11 Filme, die ihr euch auf dem Filmfest 2019 nicht entgehen lassen solltet

Cineasten aufgepasst! Bereits zum 37. Mal findet vom 27. Juni bis 6. Juli 2019 das Filmfest München in verschiedenen Kinos statt. Und bei 180 Filmen aus 62 Ländern, darunter 118 Deutschland- und 48 Weltpremieren, verliert man natürlich leicht mal den Überblick. Wir haben deshalb 11 Filme für euch zusammengestellt, die ihr euch in diesem Jahr unbedingt anschauen solltet. Aber auch abseits der Leinwand bietet das Filmfest ziemlich viel Abwechslung – ihr könnt Boccia spielen mit Friedrich Liechtenstein, zur Night Out im Nußbaumpark gehen oder bei der Virtual Reality Partynacht abtauchen!

1. The Art of Self-Defense

Die Ehre des Eröffnungsfilms hat in diesem Jahr „The Art of Self-Defense“ mit Jesse Eisenberg in der Hauptrolle. Ein schüchterner Buchhalter hat es satt, ständig herumgeschubst zu werden, und beschließt, seinen Körper zur Waffe zu stählen. Bei den abendlichen Karatekursen wachsen nicht nur seine Kraft und sein Selbstbewusstsein, sondern er dringt auch immer tiefer in eine bizarre Welt ein, in der „Männlichkeit“ das oberste Gebot zu sein scheint.

2. Parasite

Manche Filmkenner sagen, dass dieser Preis mehr wert ist als ein Oscar: Der Koreaner Bong Joon-ho hat mit seinem Werk „Parasite“ in diesem Jahr die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes abgeräumt. Und das zu recht, denn der Regisseur entwirft in seinem Streifen ein facettenreiches Gemälde der koreanischen Gesellschaft – ebenso einfühlsam wie humorvoll erzählt: Ein Nachhilfelehrer erschleicht sich mit einem gefälschten Lebenslauf einen Job bei einer Familie aus der Oberschicht. Schon bald laufen die Dinge völlig aus dem Ruder.

3. Leid und Herrlichkeit

Wenn wir schon beim Thema sind: Auch Antonio Banderas ist in diesem Jahr in Cannes ausgezeichnet worden, und zwar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „Leid und Herrlichkeit“. Beim Filmfest in München bekommt der Hollywoodstar den CineMerit Award verliehen und schaut aus diesem Grund persönlich in unserer Stadt vorbei. Im Gepäck hat er natürlich seinen aktuellen Film von Oscarpreisträger Pedro Almodóvar, in dem Banderas einen abgehalfterten Regisseur spielt, der durch seine Erinnerungen langsam zurück ins Leben findet.

4. Nurejew – The White Crow

Apropos Stargäste: Noch ein zweiter internationaler Topstar ist beim diesjährigen Filmfest dabei und wird mit dem CineMerit Award ausgezeichnet, nämlich Ralph Fiennes. Die meisten von euch kennen ihn wahrscheinlich als Lord Voldemort in den „Harry Potter“-Filmen oder als brutalen KZ-Kommandanten Amon Göth in „Schindlers Liste“. Aber Fiennes ist nicht nur ein herausragender Schauspieler, sondern auch Regisseur. In München feiert seine mittlerweile dritte Regiearbeit „Nurejew – The White Crow“ Deutschlandpremiere. Fiennes, der ebenfalls Hauptdarsteller ist, beschäftigt sich in seiner neuen Arbeit mit dem dramatischen Leben des berühmten russischen Ballettmeister Alexander Puschkin.

5. Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo!

Ihr habt es am Filmtitel wahrscheinlich schon gemerkt: Das Filmfest ist nicht nur eine reine Erwachsenen-Veranstaltung, sondern auch junge Kinofans kommen hier auf ihre Kosten. Im Rahmen des Kinderfilmfests läuft beispielsweise „Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo!“ als Weltpremiere, das auf der gleichnamigen Bestseller-Reihe basiert. Die Freundinnen Lotta und Cheyenne wollen unbedingt auf eine Party gehen, aber das ist schwieriger als gedacht. Es kommt zum Streit zwischen den beiden und es stellt sich die Frage, ob ihre Freundschaft das verkraften kann.

6. Open Air: Rossini

Ein absolutes Highlight beim Filmfest ist immer das kostenlose Open Air Kino auf dem Gasteig Forum, das in diesem Jahr unter dem Motto „MINGA, Baby!“ läuft. Für alle, die des Bayerischen nicht ganz so mächtig sind: Es geht um Filme, die irgendwas mit München („Minga“) zu tun haben. Eigentlich empfehlen wir euch alle acht Sachen in dieser Reihe, einen haben wir uns aber trotzdem herausgepickt. Denn in „Rossini“ entwirft Kultregisseur Helmut Dietl ein bitterböses, zynisches und vor allem witziges Sittenporträt der Münchner „Bussi, bussi“-Gesellschaft, das wirklich jeder mal gesehen haben sollte.

7. Perro Bomba

Rassismus ist ein wichtiges Thema beim diesjährigen Filmfest und ein besonders beeindruckendes Werk in dieser Hinsicht ist der chilenische Streifen „Perro Bomba“. Er erzählt die Geschichte des jungen Haitianers Steevens, der versucht, sich in Chile in neues Leben aufzubauen. Täglich hat er mit den strikten Gesetzen des Landes und der Geringschätzung der Einheimischen zu kämpfen, doch wirklich kompliziert wird es, als ein illegal eingewanderter Jugendfreund plötzlich vor seiner Tür steht.

8. Cold Case Hammarskjöld

Der dänische Investigativjournalist Mads Brügger ist dafür bekannt, dass er bei seinen Recherchen ebenso dreist wie hartnäckig vorgeht. In seinem neuen Dokumentarfilm „Cold Case Hammarskjöld“ beschäftigt er sich mit dem Tod von UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld, der 1961 unter mysteriösen Umständen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Je tiefer Brügger in das Thema eindringt, umso mehr verdichten sich die Anzeichen, dass es sich hier um ein Verbrechen von geradezu absurdem Ausmaß handelt.

9. Play

Jennifer ist eine Außenseiterin, hat praktisch keine Freunde und kommt auch sonst mit dem Leben nicht wirklich klar. Doch irgendwann entdeckt sie die virtuelle Welt eines Online-Rollenspiels und verliert sich mehr und mehr in diesem digitalen Kosmos. Regisseur Philip Koch setzt sich in „Play“, der auf dem Filmfest Weltpremiere hat, mit dem Kontrollverlust durch exzessives Zocken auseinander – was ebenso spannend wie beängstigend ist.

10. Mein Ende. Dein Anfang

Wer das Filmfest für einen romantisches Date nutzen will, dem empfehlen wir „Mein Ende. Dein Anfang“. Nach einem dramatischen Vorfall, bei dem ihr Freund ums Leben kommt, betäubt die junge Nora ihren Schmerz mit Alkohol und verbringt die Nacht mit einem Fremden. Dieser Fremde gibt ihr Halt und hilft ihr zurück ins Leben. Aber war ihre Begegnung wirklich nur reiner Zufall oder verbindet die beiden am Ende doch noch viel mehr?

11. Fett und Fett

Das Filmfest heißt zwar nicht umsonst „Film“fest, trotzdem werden in diesem Rahmen auch immer wieder spannende neue Serien gezeigt. Eine davon ist die Webserie „Fett und Fett“, für die sich mittlerweile das ZDF die Rechte gesichert hat. Der Endzwanziger Jaksch lebt in München in den Tag hinein und beschäftigt sich hauptsächlich mit Geld, Fressen, Feiern und F... naja, ihr könnt es euch denken. Auf den ersten Blick erscheint also alles super, doch nach und nach kommt Jaksch zu der Erkenntnis, dass in seinem Leben vielleicht doch irgendwas fehlt.