The Sooner Now: Das München von morgen wird heute gemacht

© The Sooner Now

Gute Ideen sind dringend gefragt in einer Stadt wie München, die nicht nur gefühlt sondern auch faktisch für jeden einzelnen von uns immer enger wird: Sind wir bald zwei Millionen? Wir kennen wirklich niemanden, der in den vergangenen Jahren noch keine Probleme hatte, bezahlbaren Wohn- oder Arbeitsraum zu finden. Auch die Beschwerden der Kunst- und Kulturschaffenden werden immer lauter: Alles ist zu eng, zu teuer und wenn es dann doch gute Projekte gibt, interessiert sich keiner dafür. Oh, du liebes München – wieso machst du uns es in den letzten Jahren eigentlich so schwer?

Optimales Timing also für die Diskussionsplattform The Sooner Now. Bei der Eventreihe, die von Freunden von Freunden in Kooperation mit MINI Deutschland initiiert wurde, diskutieren lokale Akteure und suchen nach Ideen und Lösungen für die Stadt der Zukunft. Sowohl Freunde von Freunden, die seit mittlerweile zehn Jahren mit urbanen Homestorys für Furore sorgen, als auch MINI Deutschland sind tief verwurzelt im urbanen Raum und würden ohne das Stadtleben in ihrer heutigen Form so nicht existieren. Die Stadt liegt beiden Firmen am Herzen.

Gute Ideen an einem guten Ort

Letzten Freitagabend war es dann endlich soweit: Der MINI Pavillon am Lenbachplatz öffnete zum ersten Mal seine Pforten in brandneuem Gewand. Und das kann sich sehen lassen: MINI hat ganze Arbeit geleistet und anstelle eines reinen Showrooms für Autos, dem historischen Ort mithilfe eines Co-Working Space, einem Friseur und einem Brillenladen neues Leben eingehaucht.

Das Konzept ist nicht nur zeitgemäß, sondern hätte wahrscheinlich auch dem fortschrittlichen Architekten Sep Ruf, der den Pavillon in den 1950er Jahren als Teil der angrenzenden Maxburg erbaut hat, gefallen. Denn der Pavillon ist dank Henrik Büschs Konzepts offen und zugänglich und bietet einen Ort, mitten in der Stadt, für einen offenen Dialog und frische Ideen. Und nicht nur das ist neu. Im Pavillon konnte man schon jetzt das neueste Fahrzeug von MINI bewundern: Den ersten vollelektrischen MINI.

© The Sooner Now
© The Sooner Now

In Basel badet man im Brunnen

Bereits seit 2016 schafft es The Sooners Now regelmäßig kluge Köpfe aus Architektur, Kunst, Kultur und Wirtschaft zusammen zu bringen und Diskussionen anzustoßen: Es geht darum, wie wir morgen leben wollen und was wir heute dafür tun können. Das Besondere an dem Projekt: Das Programm ist inklusiv und zugänglich für alle, denn die guten Ideen für die Stadt von morgen werden von allen gemacht. Online geht das ganze übrigens weiter: Der The Sooner Now Podcast diskutiert monatlich mit Gästen über wichtige Fragen.

Ein Experte im Bereich Architektur, Gemeinschaft und Austausch eröffnete den Abend. Die Zuhörer im MINI Pavillon kamen in den Genuss einer Keynote von Andreas Ruby, dem Direktor des Schweizerischen Architekturmuseums (S AM) in Basel. Er berichtete nicht nur, was die Schweizer besser machen als wir (dort ist das Baden im Brunnen erlaubt), sondern hat im Publikum auch für einige nachdenkliche Gesichter gesorgt. Rubys Argumente haben schon ganz früh am Freitagabend klar gemacht, dass es unbedingt an der Zeit ist, die zunehmend knappen urbanen Räume viel mehr miteinander zu teilen.

Mehr als Zahlen und Mietpreise

Zurück zum Münchner Problem: Um über Auswirkungen des Stadtwachstums in einem ehrlichen, kritischen, aber auch konstruktiven Dialog zu diskutieren, wurden nicht nur Stadtplaner in den MINI Pavillon eingeladen: In der Runde saßen Architekt Sascha Arnold, die Gastronomin Sandra Forster, der Leiter des Kompetenzzentrums Urbane Mobilität (BMW Group) Dr. Carl Friedrich Eckhardt und die Sammlungsleiterin der Städtischen Galerie im Lenbachhaus. 

Somit bestand die Runde aus Menschen, die einen tiefen Einblick in das Geschehen Mobilität, Kunst, Kultur, Architektur und die Clubszene der Stadt haben, aber die auch persönlich einen starken Bezug zu München haben und die Stadt mit ihrer Arbeit prägen. Bei The Sooner Now ging es also um mehr als Zahlen und Mietpreise: Ehrliche Erfahrungen haben den gemeinschaftlichen Dialog in der Diskussionsrunde und dem Publikum am Freitagabend geprägt.

© The Sooner Now
© The Sooner Now

Junge Münchner können sich das Ausgehen nicht mehr leisten

Sandra Forster, Betreiberin von Blitz, Charlie, Kismet und dem Restaurant Roecklplatz hat eines der großen Probleme der gegenwärtigen Situation auf den Punkt gebracht: Junge Münchner können sich das Ausgehen gar nicht mehr leisten. Das zu hören versetzt vielen Zuhörern, die zwar das Geld zum Unterwegssein haben, die es Freitagabend sehr wahrscheinlich eher selten ins Blitz zieht, einen Schreck. Der urbane Raum München und damit auch seine Freiräume für die Kultur, Kunst und Clubszene haben sich schleichend an der eigenen Zielgruppe vorbei entwickelt. Dass ein großartiger Club wie das Blitz, der eine hohe Anzahl an Menschen fassen kann, an manchen Abenden aber schwer zu füllen ist, scheint die Konsequenz zu sein.

Es sind emotionale Momente wie dieser, die gezeigt haben, dass eine Diskussion über die Stadt von morgen und wie sie aussehen soll, nicht rein bautechnisch oder statistisch geführt werden kann. The Sooner Now hat es geschafft, sich von disziplinären Nischen und kulturellen Blasen zu verabschieden und eine Plattform für einen fruchtbaren Austausch jenseits davon zu bieten. Dass das möglich ist und es genug Menschen in dieser Stadt gibt, die dafür brennen, München mit ihren Projekten und guten Ideen lebenswert zu gestalten, hat der letzte Freitagabend definitiv gezeigt. Potential ist da, doch es ist dringend nötig es besser zu nutzen. Hier sind nicht nur Politik, sondern auch die Münchnerinnen und Münchner selbst gefragt, denn die Stadt von morgen wird heute gemacht – am besten von uns!

MINI Pavillon | Lenbachplatz 7a, 80333 München | Mehr Info

Zurück zur Startseite