089 – 8 Fragen, 9 Antworten mit Tuncay Acar

© Ali Malak

Egal welches coole und alternative Projekt ihr in München kennt, Tuncay Acar hat fast überall die Finger im Spiel. Der gebürtige Münchner pendelt als Deutscher mit türkischem Background zwischen München und Istanbul, in beiden Städten hat er klassische Archäologie studiert. Jetzt ist er alles, nur kein Archäologe: Als Vorstandsmitglied organisiert er die Glockenbachwerkstatt und das Kunstzentrat e.V., hat eine Weile das Import Export geleitet und eine deutsch-türkische Kulturaustauschplattform auf die Beine gestellt.

Und weil das alles noch nicht genug ist, macht er auch selbst mit seiner Band Lucile And The Rakibuam Musik. Die Richtung beschreiben sie selbst als Anatolian Psychedelic Folk aus Bayern und Tennessee, was eine krass spannende und gut geglückte Mischung ist!

Trotz all den spannenden Projekten, findet Tuncay immer Zeit dafür im Anti, Zum Wolf, Riffraff oder in der Geyerwally abzuhängen. Er wohnt seit Ewigkeiten im Glockenbachviertel und kommt sich dort vor, wie (Obacht, grandioser Ausdruck) "ein Reptil im Edelterrarium". Besonders vergnügt den Tausendsassa, dass es hier immer noch gescheite Unikate gibt. Außerdem findet er es höchst amüsant, wie sich die spezielle Münchner Kleinkariertheit von der Straße bis zum FC Bayern Vorstand durchzieht. Was man im Anti auf jeden und auf keinen Fall bestellen sollte, verrät uns Tuncay hier!

1. Das Schönste, das ein Türsteher in München einmal zu dir gesagt hat?

Hmm. Also ich habe noch nie was besonders schönes von einem Türsteher gehört, außer von meinen privaten Freunden, die diesen Job machen und das verrat ich nicht, weil das ja privat ist.

2. Von wo nach wo ging deine teuerste Taxifahrt?


Vom Taxim Platz in Istanbul auf die asiatische Seite rüber. Da habe ich eine Freundin begleitet, die dort einen Textil-Deal für ihren Chef abgeschlossen hat. Die Fahrt hat sie bezahlt. Ich war nur ehrenamtlicher Dolmetscher.

3. Was wirst du in München nie verstehen?


Warum man hier immer nur das coole Endprodukt honoriert und den äußerst interessanten, aber auch anstrengenden Prozess dahin nie wirklich anerkennen kann. Und warum man so gerne an solch tolle Begriffe wie „Kultur“, „Kunst“ und „Kreativ“ immer das schreckliche Anhängsel „Wirtschaft“ anfügen muss.

4. Wann und wo hast du zuletzt jemanden Bekanntes getroffen?


Konstantin Wecker im Anti in der Jahnstraße. Das ist aber auch schon 3-4 Jahre her.

5. Wo kennst du den Kellner mit Namen und was bestellst du bei ihm?

Im Anti in der Jahnstrasse. Ich bestelle meist Saganaki und warme Pikilia. Ouzo bestellt man dort nicht, außer man hat keine größeren Pläne für die nächsten paar Tage.

6. Wohin flüchtest du, wenn Wiesn ist?


Überallhin – was sich gerade anbietet.

7. Der schönste bayerische Fluch?


Ja, Zefix Halleluja, Kreizkruzitürkn nomoi, Sakrament, Sakrament, Sakrament!

8. Dein letztes Handybild von der Isar?

Oh – da hab ich keins. Aber ich hab ein uraltes analog gemachtes favorite von Istanbul.

Tuncay Acar 089
© Tuncay Acar

9. ...

Salamalaikum wann i forbei kum.

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