Kleine, geile Firmen #39 – Ketten mit Heimat-Motiv von Letzteshemd
Souvenirs aus der Heimat kauft man sich selbst eher selten. Wer stellt sich schon eine Bavaria-Schneekugel auf den Schreibtisch oder läuft ernsthaft mit einem Oktoberfest-Pullover durch die Straßen? Wenn wir im Urlaub sind, neigen wir schon eher mal dazu, uns mit kitschigem Nippes einzudecken.
Ein Stückchen Heimat immer bei sich zu haben, ist eigentlich aber etwas super schönes. Vor allem, wenn man so in München verliebt ist, wie wir. Kathi von Letzteshemd hat für alle heimatverliebten Mädels und Jungs, die gerne zarte Ketten tragen, das perfekte Schmuckstück: an einer silbernen Kette baumelt eine kleine Scheibe mit einer feinen Gravur. Was da genau eingraviert ist? München, natürlich!
Wie ist Letzteshemd entstanden?
Definitiv aus Spaß an der Freude! Das Projekt gibt es schon seit 2012. Damals war es noch ein Mode- und kein Schmucklabel. Ich komme ursprünglich aus Straubing und da gibt’s das Gäubodenvolksfest, ähnlich wie die Wiesn. Meine Jungs wollten damals noch kein Hemd zur Lederhose anziehen, sondern lieber Shirts. So wirklich passende hatten sie aber nicht, deswegen habe ich ihnen welche entworfen. Heute gibt es ja super viele Marken, die sowas anbieten – vor sechs Jahren allerdings nicht. Der Name ist geblieben, die Shirts allerdings nicht. Die Ketten gibt es erst seit 2015. Das erste Motiv war natürlich Straubing, hinzu kamen Regensburg, Landshut, München und Freising.
Was machst du eigentlich, wenn du nicht Schmuck designst?
Ich habe Medientechnik studiert und bin 2014 zum Arbeiten nach München gezogen. Erst als Bild- und Toningenieurin, heute bin ich Medientechnikern beim Bayerischen Rundfunk und gerade als Projekt-Koordinatorin tätig. Also eigentlich etwas vollkommen anderes.
Letzteshemd ist also nur ein Hobby – soll das auch so bleiben?
Je nachdem. Ich würde es gerne noch ein bisschen größer aufziehen, aber hauptberuflich werde ich es wohl nie machen.
Für jedes neue Motiv fahre ich extra in die jeweilige Stadt, schaue mir Gebäude an, mache Fotos.
Warum gibt es keine großen Städte wie Berlin oder Hamburg als Motiv?
Ich habe erst einmal mit den Heimatstädten angefangen, den Orten, zu denen ich am meisten Bezug habe. Dann kamen Städte dazu, von denen ich gute Motive wusste.
Machst du die Designs dann selber?
Ja! Für jedes neue Motiv fahre ich extra in die jeweilige Stadt, schaue mir Gebäude an, mache Fotos. Dann fertige ich Skizzen an. Das Motiv geht anschließend an meinen Gravieren – da habe ich wirklich lange gesucht, bis ich jemanden gefunden habe, der das so fein macht. Abgesehen davon mache ich aber alles selbst, füge also die Einzelteile zu einer Kette zusammen und auch die Verpackung ist handgestempelt und wird mit viel Liebe verschickt.
Was ist das Besondere an den Ketten von Letzteshemd?
Ich finde sie sehr filigran, sehr zart. Man kann sie immer tragen – egal zu welchem Outfit. Außerdem sieht man erst auf den zweiten Blick, was drauf ist. Je nach Licht ist das Motiv zu erkennen, das war mir wichtig. Natürlich trägt zudem jeder, der einen Bezug zu der Stadt hat, die Kette gerne.
Kann man die Ketten auch personalisieren?
Da bekomme ich tatsächlich viele Anfragen. Leider ist es wirklich ein ziemlicher Aufwand die Motive zu entwerfen und ich habe eine mindest Gravur-Menge, da ist es meistens nicht rentabel. Es sind wirklich nur Städte angedacht.
Welche Städte und Varianten sind denn in the making?
Als nächstes will ich auf jeden Fall Passau machen. Ansonsten bleibt der Look erstmal silber. Ich habe anfangs noch Silber vergoldet verkauft, das geht aber schnell kaputt und ich will nur Schmuckstücke herstellen, die für die Ewigkeit halten. Komplett goldene Ketten vorzuproduzieren, ist leider zu teuer. Das kann ich mir nicht leisten.
Wo kann man die Ketten kaufen?
An alle Shops in München: Herzlich Willkommen! Ich würde mich sehr über ein Plätzchen bei euch freuen. Tatsächlich habe ich Partnershops in Straubing und Landshut, sonst kann man die Ketten online auf meiner Website bestellen. Eine Kette kostet 39 Euro.
München legt gern selbst Hand an. Fast jede Woche gründet sich hier eine neue Firma, wird ein neues Label vorgestellt oder neues Produkt lanciert. Wir stellen euch die kleinen, geilen Firmen der Stadt vor. Die Bedingungen sind simpel. Klein müssen sie sein, das heißt weniger als zehn Mitarbeiter und natürlich: Geil.