089 – 8 Fragen, 9 Antworten mit Laura Lang vom Z Common Ground

Bei dem Wort Kurator muss ich zwangsweise eher an alte, weiße Männer und traditionsreiche Kunsthäuser denken und weniger an junge Frauen und abgefahrene Zwischennutzungen. Wie schön daher, dass Laura Lang sich aktuell darum kümmert, unseren Kunst-Horizont zu erweitern. Als freie Kuratorin wuppt sie gerade mit verschiedensten Künstler*innen und Akteur*innen das ambitionierte Kunstprojekt "Z Common Ground" in Laim, das am 30. April 2019 startet. Dabei wundert sie vor allem, wie leicht es ist, in München etwas zu machen, das es noch nicht gab.

Aktuellstes Beispiel: Das feministische Minifestival, das am 5. und 6. April 2019 zum Teil im Lenbachhaus und eben im Z Common Ground stattfindet und mit verschiedenen Workshops – unser Favorit: Anti-Selbstoptimierung – auf Female Empowerment setzt. Passend dazu wird es einen "Wikipedia Edit-a-thon" geben. Schätzungen zu Folge sind nämlich weniger als zehn Prozent der Wikipedia-Autor*innen weiblich und diese Schieflage will die internationale Initiative "Art+Feminism" ändern.

Laura ist übrigens echtes Münchner Kindl und ist nach Stationen in Berlin und im Ausland seit fünf Jahren wieder und immer noch gerne in München. Wenn sie als passionierte Fußgängerin nicht gerade durch ihre Hood in der Maxvorstadt spaziert und im Museum abhängt, dann trefft ihr sie eventuell auf einen Drink im Salon Irkutsk – so lange Z Common Ground läuft ist aber Laim der place to be!

1. Das Schönste, das ein Türsteher in München einmal zu dir gesagt hat?

Ach Türsteher. Ich geh' am liebsten da hin, wo es gar keine Türsteher gibt – gibt’s sogar in München.

2. Von wo nach wo ging deine teuerste Taxifahrt?

Hielt sich immer in Grenzen, weil ich so schön zentral wohne.

3. Was wirst du an München nie verstehen?

Das Gesettelte und die große Angst vor allem, das noch nicht gesettelt ist.

4. Wann und wo hast du zuletzt jemanden Bekanntes getroffen?

Diese Woche! Liv Lisa Fries im SAM im Westend.

5. Wo kennst du den Kellner mit Namen und was bestellst du bei ihm?

In der TAMTAM-Bar, da lasse ich mir am liebsten den Selbstgebrannten von Hias ausgeben.

6. Wohin flüchtest du, wenn Wiesn ist?

Früher auf den Balkon meiner Freundin, von da aus konnte man das muntere Treiben aka Grauen aus sicherer Entfernung beobachten und es roch Gott sei Dank meistens nach gebrannten Mandeln und nicht nach Kotze. Seit Neuestem in die Berge, werde ja auch nicht jünger.

7. Der schönste bayerische Fluch?

Zipfeklatscher! Beste Bezeichnung, fluche selber aber lieber Hochdeutsch, das verstehen dann auch alle.

8. Dein letztes Handybild von der Isar?

Gerade keine Zeit für Isar, dafür Laimer Sunset.

9. ...

Auf zum Goldenen!