Artvergnügen – Unsere 11 Kunsttipps für den Juli 2019

Am 20. Juli 1969 landete die Apollo 11 auf dem Mond – natürlich wird dieses Mega-Ereignis 50 Jahre später ordentlich gefeiert. Selbstverständlich auch in der Kunstszene! Aber die Mondmission soll nicht die einzige Punktlandung des ARTVERGNÜGENS im Juli sein: Von den Kunsthandwerkmanufakturen im Dreimühlenviertel und dem Kunstareal in der Maxvorstadt fliegen wir bis nach Kanada und Japan – und das ganz ohne Reisepass, aber in bester Aufbruchstimmung, um den Alltag raus- und die Kunst reinzulassen. Und wer diese Ansage mit welchen kreativen Mitteln besonders spannend umsetzt, lest ihr hier.

1. Von der Raumfahrt in der Kunst: ZERO GRAVITY Apollo 11 and the new notion of space

Artvergnügen Juli Zero Gravity
© Sonia Leimer, VG Bild-Kunst, Bonn 2019 Foto: Markus Wörgötter Courtesy Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien

Von diesem Schritt, einem kleinen für die Menschen, aber riesig für die Menschheit, hat jeder schon einmal gehört – vor 50 Jahren betrat das Astronautenteam rund um Neil Armstrong zum ersten Mal in der Geschichte den Mond. Welche Auswirkungen die Vorbereitungen der Weltraummission in den 60er Jahren und das eigentliche Ereignis am 20./21. Juli 1969 auf ganz unterschiedliche Lebensbereiche, darunter auch die bildende Kunst, Architektur, Musik, Film, Design, Mode und sogar Spielzeug für Kinder hatte, zeigt ZERO GRAVITY. Sowohl Werke aus den 60er Jahren, unter anderem von Andy Warhol und Sol LeWitt, als auch zeitgenössische Kunst werden vom Medienkünstler Peter Kogler in einer speziell für die Ausstellung gestalteten Rauminstallation präsentiert. Dabei kommen auch technische Exponate aus der Raumfahrt und ein Wissenschaftsprogramm zum Einsatz.

ERES-Stiftung | Römerstraße 15, 80801 München | 20. Juli bis 30. November 2019 | Dienstag, Mittwoch und Samstag 11.00–17.00 Uhr | Eintritt frei | Mehr Infos

2. Never promised you a rose garden - Surreale und reale Pflanzen von Sophie Gerhardt

Artvergnügen Juli Guardini
© Sophie Gerhardt

Sophie Gerhardt nimmt sich auf ganz unterschiedliche Weise der Darstellung von Pflanzen an. Die Bilder und Zeichnungen der Haderner Künstlerin sind teils realistisch wie eine Fotografie und zum Teil stellt sie ihre Motive surrealistisch dar, immer aber bewegungslos und mit starken Kontrasten. Von Rosen über Sukkulenten bis hin zu Farnen- und Palmenblättern nimmt die Künstlerin der Flora das Vergängliche und verleiht ihr durch ihre Abbildungen etwas Ewiges mit einem fast träumerischen, romantischen Schleier.

Stadtteilkulturzentrum GUARDINI90 | Guardinistraße 90, 81375 München | 28. Juni bis 26. Juli 2019 | Vernissage 27. Juni 2019 um 19.00 Uhr | Montag – Freitag 9.00–12 Uhr, Montag – Donnerstag 17.00–19.00 Uhr sowie nach Vereinbarung | Eintritt frei | Mehr Infos

3. Utopie und Wirkung - Stadtgestaltung in der Diskussion bei Prinzip Hoffnung III

© Jens Franke

Im Rahmen der Ausstellung „Prinzip Hoffnung Teil III … Von der Vernunft der kleinen Utopien“ kommen an diesem Abend der Künstler Jens Franke, Nicola Borgmann (Architektin, Kunsthistorikerin und Kuratorin), Lisa Britzger (Kulturwissenschaftlerin) und Benedict Esche (Architekt) zum Gespräch zusammen. Die Projekt-Reihe, die noch bis zum 14. Juli zu sehen ist, befasst sich mit zeitgenössischer Architektur, der Gestaltung urbaner Lebensräume und damit, wie Städte zu einem „gemeinsamen Haus“ werden können. Betrachtet werden speziell Lücken und neue Orte, in denen Utopien Platz finden und haben. Jens Franke basiert seine Filmarbeiten auf architektonischen Projekten und zeigt diese in einer Lecture-Performance. Die Diskussion nimmt die Frage auf, wie sich diese Experimente speziell für München umsetzen ließen.

MaximiliansForum – Passage für Kunst und Design | Unterführung Maximilianstraße / Altstadtring, 80331 München | 10. Juli 2019 19.00–22.00 Uhr | Eintritt frei | Mehr Infos

4. IDENTITIES.zip: Studenten der LMU über Identität, Kunst und Medien

Artvergnügen Juli Halle 6
© Identities.zip

Kunst und Multimedia Studierende der LMU hinterlassen an diesem Wochenende einen persönlichen Fingerabdruck. Sie beschäftigen sich mit der Frage der Identitätsbildung – wie präsentiere ich mich als junge/r Designer*in und als junge/r Künstler*in und welche Herausforderungen stellt dabei unser digitales Zeitalter? Die Abschlussarbeiten, die frei von inhaltlichen Themenvorgaben erstellt wurden, bedienen sich digitaler und analoger Kunst, die Genres umfassen: Virtual und Augmented Reality, E-Textile, App-Design, Produktdesign, Film, Animation, Fotografie, Illustration, Game Design und Installationen. Zur Vernissage finden Workshops, Führungen und TechDemos statt – im Anschluss wird auf der After Party gefeiert!

HALLE 6 | Dachauer Str. 112, 80636 München | 19. bis 22. Juli 2019, Vernissage 19. Juli um 19.00 Uhr | 20. Juli 10.00–22.00 Uhr, 21.+22. Juli 10.00–20.00 Uhr | Eintritt frei | Mehr Infos

5. Aufbruch festgehalten: Der Neue Deutsche Film in Wort, Bild und Ton

© Beat Presser

Mit der multimedialen Ausstellung und den Werken des Schweizer Fotografen Beat Presser könnt ihr euch ein Bild von 56 Personen machen, die in den letzten neun Jahren an Produktionen des Neuen Deutschen Films vor und hinter der Kamera beteiligt waren und zur Erneuerung des Films in der Bundesrepublik beigetragen haben. Diese wichtige Epoche und ihre Protagonisten werden im Bild, Wort und Ton festgehalten: Video- und Soundinstallationen ergänzen die Portraits, die der Standfotograf für Werner Herzog bei FITZCARRALDO, COBRA VERDE und INVINCIBLE kreiert hat. Die Fotos erzählen von der Aufbruchsstimmung der vergangenen Jahre und wie die portraitierten Filmschaffenden diese im Jetzt erleben.

Bayerische Akademie der Schönen Künste | Max-Joseph-Platz 3, 80539 München | bis 28. Juli 2019 | Dienstag – Sonntag 11.00–17.00 Uhr | Eintritt 6 Euro, 4 Euro ermäßigt, Freier Eintritt für akkreditierte Gäste des FILMFESTS MÜNCHEN | Mehr Infos

6. Freie Auswahl: 140 Veranstaltungen beim Kunstarealfest um die Gabelsbergerstraße

Artvergnügen Juli KunstarealFest
© Alexa von Arnim

Zum vierten Mal gibt es ein Wochenende lang eine geballte Ladung Kunst in der Maxvorstadt – über 30 Häuser und Institutionen nehmen am Kunstareal-Fest (#kunstarealfest2019) teil und verwandeln die Straßenblocks rund um die Gabelsberger-, Arcis- und Barer Straße auf einer Fläche von 500 x 500 Meter zu einem echten Kultur-Happening. Von der Alten Pinakothek über den Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten und das Lenbachhaus bis hin zum Zentralinstitut für Kunstgeschichte öffnen die Einrichtungen ihre Tore und laden zu 140 Veranstaltungen ein. Das vollständige Programm ist ab dem 2. Juli 2019 online

Verschiedene Museen und Ausstellungshäuser, Kulturelle Einrichtungen und Hochschulen in der Maxvorstadt | 13. und 14. Juli 2019 | Mehr Infos

7. Kurzurlaub: Workshops und Kunst auf der Japandult

Artvergnügen Juli Japanfest
© Japandult

Konichiwa und Servus! Auf der 13. Japandult dreht sich alles um die Lebensart im Land der aufgehenden Sonne und Handmade-Trends aus München. Künstler und Kreative aus beiden Kulturkreisen präsentieren Design, Mode, Kunst, Musik und japanischen Schwertkampf und bieten Kreativ-Workshops, zum Beispiel zum Thema Origami, an. Kulinarische Spezialitäten gibt es von Kintsugi Streetfood, der Konditorei Tanpopo, vom GrünTeeHaus und von Oh!Musubi in Form von Onigiri. Ob Keramik, Accessoires aus Kimonostoffen, Origami Schmuck, Kimono Collagen, Furoshiki oder kunsthandwerkliche (spirituelle) Produkte – die Dult ist ein Dorado für Japanfans und ein bunter Marktplatz für Neugierige und Weltoffene. Der Münchner Animanga-Chor singt zudem japanische Lieder, live Musik kommt von Taika no Kaishin meets friends.

Feierwerkgelände (bei Regen Kranhalle und Hansa 39) | Hansastr. 39-41, 81373 München | 28. Juli 2019 | 13.00–20.00 Uhr | Eintritt 3 Euro | Mehr Infos

8. Alltag raus, Kunst rein: Drei Künstler brechen aus

Artvergnügen Juli Feierwerk Farbenladen
© Jana Roth

Die drei Münchner Künstlerinnen Florencia Bley (Malerei), Alexandra Lotter (Malerei) und Jana Roth (Fotografie) haben ihre Jobs gekündigt, den Schritt raus aus dem Alltag gewagt und die Kunst reingelassen. Obwohl die Kreativen unterschiedlicher nicht sein können, vereint sie eine Gemeinsamkeit: Der Wunsch nach mehr Freiheit. Diese nehmen sie sich für ihre Kunst und drücken sich unter anderem mit Acryl- und Aquarellfarben und passenden Texten, mit Kunstharz und Fluid Painting, eine Technik, bei der die Farben auf die Leinwand „geschüttelt und geworfen“ werden, sowie mit der Kamera, die Jana einsetzt, um Konflikte und Kriege in anderen Teilen der Welt zu zeigen, aus. Es macht Spaß, gemeinsam mit den Künstlerinnen zumindest für einen Moment den Alltag zu verlassen.

Feierwerk Farbenladen | Hansastraße 31, 81373 München | 3. bis 28. Juli 2019, Vernissage 3. Juli 2019 16.00–21.00 Uhr | Mittwoch und Donnerstag 16.00–21.00 Uhr, Samstag und Sonntag 12.00–18.00 Uhr | Eintritt frei | Mehr Infos

9. Impressionismus aus Kanada in 120 Bildern

Artvergnügen Juli Kunsthalle
Maurice Cullen Die Eisernte, um 1913 76,3 × 102,4 cm, Öl auf Leinwand © National Gallery of Canada, Ottawa. Erworben 1913. Foto: NGC

Organisiert von der National Gallery of Canada in Kanadas Hauptstadt Ottawa und in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle München werden erstmals in Europa die Werke kanadischer Impressionisten vom späten 19. bis ins frühe 20. Jahrhundert gezeigt. Für alle Kunstfans besonders spannend: Viele der 36 Künstler*innen sind in Kanada große Namen und bei uns völlig unbekannt. Die 120 Bilder, von denen einige noch nie öffentlich gezeigt worden sind, ändern das hoffentlich. Die Ausstellung ist gleichzeitig auch eine Reise zu den Besonderheiten Kanadas: Schneelandschaften, Totempfähle, Eisernte und die sich entwickelnden Metropolen sind neben impressionistischen Gemälden, die z.B. Paris darstellen, zu sehen. Dabei stellen die Maler*innen nicht nur eine Szenerie dar, sondern schaffen durch Licht eine ausdrucksstarke Atmosphäre.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung | Theatinerstraße 8, 80333 München | 19. Juli bis 17. November 2019, Vernissage 12. Juni 2019 um 19.00 Uhr | täglich 10.00–20.00 Uhr | Eintritt 14 Euro, 7 Euro ermäßigt | Mehr Infos

10. Offene Werkstatttüren bei den Dreimühlentagen

© ansoho | Sara Kurig

Es ist erstaunlich, wie viel Design und Handwerkskunst allein das Dreimühlenviertel, speziell die Dreimühlenstraße, vorweisen kann. Auf wenigen hundert Metern könnt ihr mühelos einen Spaziergang durch 17 Werkräume, Manufakturen, Läden, Ateliers und Kreativstätten machen und dabei die Künstler*innen kennenlernen und ihnen über die Schulter gucken. Zu den Ausstellern gehören unter anderem Schmuckdesigner, Goldschmiede, Maler, Möbeldesigner, Weinverkäufer, Modedesigner, Hutmacher, Bildhauer, Fotografen, Porzellan- und Textilhersteller sowie Interieurdesigner. Das perfekte Angebot, um sich selbst mal wieder ein besonderes Stück zu gönnen – oder um außergewöhnliche Geschenke zu shoppen.

Dreimühlenviertel | 5. bis 7. Juli | Freitag, 5. Juli 17.00–20.00, Samstag, 6. Juli 14.00–19.00 Uhr und Sonntag (nur Schautag), 7. Juli 14.00–18.00 Uhr | Eintritt frei | Mehr Infos

11. SPACE IS THE PLACE - Den Weltraum durch andere Augen sehen

Artvergnügen Juli_BNKR
© Dominik Gigler / Nuotama Bodomo, Afronauts, 2014, Film

Das ist eure letzte Chance mitreden zu können, wenn es um SPACE IS THE PLACE geht! Dem 50. Jahrestag der Mondlandung wird die Gruppenausstellung Intergalactic gewidmet. Die Werke der sechs internationalen Künstler*innen Nuotama Bodomo, Caroline Corbasson, Alicja Kwade, Nahum, Michael Najjar und Tom Sachs beschäftigen sich mit der künstlerischen Wahrnehmung und Erforschung des Weltraums – dabei werden die kreativen Gedankengänge durch Fotografie, Bildhauerei, Installationen und Film umgesetzt. Intergalactic ist die letzte der vier von Lukas Feireiss kuratierten Ausstellungen unter dem Titel SPACE IS THE PLACE. Um noch tiefer in den Weltraum einzutauchen, könnt ihr euch für Führungen, die werktags stattfinden, unter 089 689 0606 20 oder [email protected] anmelden.

Ungererstraße 158, 80805 München | bis 12. Juli 2019 | Samstag und Sonntag 14.00–18.00 Uhr | Eintritt frei | Mehr Infos

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