Ausflugsvergnügen: Wellness und Yoga im HUBERTUS Alpin Lodge & Spa

Wochenlang zähle ich die Tage – am Schluss sogar die Stunden – bis es endlich soweit ist. Packe mein Lieblingsbuch, gemütliche Klamotten sowie Wanderschuhe ein und folge für circa zweieinhalb Stunden dem Navi von München Richtung Berge. Umso näher wir der bayerischen Mini-Gemeinde Balderschwang kommen, desto schöner wird die Landschaft: ein einziges Grün und Blau, soweit das Auge reicht. Auch wenn das Wetter zu wünschen übriglässt, kann ich mir gut vorstellen, wie wunderbar die Wiesen, Wälder und Berge im Sonnenschein oder Schneegestöber hier aussehen.

Unser Ziel ist das HUBERTUS Hotel, inmitten der Allgäuer Alpen, wo wir ein Wochenende lang nach dem HolisticLife-Konzept entspannen dürfen. Die Devise: Nur wer achtsam mit sich selbst umgeht, gut isst und dem Körper Gutes tut, kann sich ganzheitlich wohl und glücklich fühlen. Ankommen, abschalten, der Seele eine Atempause gönnen. Das ist der Plan für die nächsten Tage. Entspannung mit Ansage sozusagen. Ob das funktioniert, werden wir herausfinden.

Freitag, 14.00 Uhr: Begrüßungsdrink & große Augen beim Mittagsbuffet

Nach dem Check-in und einem Sekt in der weihnachtlich geschmückten Lobby, dürften wir eigentlich direkt zum Mittagessen gehen. Doch die gemütlichen Ledercouches mit ihren kuscheligen Schaffellen und den vielen Kissen, üben eine Anziehungskraft aus, der wir nicht wiederstehen können. Also chillen wir noch ein bisschen und lassen die Stimmung auf uns wirken.

Eines wird schnell klar: Das Wochenende wird gut! Eine halbe Stunde später staunen wir nicht schlecht, als wir das Buffet fürs Mittagessen sehen: Eine große Salatbar, Brotzeit vom Feinsten mit megaleckerem Allgäuer Käse, Wurst, Gemüse, dann gibt es noch Suppe, eine warme Mahlzeit (heute Hühnerfrikassee) und natürlich Nachtisch. Gut, dass Essen mein Hobby ist. 

Freitag, 17.00 Uhr: Hier dürfen wir schlafen?

Mein erster Gedanke, als ich unser Zimmer betrete: Kann der Dekorateur bitte auch unsere Wohnung einrichten? Die Mischung aus Naturmaterialien wie Holz, Stein und Fellen mit modernen Stoffen und einem Ausblick auf die Berge, ist genau meins. Ich fühle mich sofort wohl. Besonderes Highlight für mich: Die Gäste-Wärmflasche! Für Frostbeulen wie mich, ein Traum.  Ich überlege kurz, das Bett für den Rest des Tages nicht mehr zu verlassen, doch die Verlockungen des Wellnessbereichs und vor allem das anstehende Dinner, verleihen mir neue Energie.

Nach einem entspannten ersten Saunagang machen wir uns bereit für das Abendessen. Wir werden in einem von mehreren Speisesälen zu unserem Tisch gebracht – heute im Kaminzimmer – und starten mit einem Appetizer aus frischem Brot mit einer Auswahl an Aufstrichen. Das Feuer flackert im modernen Kamin und zufällig findet auch eine kleine Hochzeitsfeier statt, die eine Musikerin mit Akkordeon gebucht hat. Obwohl Volksmusik eigentlich nicht mein Ding ist, kann ich mich vor lauter Entspannung sehr gut darauf einlassen, ja fast schon gut finden.

Es gibt drei Gänge. Jeder köstlicher als der andere. Im Vorfeld darf man aus verschiedenen Varianten wählen: Fleisch, Vegetarisch oder Detox. Für uns gibt es Ente zur Vorspeise, Steak auf Couscous mit Kürbismousse und Bohnen als Hauptgericht und Spekulatius-Guglhupf als Nachtisch. Alles schmeckt fantastisch. Eine Sache fällt mir allerdings bei jeder Mahlzeit auf: Fleischesser befinden sich hier im Food-Himmel, während die Auswahl für Vegetarier und Veganer noch ausbaufähig ist. Mit vollen, glücklichen Mägen und einer inneren Zufriedenheit, fallen wir ins Bett.

Samstag, 9:15 Uhr: Yoga am Morgen und Wellness für die Seele

Nach einem ausgedehnten Frühstück treffen wir uns mit Ursula. Sie ist Yoga-Lehrerin im HUBERTUS und wird uns die Praktiken der indischen Philosophie in einem Paar-Coaching näherbringen. Obwohl ich kein vollkommener Yoga-Neuling bin, bin ich ein wenig nervös. Völlig zu Unrecht. Mit ihrer weichen, klangvollen Stimme und dem aufgeschlossenen Lächeln, zeigt sie uns mit viel Geduld passende Asanas und antwortet auf unsere Fragen. Nach diesem Training fühle ich mich von Kopf bis Fuß energetisiert und könnte Bäume ausreißen. Das war richtig schön!

Der restliche Morgen steht ganz im Zeichen der Entspannung. Wir gönnen uns eine ausgedehnte Wellness-Session im Saunabereich. Im Bademantel und den flauschigen Pantoffeln machen wir uns auf den Weg. Unser Ziel: jede Sauna mindestens einmal zu testen. Wir beginnen mit der 60 Grad Sauna, um unseren Körper an die Hitze zu gewöhnen. Oh, wie ich das vermisst habe!

Außerdem gibt es eine Sauna mit 80 Grad und eine finnische 90 Grad Sauna. Den ganzen Tag über finden immer wieder Aufgüsse und Aktionen statt, wir entscheiden uns für den Klangschalenaufguss und nehmen ein Body Scrub im Dampfbad mit. Meine Haut war schon lang nicht mehr so weich und vital. Neben den Saunen kann man auch im beheizten Außenpool planschen und sich die Fußreflexzonen auf dem Parcour selbst massieren.

Aber das eigentliche Highlight ist hier der Ruheraum. Sooo gemütlich! Neben den Liegen mit extra Leselicht, liebe ich die hängenden Korbsessel, die mit Fell und Kissen ausgestattet sind. In einem davon bin ich gleich eingeschlafen, sodass ich den nächsten Saunagang verpasst habe. Oh, well … gibt Schlimmeres.

Samstag, 13.30 Uhr: Spaziergang zur alten Eibe und die besten Kasspatzn

Blauer Himmel, Sonnenschein – nichts wie raus! Eine große Wanderung wollen wir nicht machen, sondern entscheiden uns für einen Spaziergang auf dem sonnigen Höhenweg, oberhalb des Dorfes. Vorbei am 24-Stunden-Käseautomat (so cool!) und ein paar Wirtshäusern, geht es Berg auf zur alten Eibe. Laut Aushang ist sie vermutlich der älteste Baum Deutschlands.

Von diesem Rastplatz aus haben wir einen wunderbaren Blick auf das beschauliche Balderschwang im Tal und die majestätischen Berge. Die Gemeinde ist übrigens die zweitkleinste Bayerns und hat den höchstgelegensten Ortskern Deutschlands. Nämlich auf 1044 m Höhe. Wir stapfen entlang der Kuhweiden, durch ein Wäldchen und an einem Fluss vorbei wieder zurück zum Hotel. 

Jetzt, Kasspatzn in der Lobby! Sie kommen im kleinen Fässchen und sehen köstlich aus. Wie die freundliche Bedienung sagt: „Die besten Kasspatzn kriegst du im Allgäu.“ Ich kann nicht widersprechen. Und hier im HUBERTUS scheinen sie noch besser zu sein. Apropos Bedienung: Das gesamte Team des Hotels – wirklich in jedem Bereich – ist unfassbar freundlich. Wir fühlen uns als Gäste sehr wohl hier.

Samstag, 16.00 Uhr: Paar-Massage „PS I love you“

Alex – einer von vielen Masseuren des hauseigenen Alpin Spas, erwartet uns. Er hat sich auf Ayurveda-Treatments spezialisiert und zeigt uns heute den Stirnguss und Kopf- sowie Fußmassagegriffe. Die Besonderheit: wir lernen uns gegenseitig zu massieren. Der Raum ist schön warm und hell. Die spezielle Liege ist nochmal extra beheizt – das liebe ich! Alex zeigt mir wie ich das warme Mandelöl so auf Kopf und Stirn gebe, dass es angenehm ist und erklärt, welche Griffe besonders guttun. Mit ein bisschen Übung bekomme ich das gut hin und mein Mann scheint entspannt zu sein. Anschließend tauschen wir die Posten und ich darf es mir auf der Liege gemütlich machen. Wie zwei Ölsardinen stapfen wir anschließend, auf Anweisung von Alex ins Dampfbad, damit das Öl von Haut und Haaren durch die Hitze noch besser aufgenommen werden kann.

Was für ein schöner, abwechslungsreicher Tag! Ganz beseelt, machen wir uns auf zum Abendessen. Heute sitzen wir in der urigen Bauernstube. Auch schön.

Sonntag, 8.00 Uhr: Frühsport, ein letztes Frühstück und eine Gesichtsbehandlung

Auch wenn es schwerfällt dieses kuschelige Bett zu verlassen – wir wollen den Fitness-Raum ausprobieren. Das Frühstück muss sich schließlich verdient werden. Der Raum ist klein aber fein. Es gibt zwei Laufbänder, einen Cross-Trainer, Übungsgeräte für den Rücken und andere Dinge. Noch vor dem Frühstück Sport zu machen, fühlt sich richtig gut an! 

Nach einem letzten ausgedehnten Frühstück mache ich mich erneut auf den Weg ins Alpin Spa, denn ich habe einen Verwöhn Termin mit Christin. Ich habe mir eine Gesichtsbehandlung gebucht, denn Wellness-Hotel ist nur einmal im Jahr. Und ich werde es nicht bereuen. Die warme Liege wartet schon auf mich, entspannte Musik läuft leise im Hintergrund und Christin hat ein engelsgleiches Fingerspitzengefühl. Ich bekomme eine Gesichts- und Kopfmassage, Peeling, Maske, Cremes. Und verlasse die Behandlung auf Wolken.

Sonntag, 12.00 Uhr: Ein letzter Saunagang und Heimfahrt nach München

Die schöne Saunalandschaft muss bis zum letzten Moment ausgekostet werden. Wer weiß, wann wir das nächste Mal die Möglichkeit bekommen. Also checken wir aus, bringen die Koffer ins Auto und schmeißen uns ein letztes Mal in den gemütlichen Bademantel. Heute traue ich mich auch in die finnische Sauna und finde es toll. Nach der eiskalten Dusche fühle ich mich fast high. Jetzt ein Power-Nap und dann ab zum letzten Mittagessen.

Traurig aber wahr, unser Abreisezeitpunkt ist da. Ganzheitlich tiefenentspannt setzen wir uns ins Auto nach Hause. Entspannung mit Ansage kann funktionieren. Zumindest im HUBERTUS Hotel in Balderschwang.