Die Trattoria Marta: Pizza und Pasta wie bei la Nonna am Schwabinger Tor

Pizza ist nicht einfach Pizza. Pizza ist Weltkulturerbe. Pizza in Rom ist eine andere als Pizza in Neapel. Wo Pizza in München seit kurzem aber auf jeden Fall richtig gut ist? In der Trattoria Marta, die vor kurzem am Schwabinger Tor eröffnet hat. Drei Tage Teigruhe, mit den besten Zutaten belegt, goldgelb und fluffig in nur 60-90 Sekunden gebacken. Geschmack von null auf 60. In crust we trust. Mehr als eine logische Konsequenz, dass der Pizzaofen eigens in Italien angefertigt wird, bei Pizza hört der Spaß nämlich auf. Tatsächlich ist der dann aber so groß, dass kurzerhand Fenster ausgebaut werden mussten, um das Herzstück im Gastraum zu platzieren. Die Pizza wird also grande. Wortwörtlich. Aber alles von Anfang.

Betreiber Fabio - Halbitaliener, eh klar - möchte den Gästen sein Italien näher bringen. In der Gastroszene kein Unbekannter, betreibt er schon seit einigen Jahren erfolgreich das Italian Shot in der Maxvorstadt und im Glockenbachviertel. Mit Pizza kennt er sich also aus. „Mit Italien verbinde ich viele schöne Erinnerungen: Ausflüge mit der ganzen Familie, mediterranes Essen und diese unbeschreibliche, entspannte Lebensgefühl“, schwärmt Fabio. Recht hat er, sagen wir. Dieses Instant-happy-Dolce-Vita-Gefühl gibt es ab sofort auch am Schwabinger Tor. Mitten in München. Und wer den Spruch mit der nördlichsten Stadt Italiens nicht mehr hören kann, wird hier eines Besseren belehrt.

© Phil Pham
© Phil Pham

Viel Liebe für la Nonna

Und was genau ist jetzt eigentlich eine Trattoria? In den typischen italienischen Trattorien gibt meist nur ein paar kleine Gerichte, hausgemacht mit einfachen Zutaten dafür umso leckerer. Und genau dieses Essen wie bei La Nonna wollen die drei Betreiber Fabio Spagna, Daniel Peitzner und Thomas Antesberger nach München holen. Ehrliche, authentische mediterrane Küche mit hochwertigen Produkten, ohne Chichi und Gedöns. Klingt gut. Probieren wir.

Die Karte liest sich wie eine Entdeckungsreise durch Italien. Es gibt viele Klassiker, die auf keiner Speisekarten fehlen dürfen, aber auch Gerichte, von denen der Gast wahrscheinlich noch nichts gehört hat. Moscardini probieren wir neben einem ausgezeichneten Vitello Tonnato Piemontese als Vorspeise. Hätte la Nonna nicht besser hinbekommen. Für Vegetarier gibt es die Purzle Rain Burratina, klingt nicht nur fancy, schmeckt auch so.

© Alex Mallios | Love Harder
© Alex Mallios | Love Harder

Antipasti-Party

Weil den Italienern neben gutem Essen auch das Zusammensein wichtig ist, sollen sich die Gäste wie bei Freunden zu Hause fühlen. Alles kommt auf den Tisch, man probiert sich durch und teilt sich die leckeren Vorspeisen, dippt vielleicht noch etwas Brot in hervorragendes Olivenöl. Weil Kohlenhydrate mit Kohlenhydraten und Fett einfach köstlich schmecken. Während man dann darüber sinniert, ob die Affetatti oder Antipasti – die es täglich frisch in der Vitrine im Barbereich zu bestellen gibt – besser zum Vino passen, guckt man vom Gastraum aus seiner Pizza beim Fertigbacken zu. Eine offene Küche, fast ausschließlich Lieferanten aus Süditalien. Keine Geheimnisse vor dem Gast. Eben wie bei Freunden.

Goldgelb kommt die Pizza auf den Tisch. Fluffiger Teig, trotzdem knusprig. Der Klassiker la Bufala mit feinstem Büffelmozzarella schmeckt hervorragend, doch unbedingt auch die ungewöhnlicheren Kombinationen wie zum Beispiel die Norcia mit Salsiccia Piccante, Steinpilzen, Petersilie, Olio di Tartufo und frisch gehobeltem Trüffel probieren. Man gönnt sich ja sonst nichts.

© Alex Mallios | Love Harder
© Phil Pham

Hohe Decken & hausgemachte Pasta

Und wer seine Kohlenhydrate lieber in Form von Pasta zu sich nimmt, dem seien die frischen Teigwaren sehr ans Herz gelegt. Die heißen nämlich Teigwaren, weil sie kurz vorher tatsächlich noch Teig waren. Denn auch die Pasta ist hier hausgemacht. Für Veganer gibt es übrigens auch eine leckere Pizza, für Vegetarier sowieso. Fleischliebhaber kommen bei Cottoletta Milanese auf ihre Kosten. Das Schöne: Jeder wird hier fündig und alle essen gemeinsam. Wie mit der La Famiglia eben.

Auch beim Interieur lies sich Fabio vom Wohnzimmer seiner Oma inspirieren. Ein bisschen gepimpt natürlich. Hohe Decken, Eichendielenboden und samtbezogene Bänke versprühen einen Hauch Luxus internationaler Metropolen. Parmesanräder als Deko und Spirituosen bis unters Dach hinter der massivem Marmorbar - mit 12 Metern wahrscheinliche die längste Münchens. Selbst das Geschirr ist so schön, dass die Traurigkeit über die bereits aufgefutterte Pizza schnell verfliegt. Italienische Lässigkeit gepaart mit einem Hauch Luxus. Irgendwie charmant. Nicht zu viel, nicht zu wenig Genau richtig.

© Phil Pham
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Last but not least: Was wäre Italien ohne Tiramisu? Genau, Madrid! Deshalb gibt es in der Marta eine kleine, aber feine Auswahl an köstlichen Desserts – die allesamt ohne Konservierungsstoffe oder künstliche Aromen frisch zubereitet werden. We like. Zum Abschluss trinken wir noch einen Spritz auf der weitläufige Terrasse zwischen Olivenbäumen und Zypressen und sind uns plötzlich nicht mehr sicher, ob wir noch in München oder doch schon in Italien sind.

Unbedingt probieren // Pizza Norcia und La Bufala (classico), hausgemachte Pasta Carbonara aus dem Parmesanlaib, Big burrata cremosa, Tiramisu.

Vegetarisch // Purzle Rain Burratina, Vegane Pizza

Mit wem gehst du hin // Date, Freunden, mit la famiglia oder mit den Kollegen zum Lunch. Alle!

Für Fans vom // Italian Shot, Soul Kitchen, Solo Pizza,

Preise // Vorspeisen 8-11 Euro, Pizzen 12-16 Euro

Besonderheit des Ladens // Italienisches Lebensgefühl mitten in München. Dolce Vita vom Lunch bis zum Absacker

MARTA Trattoria & Bar | Leopoldstraße 156, 80804 München | Montag – Freitag: 11.30–15.00 Uhr & 17.00–01.00 Uhr, Samstag: 17.00–01.00 Uhr, Sonntag: 17.00–24.00 Uhr | Mehr Info

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