Ausflugsvergnügen: Ein Wander- und Wellness-Wochenende im Allgäu

Ach ja, das Allgäu. Hier werden Träume von idyllischen Bergpanoramen, klaren Seen und grünen Almen samt glücklicher Kühe wahr. Ich wage auch zu behaupten, dass hier die nettesten und entspanntesten Menschen überhaupt herkommen – das ist aber eine rein subjektive Einschätzung. Höchst objektiv ist aber die Tatsache, dass es hier wunderschön ist und sich ein Besuch immer lohnt, egal in welcher Ecke des Allgäus ihr landet.

Uns hat es zuletzt nach Pfronten verschlagen. Der Ort liegt südöstlich von Kempten, Tirol ist nicht weit und zum Schloss Neuschwanstein fährt man nur noch knappe zwanzig Kilometer. Der Ort und seine Umgebung halten genau das, was wir im ersten Absatz versprochen haben: Hier findet ihr die pure Alpenidylle, könnt runterfahren und entschleunigen oder doch lieber aktiv unterwegs sein – oder von allem ein bisschen.

Freitag, 17 Uhr: Hallo Pfronten!

Pfronten Allgäu
© Nina Vogl

Ein Ausflug ins Allgäu ist eine flexible Geschichte. Hier kann man für einen Tag herfahren, ein Wochenende bleiben oder eine Woche Aktivurlaub machen. Weil wir eben von allem ein bisschen wollen, bleiben wir zwei Nächte. Und auch in Sachen Übernachtung ist das Spektrum breit. Ihr könnt hier in kleinen Pensionen übernachten, mit Bergblick campen oder euch natürlich auch mal richtig was gönnen. Das funktioniert zum Beispiel ganz hervorragend in den Berg- und Tal-Lofts.

Hier warten ganz neue und luxuriöse Ferienwohnungen auf euch, in denen ihr einerseits eure Privatsphäre genießen könnt, aber nicht auf einen gewissen Service verzichten müsst. Der kommt von der Schlossanger Alp, einem tollen Restaurant und Wellnesshotel auf 1130 Metern Höhe, in dem wir auch unseren Schlüssel in Empfang nehmen und uns das erste Abendessen gönnen.

Freitag, 19 Uhr: Drei Gänge in der Schlossanger Alp

Pfronten Allgäu
© Nina Vogl
Pfronten Allgäu
© Nina Vogl

Weil man seinen Urlaub – egal, wie lang oder kurz er ist – angemessen starten sollte, lassen wir uns auf der Terrasse der Schlossanger Alp nieder, wo wir schon wieder ausschließlich von Bergidylle samt Kuhglocken umgeben sind. Eines vorweg: Im Restaurant erwartet euch keine urige Hausmannskost, sondern gehobene Landhausküche, die nicht nur geschmacklich, sondern auch handwerklich überzeugt. Liegt wohl daran, dass hier mit Barbara Schlachter-Ebert eine wahre Spitzenköchin das Sagen hat.

Wir starten unseren kulinarischen Abend und das vielversprechende Drei-Gänge-Menü mit einem Wildkräutersalat mit Himbeer-Dressing, der uns nicht nur farbenfroh entgegen strahlt, sondern wahnsinnig gut schmeckt – und zwar nicht nur nach dem köstlichen Dressing, sondern eben auch nach Wildkräutern. Zum Hauptgang zergeht uns ein Rinderfilet mit grünen Bohnen und Sahne-Kartoffeln auf der Zunge und beim Dessert setzt das Brownie-Sorbet mit dem selbst gemachten Aprikosenkompott dem Ganzen noch die Krone auf.

Pfronten Allgäu
© Nina Vogl
Pfronten Allgäu
© Nina Vogl

Nach dem Essen versacken wir bei Wein und freuen uns, dass uns die Junior-Chefin höchstpersönlich mit dem Auto in ein paar Minuten zu unserer Unterkunft bringt. Auf dem Weg zu den Berg- und Tal-Lofts begegnet uns jeweils ein Reh und ein Fuchs – so viel zum Thema Allgäuer Idylle. Das frisch renovierte Haus mit den acht Luxus-Ferienwohnungen ist definitiv ein Hingucker in dem kleinen Ortsteil Pfronten-Meilingen.

Absolutes Highlight des Hauses ist das "Schlafnest", das so aussieht als hätte ein riesiger Vogel sein Nest ins Haus gebaut. Innen befinden sich die Schlafzimmer von drei der acht Lofts, die alle individuell gestaltet sind und mit unterschiedlichen Specials punkten: Wir haben zum Beispiel einen eigenen kleinen Garten und eine Badewanne im (!) Schlafzimmer aka Schlafnest. Von beiden Orten – Garten und Schlafzimmer – hat man einen tollen Blick über das Tal und kann abends die tollsten Sonnenuntergänge genießen.

Pfronten Allgäu
© Nina Vogl
© Berg und Tal

Schlossanger Alp | Am Schloßanger 1, 87459 Pfronten | Küche täglich: 12.00–14.00 Uhr & 18.30–21.00 Uhr | Mehr Info

Berg- und Tal Allgäu-Lofts | Falkensteinweg 19, 87459 Pfronten-Meilingen | 125 bis 250 Euro pro Person/Nacht, je nach Loft |  Mehr Info

Samstag, 10 Uhr: Frühstück in den eigenen vier Wänden

Ich habe schon mal einen ganzen Text der Tatsache gewidmet, dass ich ungern außer Haus frühstücke. In Hotels geht das schon klar, aber am liebsten bleibe ich bei der morgendlichen Nahrungsaufnahme doch im Schlafanzug. Diesmal ist das kein Problem, denn die Ferienwohnungen haben nicht nur eine komplett ausgestattete Küche, sondern auch den so genannten "Genusswürfel" neben der Eingangstür. Dort finden wir nach dem Aufstehen einen prall gefüllten Korb mit unserem Frühstück.

Da ist dann alles dabei, was es so braucht: Semmeln, Käse, Wurst, Joghurt, Obst, Müsli, Saft, etwas Süßes und Eier, die wir uns selbst kochen. Der Kaffee kommt leider aus der Nespresso-Maschine, aber die Milch dazu steht schon in der Glasflasche im Kühlschrank bereit. Nach dem Frühstück packen wir die Utensilien wieder in den Korb zurück, füllen den Zettel mit unseren Wünschen für den nächsten Tag aus ("Orangen- statt Multivitaminsaft", "Frischkäse wäre schön") und machen uns auf den Weg in die Allgäuer Natur.

Pfronten Allgäu
© Nina Vogl
Pfronten Allgäu
© Nina Vogl

Samstag, 11 Uhr: Ab in die Berge und die Aussicht genießen

Da ich es liebe, eher planlos in die "Wildnis" zu stapfen, schauen wir uns die Wandertipps, die im Loft ausliegen, zwar an, spazieren dann aber doch mehr auf gut Glück den Berg hinauf. Wir folgen zuerst der Straße, die wir am Vorabend hinuntergefahren sind und landen dann an einer Abzweigung, die uns die Wahl zwischen dem Weg zur Schlossanger Alp oder zur Burg Falkenstein lässt. Natürlich gehen wir Richtung Burg und spazieren zuerst auf der Teerstraße bergauf bis uns die Beschilderung endlich querfeldein in den Wald schickt.

Hier laufen wir recht steil über viele Wurzeln durch den dichten Wald, der uns nach etwa 20 Minuten wieder auf die asphaltierte Straße entlässt. Von dort ist es dann nicht mehr weit zum Burghotel Falkenstein und der am höchsten gelegenen Burgruine in ganz Deutschland. Ursprünglich wollte der gute, alte König Ludwig II. hier ein Schloss des Kalibers Neuschwanstein errichten, aber dann ging das Geld aus und die Pläne wurden verworfen.

Wir können den Kini gut verstehen, dass er hier gerne residiert hätte, denn der Ausblick ist der Hammer. Wer von der Wanderung und der vielen frischen Bergluft hungrig wird, kann hier auch einkehren oder ihr nehmt den Weg bergab zur Schlossanger Alp, die man von hier oben auch wunderbar sieht. Wir wollen allerdings noch ein bisschen weitergehen und laufen auf dem Bergkamm entlang, auf dessen  Südseite sich schon Tirol befindet. Von hier könntet ihr auch leicht noch bis zur urigen Salober Alm oder zu einem der vielen Seen wandern.

Pfronten Allgäu
© Nina Vogl
Pfronten Allgäu
© Nina Vogl

Burghotel Falkenstein | Auf dem Falkenstein 1, 87459 Pfronten | Warme Küche täglich: 11.30–14.00 Uhr & 17.30–21.00 Uhr, Kaffee und Kuchen täglich: 14.00–17.00 Uhr | Mehr Info

Samstag, 16 Uhr: Entspannung im Spa und Abkühlung im Badeteich

Nach der Wandertour haben wir uns ein bisschen Erholung verdient und weil uns die Badewanne im Schlafzimmer noch nicht genug ist, packen wir die Badetasche, die schon im Loft bereit steht. Wir machen uns wieder auf den Weg auf die Schlossanger Alp, die uns mit ihrem Wellness- und Spa-Bereich erwartet.

Whirlpool, Panorama-Sauna, Dampfbad und ein Außenpool – hier fehlt es an nichts und natürlich könnt ihr euch auch Massagen und viele andere Anwendungen dazu buchen. Uns taugt allerdings etwas Anderes am meisten: Auf dem großzügigen Gelände gibt es auch einen natürlichen und echt großen Badeteich, in dem man sich bestens abkühlen und sich danach auf den Liegen die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann. Yes!

Pfronten Allgäu
© Nina Vogl
Pfronten Allgäu
© Nina Vogl

Sonntag, 11 Uhr: Der perfekte Abschluss am Alatsee

Pfronten Allgäu
© Nina Vogl

Am nächsten Tag reicht uns der Badeteich nicht mehr und wir wollen die Seen in der Umgebung erkunden, denn es stehen einige zur Auswahl: Weißensee, Forggensee, Hopfensee und ein paar mehr. Wir entscheiden uns aber für den kleinen Alatsee, der definitiv auch mal eine Tagesreise von München aus wert ist. Auch wenn er etwas versteckter hinter dem Weißensee liegt, ist er an einem sonnigen Sonntag natürlich gut besucht und die Parkplatzsituation dementsprechend schwierig.

Unser Tipp daher: Leiht euch Räder und radelt mal die Umgebung ab oder verbindet euren Besuch an dem idyllischen See mit einer schönen Wanderung von oder zur Salober Alm, die nur 40 Minuten Fußweg entfernt liegt. Ansonsten bringt ihr Wasser und Brotzeit am besten selbst mit und macht es euch entweder an den kleinen Mini-"Buchten" gemütlich oder breitet euch auf der Liegewiese am Westufer aus. Der Alatsee ist auf jeden Fall der perfekte Abschluss für ein wunderbares Wochenende im Allgäu!

Alatsee | 87629 Füssen

 

Salober Alm | oberhalb des Alatsees, 6682 Vils, Österreich | Dienstag–Sonntag: 10.00–18.00 Uhr, warme Küche: 11.30–16.00 Uhr | Mehr Info

Wir wurden von Hotel und Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.

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