11 Lokale in München, in denen garantiert kein Fußball läuft

Ich muss ehrlich sagen, wenn es nicht gerade überall in den Medien um Fußball gehen würde, hätte ich keine Ahnung, dass jetzt WM-Zeit ist. Ich fühle auch nichts. Keine Stimmung, keine Veränderung. Es ist kein Thema zwischen meinen Freunden und an den Orten, an denen ich gerne bin. Deshalb dachten wir, lehnen wir uns mal weit aus dem Fenster und hoffen, dass es jemandem von euch auch so geht. Und so wie ich Bock hat, die nächsten Wochen einfach so zu tun, als wäre alles wieder immer. Ist es ja eigentlich auch. Deshalb hier: 11 Lokale in München, die garantiert keine WM-Spiele übertragen!

Container collective
© Nina Vogl

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Kaffee trinken in der Kaserne de Janeiro im Container Collective

Hier findet garantiert kein Fußball statt – im Container Collective wird kein WM-Spiel übertragen, es sei denn, einer von den Kreativen, die hier arbeiten, schaut Fußball in seinem Büro auf dem Laptop. Aber das bekommt ihr ja eh nicht mit, wenn ihr in der Kaserne de Janeiro Kaffee und Kuchen bestellt, abends einen Negroni schlürft in der Bar of Bel Air oder durch die bunten Container schlendert und guckt, was hier gerade alles so passiert.

Rustikeria Glockenbach
© Nina Vogl

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Italienisch schlemmen statt Fußball gucken in der Rustikeria

Mit der Rustikeria bringt Massimo ein Stück seiner Heimat, der Toskana, in die Angertorstraße – einer kleinen Nebenstraße der Müllerstraße. Das Angebot bewegt sich dabei genau entgegen der hippen Foodtrends – keine Avocado, ziemlich viel, ziemlich köstliches Brot, toller Wein und wunderbare Fleisch- und Milchprodukte, die allesamt von kleinen ausgewählten Erzeugern aus Massimos Heimat stammen. Einer der Hauptdarsteller auf der Speisekarte ist das – für Nicht-Italiener unaussprechliche – Schiacciata, eine reich belegte Focaccia. Und falls ihr finally noch Platz für einen süßen Abschluss habt, dann stürzt euch auf das hausgemachte Tiramisu, das nicht mit Amaretto, sondern mit Chianti zubereitet wird. Auf jeden Fall geiler als Fußball gucken!

© Katharina März

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Den neuen Kulturdachgarten auf dem Dach des alten Gasteigs erleben

Der Kulturdachgarten ist zurück. Und zwar nicht mehr auf dem Parkdeck, sondern auf dem Gasteig. Die Location ist top, darüber müssen wir nicht sprechen. Eine riesige Terrasse voller Sitzmöglichkeiten, Foto-Spots und drei Bars erstrecken sich direkt auf dem Dach. Aber es gibt noch mehr zu entdecken: Ein Stock weiter oben befindet sich noch ein toller Nachbarschafts-Garten mit vielen Beeten. Hier können sich die Anwohner*innen austoben und ihren grünen Daumen unter Beweis stellen. Super Idee! Wir schnappen uns lieber einen Drink mit unseren Freund*innen und genießen laue Sommerabende mit einem atemberaubenden Blick über München.

Café Blá Haidhausen Au München
© Sissi Pärsch

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In Ruhe lernen im Café Bla

Der Place-to-be in der Au ist das kleine Fleckerl Island in München: das Café Blá. Hier gibt es hervorragenden Kaffee aus eigener Röstung und wunderbare Kuchen. Klein, aber fein lautet hier die Devise – vor dem Laden lehnt ihr euch an die bodentiefen Fenster an, drinnen gibt es knapp zwanzig Sitzplätze. Gemütlich ist es hier also allemal und durch die leckeren salzigen und süßen Waffeln definitiv ein Ort zum Verweilen. Wer eine kleine Pause braucht, spaziert zum Auer Mühlbach und lässt sich kurz die Birne durchlüften.

Bob im Park
© Bob im Park

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Tennis spielen statt Fußball schauen im Bob im Park

Ihr wollt euch lieber selbst sportlich betätigen, statt vor der Leinwand oder der Klotze zu hängen? Das geht besonders gut im Bob im Park – hier kann man Tennis spielen und sich auch im Volleyball versuchen. Die Pausen verbringt ihr am besten in den gemütlichen 70er-Jahre Hollywoodschaukeln mit Blick auf den Olympiaturm oder an einem der Grills vor Ort. Schon seit April 2015 könnt ihr an der Tennissportanlage der TU München in kleinen oder großen Gruppen Feste feiern oder einfach auf ein Feierabendbier vorbeischauen. Die Öffnungszeiten variieren je nach Wetter, vorher anrufen lohnt sich. Fest steht aber: Die WM läuft hier nicht!

  • Bob im Park Kolehmainenweg, 80809 München
  • Ende April bis Ende September: wetterbedingt von Montag – Donnerstag: 14.00–24.00 Uhr, Freitag: 13.00–01.00 Uhr, Samstag: 11.00–01.00 Uhr, Sonntag: 11.00–22.00 Uhr (Ende April bis Ende September)
  • Telefon: 089/37961400
Baader Café
© Anja Schauberger

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Gemütlich sitzen ohne Fußball-Trubel im Baader Café

Manchmal gibt es Orte, an denen scheinbar die Zeit stehen geblieben ist. Einer dieser Orte ist das Baader Café. So kommt es einem vor, als ob es seit der Entstehung vor mehr als 25 Jahren keine Veränderung mehr gegeben hat. Aber das ist auch gut so. Unzählige Stammgäste hat das Lokal in den Jahren mit seiner Authentizität und seinem Charme gesammelt. Bodenständig und ungezwungen zu jeder Tageszeit. Fantastisches Frühstücksangebot, die besten Käsespätzle im Viertel und faire Bierpreise machen das Baader Café immer zu einer guten Wahl. Besonders zur WM, denn hier läuft kein Fußball!

Kilombo
© Simone Mauer

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Fußballfrei im Westend trinken im Kilombo

Irgendwie erinnert das Kilombo an eine Studentenkneipe. Sie beschränkt sich optisch aufs Nötigste: schlichte Tische, Stühle und ein Tresen. Zweckmäßig. Vielleicht schafft genau das den Charme der Bar, die in einem Eckhaus in der Gollierstraße untergebracht ist. Je später der Abend, desto mehr ist hier los. Im übersichtlichen Nachtleben des Viertels seid ihr hier auf jeden Fall gut aufgehoben. Um die Ecke gibt es sogar einen Späti. Verrückt. Das Kilombo ist nicht nur eine der wenigen Bars im Westend, sondern auch eine Adresse, die garantiert fußballfrei ist.

Café Gans am Wasser
© Café Gans am Wasser

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Auf Snacks, Musik und gemütliche Sofas im Café Gans am Wasser vorbeischauen

Während der Englische Garten und der Olympiapark sich vor Fans nicht retten können, geht es im Westpark noch etwas entspannter zu. Hier ist generell immer weniger los, aber seitdem es das Café Gans am Wasser gibt, ist zumindest der Mollsee gut besucht. In dem süßen Bauwagen-Café direkt am Wasser gibt es nicht nur Kaffee, Spritz, Eis, leckere Seitan-Döner, Säfte und Bratwurstsemmeln, sondern auch immer wieder kostenlose Konzerte, entspannende Yogastunden und gemütliche Sofas, auf denen ihr in aller Ruhe lesen oder einfach nur sitzen könnt – und das natürlich alles draußen. Also, wir sind ganz verliebt ins Gans am Wasser!

Silvester München
© Katopazzo

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Bowls, Fancy Fries und Mezcal teilen im Katopazzo

Im Katopazzo in der Amalienstraße lautet das Motto "sharing is caring", denn viele der Gerichte sind darauf ausgelegt, sie mit seiner Begleitung zu teilen. Ist der Futterneid zu groß, gibt es exotische Bowls mit frischesten Zutaten und Toppings eurer Wahl. Ein guter Tipp ist auch der Starter-Korb, bei dem man sich alle fünf Vorspeisen teilen kann. Der Klassiker sind außerdem die Trüffelpommes und wer richtiger Fries-Fan ist, gönnt sich Dirty Fries: Große Pommesportionen mit verschiedensten Soßen und Toppings. Das Katopazzo ist auch unter der Woche gut besucht, daher für größere Gruppen unbedingt reservieren. Beim ersten Besuch kann einen die Speisekarte leicht überfordern, aber der super nette Service hilft euch gerne.  Als Absacker dann noch einen Drink von der gut sortierten Bar oder einen der vielen verschiedenen Mezcals (mexikanischer Agavenschnaps) probieren.

Café Kosmos
© Untypisch Muc

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Günstiges Bier trinken ohne WM-Übertragung im Kosmos

Kosmos-Besitzer Florian Schönhofer boykottiert ja jedes Jahr die Wiesn. Kein Wunder also, dass er auch zur WM nichts anders macht als sonst: Das Kosmos hat tagsüber und abends offen, das Bier ist günstig, die Leute nett. Allerdings sind die Regeln nicht ganz so streng wie zu Oktoberfest: Fußballfans dürfen schon rein in die Kneipe. Heißt für euch: Nach Ende des Spiels vorsichtshalber mal flüchten.

Geyerwally
© Geyerwally

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Geyerwally: Die Boazn ohne WM-Übertragung

Schon seit 1957 gibt's die Geyerwally zwischen Isar und Goetheplatz. Die stadtbekannte Boazn befindet sich in einem seit 30 Jahren leerstehenden Haus. Vor zwei Jahren hat der junge Maximilian Heisler vom "Bündnis Bezahlbares Wohnen" die Geyerwally übernommen. An der Einrichtung, den Gästen und dem Flair hat das aber zum Glück nichts verändert. Filmplakate hängen zusammen mit Emaille-Schildern an den Wänden, und neben dem 70er-Jahre-Tresen grüßt ein weihnachtlich geschmücktes Skelett. Die Geyerwally ist halt das Wohnzimmer – nicht nur für alle Glockenbacher. Und ein Ort, an dem ihr während der WM garantiert eure Ruhe haben könnt!

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