 Uhr, Sonntag: 17.00–22.00 Uhr | Mehr Infos
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!