11 schöne Dinge, die du immer in Prag machen kannst

Prag hat verschiedene Beinamen, die alle auf gewisse Weise zutreffen – die „Stadt der hundert Türme“ oder die „Goldene Stadt“ sind nur zwei von ihnen. Prag liegt an der Moldau, hat ein schönes Altstadtbild, ist romantisch, entspannt und trubelig zugleich. Nur vier Stunden mit dem Auto dauert die Anreise von München aus, Flixbus-Angebote gibt es ebenfalls. Ziemlich gute Gründe, um der tschechischen Hauptstadt mal einen Besuch abzustatten! Und hier kommen noch mal elf dazu.

Prag
© Anika Landsteiner

1
Sich auf der Karlsbrücke einmal um die eigene Achse drehen

Das Naheliegende zuerst: Ein Spaziergang über die Karlsbrücke ist ein Muss, denn sie ist eine der ältesten Steinbrücken in Europa und verbindet die Altstadt mit der Kleinseite. Auch wenn es auf der Karlsbrücke gerade im Sommer von Touristen nur so wimmelt, gehört es zu einem Trip nach Prag dazu, den Straßenmusikern zu lauschen und den Blick – gerade bei Sonnenuntergang – über die Stadt schweifen zu lassen. So viele perfekte Fotomotive! Übrigens gibt es hier, ähnlich wie bei den Löwen vor der Münchner Residenz, etwas zu streicheln: das Hunderelief. Soll Glück bringen!

Prag
© Anika Landsteiner

2
In den Gässchen der Altstadt verlaufen

Von der Brücke hinein in die Altstadt! Hier gilt: Einfach treiben lassen, denn verlaufen wird man sich ziemlich sicher sowieso in den vielen Straßen und Gässchen. Entlang des Altstadtrings gibt es nämlich eine Menge zu sehen. Zum Beispiel den Platz der Republik, den Pulverturm, die St. Jakob-Kirche und die Josefstadt – das Prager Judenviertel mit dem Alten Jüdischen Friedhof, der zu den bedeutendsten von Europa gehört. Kulturelle Sehenswürdigkeiten und beeindruckende Baudenkmäler warten hier an jeder Ecke.

Prag
© Anika Landsteiner

3
Frühstücken im Café Jen

In Prag gibt es einige traditionelle Kaffeehäuser – zum Beispiel das Café Savoy – wo sich früher die Literaten zum Austausch getroffen haben. Doch frischer Wind weht durch die Szene: Eine tolle Anlaufstelle ist das Café Jen etwas abseits von der Altstadt im Viertel Vršovice. Hier treffen sich die Einheimischen vor allem zum Frühstücken den ganzen Tag lang. Es werden die gängigen Klassiker rund um Rührei und Avocadobrot aufgetischt, aber es gibt auch hausgemachte Kuchen und andere Leckereien. Sehr empfehlenswert: Skyr mit warmen Früchten, Granola, Kakao-Nibs und Mandeln sowie der Flat White. Wer dem Trubel der Altstadt entfliehen und sich in einem anderen Stadtteil mal umsehen möchte, sollte definitiv das Café Jen ansteuern.

Prag
© Anika Landsteiner

4
Die Prager Burg und den Veitsdom besichtigen

Für diesen Miniausflug innerhalb der Stadt kann man gut und gerne einen ganzen Tag einplanen. Die Prager Burg bildet das größte erschlossene Burgareal der Welt und ist heute die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Zur Anlage gehören viele Sehenswürdigkeiten, allen voran der Veitsdom, eine spätgotische Kathedrale mit einigen Kaiser- und Königsgräbern. Neben dem tollen Blick über die Stadt vom Burgareal aus, ist auch das Goldene Gässchen eine Attraktion – im Haus Nr. 22 hat Franz Kafka zeitweise gelebt – sowie die Gartenanlagen rundherum. Bei schönem Wetter lässt sich hier herrlich ein halber oder ganzer Tag verbringen, am besten kann man ihn mit einem Aperol Spritz und Blick über die Stadt ausklingen lassen.

  • Prager Burg 119 08 Prag 1, Tschechien
  • Oktober – März: 09.00–16.00 Uhr | April – Oktober: 09.00–17.00 Uhr
  • Eintritt: 350 Kč bzw. 13,50 Euro | Ermäßigt: 175 Kč bzw. 6,80 Euro
Prag
© Anika Landsteiner

5
Entspannen unter Obstbäumen auf dem Laurenziberg

Der Petřin, auch Laurenziberg genannt, ist eines der bekanntesten Naherholungsgebiete für die Prager. Der Hügel ist fast vollständig bewaldet, man legt sich hier einfach ins Gras unter die Obstbäume und entspannt. Wer aktiver unterwegs ist, kann sich im Spiegellabyrinth verirren, das anlässlich der Jubiläumsausstellung im Jahr 1891 errichtet wurde, mit der Standseilbahn fahren oder auf den Petřin -Turm steigen, der an den Pariser Eiffelturm erinnert. Auf dem Laurenziberg befindet sich auch die Hungermauer, die im 14. Jahrhundert gebaut wurde.

Prag
© Anika Landsteiner

6
Belegte Brote im Café Sisters probieren

In der tschechischen Republik sind belegte Weißbrotscheiben, Chlebíčky, sehr beliebt und werden meist mit viel Mayonnaise angerichtet. Im Sisters gibt es die Brote in einer gesünderen Variante – alle super lecker und man kann sich gut durchprobieren. Die Brotsorten sind hausgemacht und die Zutaten in Bio-Qualität. Es gibt die klassische Variante mit Eiersalat, aber auch mit Rote-Beete-Aufstrich oder Garnelen. Wer also zu einem traditionellen Snack greifen möchte, der ist im Sisters bestens aufgehoben. Alle, die nur einen Kaffee oder ein tschechisches Bier trinken wollen, kommen aber ebenfalls auf ihre Kosten.

  • Sisters Dlouhá 39 Prag
  • Montag – Freitag: 08.00–19.00 Uhr, Samstag: 09.00–18.00 Uhr
Prag
© Anika Landsteiner

7
Den Sonnenuntergang vom Burgwall Vyšehrad anschauen

Man könnte den frühmittelalterlichen Burgwall südlich der Altstadt als Geheimtipp bezeichnen, denn selbst im Sommer finden sich hier vor allem Einheimische. Da das Areal relativ groß ist, verläuft sich die Masse ganz gut. Vyšehrad ist ein wunderschönes Fleckchen und bietet einen 360 Grad Blick über die ganze Stadt. Die Sonne geht hinter der Prager Burg unter, von Vyšehrad hat man demnach einen atemberaubenden Blick auf das Lichtspiel, die Moldau und die vielen Brücken der Stadt. Einfach eine Flasche Wein oder gleich ein kleines Picknick einpacken und es sich hier oben gemütlich machen.

Prag
© Anika Landsteiner

8
Im Franz-Kafka-Museum Originalschriften des Autors lesen

Die meisten von uns haben Werke von Kafka in der Schule gelesen. Der in Prag geborene, deutschsprachige Schriftsteller zählt heute zu den Weltliteraten – auch wenn vieles erst nach seinem frühen Tod durch seinen besten Freund Max Brod veröffentlicht wurde. Die Ausstellung zeigt nicht nur einige Erstausgaben seiner Bücher, sondern auch Tagebücher, Handschriften, Fotografien und Zeitungsausschnitte. Besonders sein Brief an den Vater, den er nie abgeschickt hat, gibt intime Einblicke in das schwierige Verhältnis zwischen den beiden. Für Kafka-Fans ist das Museum ein absolutes Muss!

Prag
© Anika Landsteiner

9
In der Little Bakery jüdisches Brot und Bagels naschen

Einen Steinwurf vom Kafka-Museum entfernt, befindet sich die Little Bakery, ein wirklich zauberhaftes Café. Hier wird alles selbst hergestellt – vom Brot zu den Kuchen, den Tarts und Sandwiches. Am Wochenende kann man das jüdische Brot Challah probieren. Besonders lecker sind die Bagels, klassisch mit Streichkäse serviert, perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch. Von hier aus lässt es sich übrigens prima in den Tag auf der Kleinseite starten, wo nette Boutiquen und tolle Bauwerke warten.

Prag
© Anika Landsteiner

10
An der John-Lennon-Mauer ein Selfie schießen

Wir bleiben auf der hübschen Kleinseite. Nicht weit vom Kafka-Museum und der Little Bakery wird eine gewöhnliche Altstadtmauer seit dem Tod von John Lennon mit seinen Liedtexten und Sprüchen zu Themen wie Freiheit, Frieden und Liebe bemalt. 1988 nutzte die tschechoslowakische Jugend die Mauer, um sich gegen die damalige Regierung auszusprechen, was zu Aufständen führte. Die Wand wurde mehrfach weiß gestrichen, doch jedes Mal fingen Menschen erneut an, sie zu bemalen. Sie ist heute ein Mahnmal der freien Meinungsäußerung und steht für friedliche Rebellion. John Lennon selbst ist übrigens nie in Prag gewesen.

Prag
© Anika Landsteiner

11
Tschechische Spezialitäten probieren

Die tschechische Küche ist deftig und fleischlastig, dazu werden oftmals Böhmische Klöße serviert, die dicke Bratensoßen aufsaugen. Und sonst? Eierpfannkuchen stehen ebenfalls auf den Speisekarten, genauso wie Rinderlende und Kraut. Nachgespült wird natürlich mit Bier, richtig beliebt ist auch der milde Kräuterlikör Becherovka. Wer die Stadt kulinarisch erleben möchte, hat die Qual der Wahl zwischen vielen (touristischen) Gasthäusern. Ein Tipp ist das Restaurant Hergetova Cihelna am Moldauufer. Hier kann man sich durch tschechische und internationale Speisen schlemmen. Ein süßer Tipp für unterwegs: Trdelnik, auf deutsch Baumstriezel. Der Hefeteig wird über offener Flamme gebraten, mittlerweile gibt es verschiedene Varianten und somit süße Verführungen an fast jeder Ecke der Stadt – auch wenn es sich nicht um eine Erfindung der Tschechen handelt.

Zurück zur Startseite