Ausflugsvergnügen: Wandern & Entspannen im Bühelwirt in Südtirol

Noch 12 Kilometer dann ist Ende. Aber auch nur auf den ersten Blick, denn genau 12 Kilometer sind es vom Wanderhotel Bühelwirt bis zum Ende der Landstraße, die sich tapfer bis ins nordöstlichste Eck Südtirols schlängelt. Das vermeintliche Ende ist aber eigentlich ein Anfang. Denn dort, wo die Autos an ihre Grenzen kommen, geht es zu Fuß sehr wohl weiter und für die umliegenden Berge und Gipfel, die das Ahrntal umschließen, sollte man auf jeden Fall die Wanderschuhe schnüren!

So richtig auf dem Schirm hat man diesen Teil von Südtirol einfach nicht. Wenn man aber mal da ist, ist das umso schöner, denn die Touristenmassen tummeln sich anderswo in den Alpen. Den perfekten Ausgangspunkt oder besser gesagt die optimale Homebase für die Entdeckung des Ahrntals ist dabei definitiv der Bühelwirt. Ein Hotel, in das wir uns schon verliebt haben, bevor wir überhaupt da waren. Und was sollen wir sagen: völlig zu Recht!

© Mike Rabensteiner
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© Nina Vogl

Samstag, 09.00 Uhr: Auf ins Ahrntal!

Obwohl der Bühelwirt fast am nördlichsten Zipfel Italiens liegt, ist man mit dem Auto von München aus etwa vier Stunden unterwegs. Aber Leute, Radio voll auf, einmal über den Brenner brettern und dann ist man eh schon da. Bei uns läuft "Ahnma" von den Beginnern, wir dichten sofort um in "Was los Digga, Ahrntal" und haben unseren Soundtrack fürs Wochenende gefunden!

Schön ist aber auch, dass die Verbindung mit Zug und Bus ziemlich gut ist. In Bruneck ist man in unter vier Stunden und dann bringt einen der Bus eigentlich direkt vor die Haustür. Vor Ort ist man auch nicht unbedingt auf ein Auto angewiesen, denn als Hotelgast profitiert man vom Holidaypass, der nicht nur Ermäßigung für viele Touren und Events beinhaltet, sondern auch die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol – mega!

© Nina Vogl
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Samstag, 14.00 Uhr: Direkt den Lieblingsplatz gefunden

Wer regelmäßig durch Oberbayern, Tirol und schließlich Südtirol fährt, kennt den Anblick der typischen Architektur der Bauernhäuser: Weiße Fassade, bunt bepflanzte Holzbalkone und vielleicht ein paar malerische Verzierungen. Und ja, so kommt der Bühelwirt auch daher – zumindest von vorne. Denn so sehr wir die traditionellen Bauweisen mögen, das Highlight ist dann doch der moderne Anbau, der einen ziemlich aus den Latschen haut und nicht umsonst den German Design Award 2019 gewonnen hat.

Der asymmetrische Neubau aus schwarz lasiertem Lärchenholz ist dabei mindestens so schlicht und geradlinig wie beeindruckend. Man muss sagen, wie es ist: Die Südtiroler sind und bleiben mutiger, was ihr alpine Architektur betrifft – schaffen es aber trotzdem der Tradition gerecht zu werden, denn sowohl außen als auch innen sind mit Lärchenholz und Lodenstoffen viele heimische Materialien zum Einsatz gekommen.

In den ebenso schlichten wie stylischen Zimmern dominiert das helle Lärchenholz und der Lieblingsplatz ist schnell gefunden: das große Fenster! Wer braucht da den kleinen Balkon, wenn die überdimensionale Fensterbank samt Polstern zum Verweilen einlädt und unverbaute Aussicht auf die umliegenden Wiesen, Weiden und Berge bietet. Ganz ehrlich: Wir haben selten so viel Zeit im Hotelzimmer verbracht!

© Mike Rabensteiner
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Samstag, 17 Uhr: Saunieren und Liegestühle with a View

Auch wenn wir eigentlich schon nicht mehr bräuchten als dieses Fenster, – sorry, aber das hat es uns echt angetan! – zieht es uns dann doch zu einem kleinen Spaziergang vor die Tür. Die große Wandertouren sparen wir uns für die nächsten Tage, aber ein kleiner Spaziergang entlang der Ahr ist auf jeden Fall drin. Rechtzeitig zum umschlagenden Regenwetter sind wir zurück und schlüpfen direkt in den Bademantel und die kompostierbaren Latschen, die auf dem Hotelzimmer bereit liegen.

Der Saunabereich im Erdgeschoss ist nicht riesig, aber völlig ausreichend und mit genau so tollen großen Fenstern ausgestattet, wie der Rest des Gebäudes. Auf Wunsch gibt es auch Massagen und Spa-Anwendungen, aber so ein Saunagang mit anschließender Entspannung auf den Liegestühlen im Garten reicht eh völlig aus. Und ja da ist er wieder: Dieser Ausblick, den man eigentlich nicht mehr missen möchte.

© Nina Vogl
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Samstag: 19.30 Uhr: Vino und Drei-Gänge-Menü

Wir wissen also: Die Südtiroler können Architektur. Was sie aber fast noch besser können, ist kochen. Als Gast im Bühelwirt kommt man nicht nur in den Genuss der schönen Zimmer, sondern gönnt sich auch die feine Halbpension. Am Abend heißt das: Salatbuffet samt Antipasti zum Selbstbedienen gefolgt von einem Drei-Gänge-Menü. Dabei bekommt man schon bei der Anreise bzw. am Vorabend die Karte und kann sich pro Gang zwischen drei Gerichten entscheiden. Immer gibt es auch eine vegetarsiche Option und auf Wunsch zaubert die Küche auch ein veganes Menü!

Beim Salatbuffet muss man fast Obacht geben, dass man sich nicht übernimmt, denn eigentlich könnte man sich schon hier satt essen. Auch wenn man sich bei Vor-, Haupt- und Nachspeise entscheiden muss, kann man recht wenig falsch machen. Volltreffer ist auf jeden Fall Pasta als Vorspeise, denn sowohl die Kräuter-Tagliatelle mit Pfifferlingen als auch die fluffigen hausgemachten Rote-Beete-Gnocchi sind der Hammer. Auch die Hauptspeisen sind on point und die Desserts ein Traum. Dazu ein Gläschen Südtiroler Wein und der Abend ist perfekt.

© Nina VoglBühelwirt Hotel Südtirol
© Nina Vogl
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Sonntag, 09.30 Uhr: Frühstück und Brotzeit packen

Am Sonntag ist klar: Heute müssen wir dem "Wanderhotel" Bühelwirt gerecht werden. Zum Glück ist die Auswahl der Routen groß, sodass auch etwas für die "Langschläfer" dabei ist. Wir bedienen uns also am Frühstück, das nicht riesig, aber mehr als ausreichend ist und starten mit Cappuccino und Müsli in den Tag. Das Beste: Am Buffet liegen Brotzeittüten aus Papier bereit, damit man sich eine Stärkung für die anstehende Wanderung vorbereiten und einpacken kann. Perfekt für Menschen wie uns, denen es morgens ein bisschen an Appetit mangelt.

Sonntag, 10.30 Uhr: Rein in die Wanderschuhe, rauf auf den Berg

Danach schnüren wir die Wanderstiefel und holen uns Routentipps von den bezaubernden Wirtsleuten Michaela und Matthias. Wir entscheiden uns ein Stück mit dem Auto zu fahren und starten unsere kleine Wanderung Richtung Hollenzalm. Die erreicht man entweder easy über den Forstweg oder man nimmt den abwechslungsreicheren und steileren Weg durch den Wald. Auf der kleinen Alm fühlt man sich dann endgültig wie am Ende der Welt – allerdings ein unfassbar schönes!

Weil an ein- und umkehren noch nicht zu denken ist, laufen wir weiter zum so genannten Hühnerspiel. Dabei führt uns der Weg durch ein verwunschenes Waldstück und schließlich auf eine wunderschöne Lichtung. Dort warten tatsächlich Holzliegen, auf denen man die Sonne und den Ausblick genießen kann. Um die Runde zu vervollständigen führt uns der Weg zu einem Wasserfall, dessen Bachlauf wir bis zur urigen Wollbachalm folgen, auf einen Kaffee einkehren, um uns schließlich auf den Heimweg zu machen.

© Mike Rabensteiner

Sonntag, 15 Uhr: Und alles noch einmal von vorne

Nach der entspannten Wanderrunde zieht es uns direkt wieder an unseren Lieblingsort. Ein kleines Nickerchen am Fenster – ja, das Bett ist auch wahnsinnig bequem –, eine Runde durch die Sauna und dann ist es eh bald schon wieder Zeit fürs Abendessen. So sehr wir Abwechslung lieben: Diesen Tagesablauf könnten wir in der Dauerschleife wiederholen. Lieber Bühelwirt, wir sind verliebt!

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