Taekwon-Do meets Pizza und Craft-Bier: Das Saluki in Sendling
Wir geben es zu: Eigentlich hatten wir das Saluki als eine weitere Pizzeria im Kopf, die sich in die Sendlinger Restaurantlandschaft geschlichen hat. Doch schon der Name hätte uns eigentlich zu denken geben müssen. Der Saluki ist nämlich ein Windhund aus dem Orient – kein Ort in der Toskana, keine italienische Spezialität. Beim Betreten des kleinen Restaurants gegenüber der Großmarkthalle fällt unser Blick als erstes auf die Kreide-Tafel, die mit koreanischen Schriftzeichen beschrieben ist. Auf dem kleinen Fernseher im Eck laufen alte Kampfsport-Filme, dazu hängen Poster von Hwang Jann Lee (aka "Thunderleg") an der Wand und Bruce Lee verteidigt im Weinregal in Miniatur-Größe die guten Tropfen. Hä?
Flo, der Besitzer, eilt uns zu Hilfe und klärt uns auf. Er ist großer Martial-Arts-Fan und hat 15 (!) Jahre lang bei Herrn Seo aus Seoul Taekwon-Do gelernt. Der nannte ihn immer Saluki, weil er so dünn und lang war wie der Windhund. Das ganze Team kannte ihn irgendwann nur noch unter diesem Spitznamen. Als Flo dann im Frühjahr 2017 sein eigenes Restaurant eröffnete, musste er nicht lange nach einem Namen suchen. Heute ist Herr Seo in Rente, kommt aber gerne mal im Restaurant vorbei und hat natürlich seinen eigenen Stammplatz.
Jetzt aber zum Kulinarischen: Das Saluki vereint Geschmäcker aus allen Teilen der Welt. Korea, Deutschland, Norwegen, China, Italien. Auf die Teller kommt, was der Großmarkt gerade zu bieten hat. Frisch und saisonal. Dabei lässt der Küchenchef Dominik seiner Kreativität freien Lauf. Unsere Gaumen verwöhnt er mit hausgemachtem Kim Chi (Achtung scharf!), Burrata mit Kürbiskernen und Salsa Verde sowie einem Blattsalat mit frischen Kräutern der Gärtnerei Zotz – nie haben wir einen besseren Salat gegessen. So lecker, ohne viel Schnickschnack.
Sharing is Caring: Internationale Gerichte zum Teilen
Und das war erst die Vorspeise. Weiter geht's mit hausgebeiztem Fenchellachs mit Ricotta, Bärlauch und eingelegten Karotten oder Abensberger Spargel mit Sauce Hollandaise, Erdbeersalsa und Kerbel. Für all diejenigen, die es ein wenig deftiger haben wollen, hält die Speisekarte chinesischen Schweinebauch und gesottene Ochsenbrust mit Wirsing, eingelegtem Senf, Miso und frischem Meerrettich bereit. Unser Highlight: Alle Gerichte könnt ihr euch in einem Set zusammenstellen, mit eurer Begleitung teilen oder alleine vernichten. Ein 3er-Set kostet 21 Euro, die ganz Wilden bestellen sich gleich sechs Teller für 34 Euro. Dazu ein Glaserl Weißwein aus dem Burgenland oder ein bis fünf Flaschen Craft-Bier. Herrlich.
Das Dreamteam schlechthin: Bier und Pizza
Da hätten wir doch glatt was vergessen! Obwohl das Saluki kein Italiener-Klischee ist, kann man hier natürlich super lecker Pizza essen. Flo hat eine ganze Weile im Grano am Sebastiansplatz als Pizzabäcker gearbeitet, hat also Ahnung in dem Bereich. Neben den Tagespizzen gibt es auch eine feste Karte mit Klassikern sowie ausgefalleneren Kreationen. Die Pizza Paul, dem Nachbars-Jungen gewidmet, ist mit Spinat, Oliven und Kapern belegt – das Kind hat einen ganz schön besonderen Geschmack – und die Pesopeo vereint Salsiccia mit gegrilltem Fenchel.
Einmal im Monat finden die Bier-und-Pizza-Tage statt. Dann kommt Franz von der Tilmans-Brauerei mit einer neuen speziellen Entdeckung vorbei, passend zum jeweiligen Bier gibt's zwei Pizzen. So entstand zum Beispiel einmal eine Pizza, die original nach dem IKEA-Hotdog geschmeckt hat. Das Bier dazu kam natürlich aus Schweden.
Das Saluki ist so ein Laden, in dem man gerne versackt. Leider ist ein abendlicher Aufenthalt hier aber zeitlich begrenzt: Um 22 Uhr ist Schicht im Schacht. Wer danach noch sitzt, wird teuer für Flo, denn die Sperrstunde wird streng kontrolliert. Zum Glück ist das Frisches Bier nicht weit und auch die Alte Utting lädt nur einen Katzensprung entfernt auf einen Absacker ein.
Unbedingt probieren // Den Blattsalat mit frischen Kräutern und dazu eine Tagespizza. Oder direkt die komplette Karte bestellen und teilen.
Vegetarisch // Sowohl bei den Gerichten zum Zusammenstellen als auch bei der Pizza-Karte werden Veggie-Träume wahr!
Mit wem gehst du hin // Mittags zum Schlemmen mit den Kolleg*innen, abends am besten reservieren und die ganze Familie mitbringen.
Preise // Die Gerichte kosten zwischen 4,50 und 10,50 Euro. Pizza gibt's ab 6,90 Euro und Bier kostet 4 Euro.
Für Fans vom // Frisches Bier, weil hier nicht nur Gerstensaft den Gaumen erfreut, oder Läden wie dem Barna und Ambar Bistro – nichts geht über's Teilen.
Besonderheit des Ladens // Das Saluki vereint Einflüsse aus der ganzen Welt, die hier so wunderbar harmonieren.
Saluki | Thalkirchner Straße 130, 81371 München | Montag – Freitag: 12.00–15.00 Uhr und 17.30–22.00 Uhr, Samstag & Sonntag: 17.30–22.00 Uhr | Mehr Info
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst jedoch nicht unsere ehrliche Meinung.