5000 Zimmer Küche Bad: Ein Haus voller Kunst, Kultur und Party
Da soll noch einmal jemand sagen, in München passiert nichts. Es passiert jede Menge und wenn auch manchmal nur für ganz kurz. So wie bei dem Raumexperiment 5000 Zimmer Küche Bad, das euch das Wochenende vom 27. bis zum 29. Juli 2018 ziemlich versüßen wird. In den gefühlt 5000 Zimmern des leerstehenden Gebäudes auf dem Telekom-Gelände in der Pappenheimstraße wartet in diesen drei Tagen vor allem jede Menge Kunst auf euch, aber auch Konzerte, Bars, Filmvorstellungen, Lesungen und Partys.
Und das ganz für umsonst! Da soll noch einmal jemand sagen, München wäre teuer. Selbst die Getränke werden mit Bier für zwei Euro absolut bezahlbar sein. Wer das möglich macht? Ein sehr junges Team aus Künstlern, Musikern und Veranstaltern – allen voran Thomas Kupser, Joshua Neumann alias Mindsight und Amon Ritz mit dem Zugdirekt-Team.
Nun stemmen sie mit Support des österreichischen Baukonzerns Strabag ein noch größeres Projekt. Das Gebäude, das seit fünf Jahren leer steht und zuvor schon Krankenhaus, Hotel, Büro und sogar Kaserne beherbergte, soll bald kernsaniert werden. Doch bis es so weit ist, wollte die Strabag nochmal Leben hinein bringen und daher dürfen nun viele Künstler das Gebäude bespielen und bespaßen.
Zugdirekt ist ein Münchner Kollektiv, das manch einer vielleicht von Kurzfilmen und Musikvideos kennt. Das Team bastelt aber nicht nur Filme, sondern veranstaltet auch Perfomances und Events. Und wem das Gebäude bekannt vorkommt: Hier feierte schon die AG Pappenheim legendäre Partys. Siehe auch: Straßenname.
Wir sind total fasziniert von so viel schönem Altbau-Platz mitten in München, laufen die ewigen Gänge entlang. Hinter jeder Tür werkelt gerade noch ein anderer Künstler an seinen Bildern, einer Installation oder Performance-Kunst. Fast 70 Kreative hat sich das Team insgesamt zusammengesucht – teilweise über Ausschreibungen oder aus Freundeskreisen. Innerhalb von nur ein paar Tagen muss jeder Raum stehen, dabei sind die Künstler selbst für ihre Zimmer verantwortlich.
Wer mit den Etagen voller Kunst fertig ist, gönnt sich eine Lesung in der Lesestube, einen Film (unter anderem auch von unseren netten Freundinnen von den Münchner G'schichten) im Kino oder einen Drink an einer der Bars. Die wird es sowohl drinnen als auch draußen neben der Open-Air-Bühne geben. Der Außenbereich schließt allerdings um 22 Uhr, wir sind ja immer noch in der Maxvorstadt. Zu späterer Stunde trifft man sich dann im Bunker, einem großen Heizungskellerraum, der mit seinem Aufbau an die alte Registratur erinnert. Nur halt mit Baustellen-Charme.
Schaltet im Offlineraum mal euer Handy aus, werdet im Botschafts-Zimmer in die Republik Užupis eingebürgert, stöbert durch die Bibliothek, schaut euch im Ballsaal die Installation von Thomas Kupser an, lauscht der Sound-Installation im Feldbettenbunker, bewundert die Lego-Welt im Kinderzimmer, bewegt eure Füße in der "Notaufnahme Tanz" und denkt im OP-Saal über Fortschritt und Zukunft nach. Das und noch so viel mehr, erwartet euch an diesem Wochenende im 5000 Zimmer Küche Bad. Da soll noch mal einer sagen, in München passiert nichts.
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