Seidelei im Lehel: Der vielleicht beste Zwiebelrostbraten der Stadt

Seidelei
© Dominique de Marné

Metzgerei, Imkerei, Bäckerei – Seidelei? Seidel war einmal ein gängiges Volumenmaß für Flüssigkeiten, wird heute noch in Österreich für Bier verwendet und auch in Bayern findet man den Begriff noch hier und dort. Dass Seidel auch noch der Nachname des Betreibers ist, machte die Namensfindung für den Laden einfach. Die Seidelei im Lehel liegt ganz in der Nähe der Isar und in einer ruhigen Seitenstraße gelegen. Psst, Geheimtipp!

Geboten wird Alpenküche 2.0: Bodenständige Gerichte werden mit kleinen Kniffen aus der Gourmet-Küche kombiniert und sorgen so für leckere Überraschungen. Aushängeschild ist ganz klar der Zwiebelrostbraten, der vielen als der beste der Stadt gilt. Aber auch die anderen Gerichte müssen sich nicht verstecken – das Tatar zum Beispiel hat uns schlichtweg umgehauen.

Seidelei
© Dominique de Marné
Seidelei
© Dominique de Marné

Schon seit 2016 tischt Patrick Seidel, ursprünglich aus dem bayrischen Wald, hohe Qualität zu besten Preisen auf – und hat wahnsinnig Spaß dabei. Nach vielen Jahren in der Gastronomie und Hotellerie hat er 2006 begonnen, sich mit Wein zu beschäftigen und lässt nun all seine Erfahrung in den eigenen Laden einfließen. Dass Wein für Patrick eine große Rolle spielt, sieht man schon an der Karte: Der Essensteil ist klein aber fein, der Getränketeil groß. Und ebenso fein. Er hat Spaß daran, den richtigen Wein für die jeweilige Gast-Essen-Kombi zu finden und versteckt auf seiner Karte das ein oder andere Schnäppchen, wie die Profis unter euch erkennen werden.

Von der Mühle zur Hüttenatmosphäre

Platz genommen wird bei Patrick entweder vor der Tür an der denkmalgeschützen Fassade, oder drinnen umgeben von viel Holz. Dieses Holz ist es auch, in das er sich auf den ersten Blick verliebt hat. Ursprünglich war das Gebäude eine Mühle – klar steht ja auch im Mühlenviertel – und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Teile des Innenlebens sind schon über hundert Jahre alt. Alles zusammengenommen ergibt das eine urige Hüttenatmosphäre, die man von außen kaum erahnen kann.

Seidelei
© Dominique de Marné
Seidelei
© Dominique de Marné

Das Konzept und die Einrichtung hat Seidel dem Gebäude angepasst – und nicht andersrum. Mit Liebe zum Detail (Stoffservietten!) ist ihm wichtig, dass das Erlebnis für den Gast stimmig ist. Ob unter der Woche im normalen Betrieb oder in geschlossener Gesellschaft für Gruppen von 30 bis 60 Personen.

Dass dieses Juwel sich so lange von vielen unbemerkt im Lehel verstecken konnte, liegt mit Sicherheit auch an der vornehmen Zurückhaltung des Besitzers. Stichwort: Understatement. Zum Glück ist das aber nicht das Einzige, worin er gut ist und so können wir euch guten Gewissens einen Abstecher in die Seidelei empfehlen, wenn ihr mal was Besonderes, Ruhiges, Leckeres, Hochwertiges und richtig Gutes sucht.

Seidelei
© Dominique de Marné
Seidelei
© Dominique de Marné

Unbedingt probieren // Das Tatar!

Vegetarisch // Wenig auf der Karte, aber wenn ihr mit Patrick redet, stellt er euch gerne was zusammen. Einfach ansprechen!

Mit wem gehst du hin // Mit dem Partner für den schönen Abend, mit der großen Runde für besondere Anlässe.

Lärmfaktor // Wenn in der kleinen Hütte volles Haus ist kann es lauter werden. Draußen ist es trotz Straße aber richtig schön ruhig.

Preise// Zwiebelrostbraten für 24,90 Euro, Wein ab 3,80 Euro

Besonderheit des Ladens // Dass man innen glaubt, auf einer Hütte in den Bergen zu sein – und das von außen nicht erahnt.

Seidelei | Reitmorstraße 3, 80538 München | Montag bis Freitag: 18.00–24.00 Uhr, Samstag: 18.00–01.00 Uhr | Mehr Info

Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst jedoch nicht unsere ehrliche Meinung!

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