Artvergnügen – Unsere 11 Kunsttipps für den September 2018

Es lässt sich nicht leugnen: In München ist der September vom Oktoberfest geprägt. Von der Kunst, jeden Tag aufs Neue fit für die Wiesn zu sein oder diese gänzlich zu meiden und zum Beispiel einfach in den Urlaub zu fahren – egal, ob an den Chiemsee oder nach Australien. Auch wenn es kaum zu glauben ist, die Welt dreht sich während dieser 16 Tage dennoch weiter; besonders auffällig in diesem Jahr: der Kunstkosmos. Mit der OPEN art und Various Others, Galerie- und Ausstellungs-Eröffnungen und dem wirklich abgefahrenen Science & Art Festival gibt es unabhängig vom Oktoberfest viele tolle Gründe, diesen Monat in München zu verbringen. Ob als Besucher oder Einheimischer, in Tracht oder ohne.

© Robert Köhler

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30 Jahre OPEN art im Lothringer 13 feiern

Rundgänge, Führungen, Vorträge, Gespräche, Buchpräsentationen, Partys und natürlich eine Vernissage und Finissage! Dieses Wochenende ist vollgepackt mit Kunst – fast 50 Galerien, über 15 Museen und Institutionen in ganz München nehmen an der OPEN art teil, die in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag feiert. Eröffnet wird das Event in der Hochschule für Fernsehen und Film, die Abschlussveranstaltung mit Musik von Weißer Rabe und der Ausstellung „Insel der Dachhasen“ findet in der Lothringer 13-Halle statt. Es gibt keine bessere Gelegenheit, sich mit so viel unterschiedlicher Kunst in so kurzer Zeit zu beschäftigen – das ruft wirklich laut nach einem Kulturwochenende!

Tag des offenen Denkmals
© © BLfD

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Am Tag des offenen Denkmals etwas über Architektur lernen*

Zum 25. Mal findet deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals statt. Der Arkadenhof der Alten Münze, Hauptsitz des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in München, ist nicht nur Treffpunkt und Infostelle für Rundgänge (z.B. durch die Altstadt), sondern selbst eine Attraktion, deren Geschichte und Architektur während einer Führung erklärt wird. Neben kostenlosen thematischen Spaziergängen und Vorträgen gibt es auch einen kleinen Biergarten und ein Familienprogramm. Von 11 bis 15 Uhr hat zudem der Infopoint Museen und Schlösser in Bayern im Alten Hof geöffnet – im Gewölbesaal werden multimediale Geschichten zur Stadt erzählt und das Programm für Kinder und Erwachsene mit Suchspielen und Malaktionen fortgesetzt.

Artvergnügen September 2018
© Eva-Maria Fahrner-Tutsek

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Das alte Kuba bei den Havana Short Shadows entdecken

Kuba – und damit natürlich auch Havanna – ist aktuell eines der beliebtesten Reiseziele unter den Ferndestinationen. Nicht nur musikalisch ist die Stadt dank Camila Cabello gerade in aller Ohren. Es scheint, als ob jeder noch das „alte Kuba“ mit seinem merkwürdig anziehenden, morbiden Charme sehen und erleben möchte. Eva-Maria Fahrner-Tutsek hält das Straßenleben der Hauptstadt, den Alltag der Menschen und die gegensätzliche Atmosphäre aus Lebensfreude, Tanz und Gesang, Mangel, Armut und unerfüllten Hoffnungen in berührenden Fotografien fest und erzählt damit fröhliche sowie nachdenkliche Geschichten. Die Werke, die parallel zur Ausstellung "Das Andere Sehen" zu betrachten sind, geben einen kleinen, aber intensiven Einblick in den Bildband "Havana Short Shadows".

Artvergnügen 2018
© © 2016 Calvin Hoenes

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Die Eröffnung der neuen Galerie Art Signé feiern

Abstrakte Malerei, Skulpturen und Installationskunst – auf diese Bereiche der zeitgenössischen Kunst wird sich die Galerie Art Signé konzentrieren. Aber nicht nur, denn die Kunsthistorikerin Emilia Radmacher eröffnet mit der Galerie auch einen Raum für Interaktion. Zum kulturellen Angebot werden in Zukunft Live-Musik, kreativer Tanz, künstlerische Filmscreenings, meditatives Yoga sowie Vorträge und Diskussionsrunden zählen. Den Anfang macht die Soloausstellung von Casha Kellermann. Durch eine spezielle Technik ergänzt die Künstlerin und Reiki-Meisterin die Oberfläche ihrer Werke mit 24-karätigem Gold sowie Sterling Silber und verbindet damit visuelle Ästhetik mit spiritueller Energiearbeit, die sich auf den Betrachter überträgt.

  • ART SIGNÉ Galerie für zeitgenössische Kunst Morassistraße 26, 80469 München
  • 19. September bis 17. November 2018 | Vernissage am 15. September um 19.00 Uhr | Dienstag bis Freitag: 12.00–20.00 Uhr, Samstag: 11.00–16.00 Uhr
  • kostenlos
Haus der Kunst
© Estate of Jörg Immendorff, Courtesy Galerie Michael Werner Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York

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Jörg Immendorffs Werke im Haus der Kunst bewundern

Seine Karriere ist vom Wandel geprägt: Vom Beuys-Schüler über seine Tätigkeit als Hauptschul-Lehrer bis hin zur Entscheidung, sich vollständig der Kunst zu widmen. Bis zu seinem Tod 2007 war Jörg Immendorff ein Grenzgänger. Zwischen Ost und West, pädagogischer Botschaft und politischem Sendungsbewusstsein, zwischen Sensibilität und Emotionslosigkeit. Die Ausstellung umfasst rund 200 Werke, die entsprechend der Schwerpunkte seiner Werkentwicklung gezeigt werden. Öffentliche Führungen finden am 15., 16. und 22. September 2018 jeweils um 16.30 Uhr statt.

  • Haus der Kunst Prinzregentenstraße 1, 80538 München
  • 14. September 2018 bis 27. Januar 2019 | Montag bis Sonntag: 10.00–20.00 Uhr, Donnerstag: 10.00–22.00 Uhr
  • Eintritt: 10 Euro | Ermäßigt: 8 Euro
størpunkt
© Stylianos Schicho

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Werke auf zwei Quadratmetern auf sich wirken lassen

Mindestens zwei Quadratmeter – das ist das Maß, das jedes Bild der Monumental-Gruppenausstellung misst. Auf dieser überdimensional großen Fläche machen sich die sieben internationalen Künstler*innen Kazuhiro Hori, Cigdem Aky, Anna Baranowski, Astrid Köhler, Sylwia Makris, Christian Martin Weiss und Susannah Martin sichtbar. Je mehr Platz, umso einfacher ist die Gestaltung? Nicht wirklich. Proportion und Materialität werden zur Herausforderung. Auch für den Betrachter, denn diese Kunstwerke erfordern einen gewissen Abstand, um trotz oder genau wegen ihrer imposanten Erscheinung auf den ersten Blick sowie im Detail beim zweiten Hingucken, zu wirken.

  • størpunkt Gallery for contemporary art Tengstraße 32a, 80796 München
  • 14. September 2018 bis 26. Oktober 2018 | Vernissage 13. September 2018: 19.00–23.00 Uhr | Donnerstag bis Samstag: 15.00–19.00 Uhr
  • kostenlos
© Art & Science Festival

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Sich auf dem Art & Science Festival die Augen öffnen lassen

Genetischer Fingerabdruck, Mikroorganismen, Geruchsmoleküle und Mehlwürmer – klingt komisch, ihr lest aber immer noch das Artvergnügen. Beim Science & Art Festival erreicht Performance-Kunst eine ganz neue Dimension. Im Zeitalter von biotechnischer Manipulation und Klimawandel spielen nun auch Materie, Moleküle, Bakterien sowie tierische und pflanzliche Zellen in der Kunst eine Rolle. Der Fokus geht weg vom übergroßen Ego des Menschen hin zur kleinsten Ebene, auf der mikroskopische Hybride entstehen. Was man sich darunter vorzustellen hat? Installationen von Medienkünstlern, die sich mit chemischen, physikalischen, ethnischen, psychophysischen und naturwissenschaftlichen Phänomenen und Fragestellungen beschäftigen und diese zum Teil ihrer Performance machen. Echt abgefahren, aber ein spannender Augenöffner!

  • Muffatwerk Zellstraße 4, 81667 München
  • 31. August bis 2. September 2018 | Freitag: 19.00–23.00 Uhr, Samstag: 13.00–23.00 Uhr, Sonntag: 11.00–18.00 Uhr
  • kostenlos
Das Buch "Zar Zip Fly Zoro" zeigt die Anfänge der Münchner Graffiti-Szene
© Konrad Kittl

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Die Anfänge von Münchner Graffiti betrachten

München ist ja prinzipiell ziemlich sauber und kommt einem, wenn es um das Thema Graffiti geht, nicht unbedingt als erstes in den Sinn. Mit Letzterem tun wir unserer Stadt allerdings unrecht, denn der Beginn der Graffiti-Bewegung in Deutschland, Anfang der 1980er Jahre, fand tatsächlich hier statt! Der Klick Klack Publishing Verlag gewährt mit dem Buch "Zar Zip Fly Zoro" einen Einblick in bisher unveröffentlichtes Material. Der Versuch, sich mit Farbe und Form auf den grauen Wänden sichtbar und bemerkbar zu machen. Die Fotos stammen aus den Archiven des Strafverteidigers Konrad Kittl und des Volkskunde-Professors Peter Kreuzer. Während des Pre-Screenings wird eine Zwei-Kanalprojektion an der Rückseite der Glyptothek gezeigt, am Release-Tag des Buches stehen ein Performativer Talk mit Slideshow und eine Musik-Performance auf dem Programm. Im Anschluss an beide Sessions wird gefeiert!

Carolin Wenzel

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Eine audiovisuelle Reise nach Portugal unternehmen

Die Münchnerin Carolin Wenzel hat zwei Jahre in der Hafenstadt Porto gelebt und bringt nun ihre audiovisuellen Eindrücke aus Portugal in die Färberei. Die Künstlerin verarbeitet vor allem die Kunst im Alltag, die sich vielleicht erst auf den zweiten Blick zeigt – so zum Beispiel die calçada portuguesa, die Wegbepflasterung, deren kleine weiße und schwarze Basalt-Steine Motive und Ornamente bilden und damit Geschichten erzählen. Ergänzt werden diese stillen Bilder von den kurzen oder langen lebhaften Erzählungen, die während eines portugiesischen Minütchens auf der Straße geteilt werden und tiefer unter die Oberfläche blicken lassen.

Various Others
© Various Others

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München bei Various Others ins Scheinwerferlicht rücken

Zum ersten Mal findet in München Various Others statt, ein gemeinsames Projekt von Galerien, Museen und Eventlocations, das neue Wege der Zusammenarbeit gehen möchte – und das auf einem internationalen Level. Zusammen mit Partner-Galerien aus verschiedenen Teilen der Erde und Gästen aus aller Welt umfasst das Programm Diskussionen, Künstlergespräche, Vorträge und Präsentationen. Der gemeinnützige Verein VFAMK e.V. rückt damit München als internationale Kunstmetropole ins Scheinwerferlicht. Zurecht! Das Eröffnungswochenende läuft parallel zur OPEN art, Various Others bleibt uns aber wesentlich länger erhalten. Eine super Gelegenheit, Galerien- und Museen-Hopping zu betreiben, beispielsweise in der Ruine München, Jahn und Jahn, Sperling, Galerie Sabine Knust, Loggia, Kunstraum München und im Lenbachhaus.

  • Lenbachhaus Luisenstraße 33, 80333 München
  • Verschiedene Galerien | Eröffnungswochenende: 14. bis 16. September 2018 | Ausstellungsdauer bis 21. Oktober 2018
  • kostenlos
Cali Noir
© Cali Noir

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Mit Cali Noir die neue Parisbar eröffnen

Ein schönes Motto: Eat love, drink creativity! Diese entspannte Lebenseinstellung findet sich in Cali Noirs Bildern wieder. Woher die Kreativität kommt? Hauptsächlich aus Indien und Los Angeles, aber als Weltreisender ist Cali irgendwie überall zuhause und von unterschiedlichen Kulturen inspiriert. Und apropos Eat und Drink: Anfang des Monats wird das Provisorium zur Parisbar – eine Kunstbar mit Ausstellungen, Lesungen, Musik und natürlich Essen sowie Getränken. Das wird auch gefeiert, direkt am 1. September 2018, ab 18.00 Uhr.

* Dieser Tipp ist vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gesponsert.

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