Schick essen gehen im Plaza am Englischen Garten

Mit mediterranem Essen kennt Hassa Kohestani sich aus. Der gebürtige Afghane, der sich selbst jedoch als waschechter Bayer bezeichnet, führt nämlich seit geraumer Zeit erfolgreich das Saló in der Schraudolphstraße. Seit vergangenem Jahr gehört ihm noch ein weiteres Lokal: Das Plaza in der Ursulastraße – rund fünf Minuten von der Münchner Freiheit.

Auf den Tisch kommt hier eine moderne Interpretation der italienischen Küche – mit gesunden, frischen Zutaten – leicht und bekömmlich und alles andere als schwer und mächtig. Am beliebtesten sind die sogenannten Sharing Menüs. Hierbei teilen sich zwei Gäste jeweils drei Vor-, Haupt- und Nachspeisen, die appetitlich in der Mitte des Tisches serviert werden.

Unser Menü startet mit etwas Brot und Hummus – gefolgt von drei leckeren Vorspeisen: Vitello Tonnato mit großen Kapern, Tuna-Sashimi mit Avocado-Würfeln und einem cremigem Ziegenkäse mit Walnüssen und Tannenhonig. Vor allem letzterer hat es uns richtig angetan.

Weiter geht es mit drei sehr unterschiedlichen Hauptgerichten. Da landen Kalbsbäckchen mit Rotkohl, Zander auf Erbsenpüree und ein feines Risotto mit Waldpilzen auf dem Teller. Unser Favorit: das Risotto. Begleitet wird das Essen von einem schönen kühlen Gläschen Dreißigacker-Weißburgunder, gefolgt von einem mallorquinischen Rotwein. Als süßen Abschluss gab es ein leckeres Schokoladen-Mousse.

Unser Testurteil fällt sehr gut aus: Anstatt uns für jeweils einen Gang zu entscheiden, hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Geschmacksrichtungen auszuprobieren und uns für den nächsten Besuch inspirieren zu lassen.

Das Menü kostet 42 Euro pro Person – ist also nicht ganz billig. Dennoch gibt es auch für schmalere Budgets Alternativen. Wer möchte, kann sich für etwa zehn Euro Penne all‘Arrabiata oder Penne Salsiccia bestellen. Für alle, die in Spendierlaune sind, gibt es aber auch Oktopus, Entrecôte oder Zander für bis zu 20 Euro. Günstige Mittagsgerichte sind ab dem Frühling geplant.

Beim Googlen stößt man hier und da noch auf den ursprünglichen Namen des Restaurants: Plaza Mayor. Wie Hassa erzählt, sorgte der Name bei vielen (potentiellen) Gästen verständlicherweise für Verwirrung. Viele hielten das Lokal nämlich irrtümlich für einen Spanier und erwarteten entsprechend in erster Linie Tapas. Für die einen war das ein Grund, beim Blick auf die Karte enttäuscht zu reagieren und sogar wieder zu gehen, für die anderen ein Grund, gar nicht erst zu kommen.

Das Ambiente im Plaza ist stylisch bis schick. Immerhin schaute letzte Woche auch mal Robert Lewandowski vom FC Bayern vorbei. Es gibt Bistro-Tische im vorderen, und eine gediegenere Atmosphäre im hinteren Teil. Darüber hinaus gehört ein Lounge-Bereich zum Restaurant, in den man sich zu später Stunde mit einem Cocktail zurückziehen kann. Das Plaza hat nämlich bis 2 Uhr nachts geöffnet. Andere Lokale in dieser Ecke von Schwabing machen deutlich früher zu.

Mit insgesamt rund 300 Plätzen ist das Plaza groß und will freilich erst mal gefüllt sein – eine Herausforderung auch für so einen erfahrenen Wirt. Langfristig wird sich das Plaza bei dieser Qualität aber sicherlich sehr gut entwickeln. Bis dahin kann man sich als Gast freuen, am Samstagabend in Schwabing auch mal einen Tisch ganz ohne Reservierung zu kriegen!

Unbedingt probieren // Das Sharing-Menü für 42 Euro pro Person ist die beste Option, um möglichst viel zu probieren.

Veggie // Die Karte ist in der Tat recht fisch- und fleischlastig. Das Team ist allerdings sehr flexibel und erfüllt sicher auch die Wünsche von Vegetariern.

Money // Die Bandbreite der Hauptgerichte reicht von rund neun bis über 20 Euro. Vorspeisen liegen bei etwa acht Euro. Mittagsgerichte werden sich vermutlich unter zehn Euro einpendeln.

Geile Zeit // Am Freitag- oder Samstagabend auf ein ausgiebiges Sharing-Menü oder unter der Woche für ein kleineres Dinner – dann speisen auch vermehrt die Leute aus der Nachbarschaft hier.