Vergnügte Viertel: Laim damals und heute

München besteht aus insgesamt 25 Stadtbezirken, in denen wiederum oft mehrere Stadtteile zusammengefasst sind. Logisch, dass das nicht immer so war, schließlich hat sich die Stadt in den letzten 860 Jahren seit ihrer Gründung ordentlich verändert. Wie genau, das wollen wir euch in dieser Serie vorstellen, die einzelnen Viertel historisch beleuchten und gucken, wo man sich hier heute vergnügen kann.

Wer diese Serie aufmerksam verfolgt, wird schon festgestellt haben, dass viele der Münchner Stadtteile bereits älter sind, als die Landeshauptstadt selbst. Zur Erinnerung: München wurde 1158 gegründet, Laim hingegen wurde bereits 1047 das erste Mal urkundlich erwähnt, als loco laima. Ganz wirklich!

Vergnügte Viertel München damals
© Luestling~commonswiki | Wikimedia Commons Public Domain

Der heutige Name Laim kommt von Lehm beziehungsweise Lehmboden, anders als in Berg am Laim wurde der allerdings nicht zum Ziegelbrennen genutzt. Die Laimer waren vor allem Landwirte, bis ins 19. Jahrhundert brummte die Wirtschaft nicht hier, sondern anderswo in der Stadt.

Damals: Ein Bauerndorf am Stadtrand

Noch 1890 lebten in Laim nur knapp 300 Menschen. Doch nur zwei Jahre später setzte ein wahrer Boom ein. Der Grund, wie so oft, die Eisenbahn: In Laim entstand der Münchner Rangierbahnhof, schließlich gab es hier massig unbebaute Ackerflächen, die man dafür nutzen konnte.

Und mit der wirtschaftlichen Erweiterung nahm das Bevölkerungswachstum seinen Lauf. Bereits 1901 hatte sich die Bevölkerung in Laim verzehnfacht. Das hatte dann auch zur Folge, dass Laim 1900 in München eingemeindet wurde.

Vergnügte Viertel: Laim damals und heute
© Historischer Verein Laim e. V. / Prof. Marxer

Zwar siedelten sich im Laufe der Zeit auch wohlhabende Bürger in vereinzelten Villen an, doch von Anfang an war Laim vor allem als Arbeiterviertel geprägt.

Ein besonders hübsche Gegend ist übrigens die Gunzenlehstraße. Hier findet sich eine Kleinhauskolonie aus dem frühen 20. Jahrhundert. Mittlerweile leben hier vor allem Akademikereltern mit ihren Kindern und man könnte sagen, dass die Straße mit den hübschen Häusern und dem Kopfsteinpflaster sowas wie die Laimer Gentrifizierung ist.

Heute: Ruhig wohnen mit bester Anbindung

Mitte der 90er wurde der Rangierbahnhof geschlossen und seitdem ist Laim vor allem ein ruhiges und beliebtes Wohnviertel. Dementsprechend ist der Stadtteil auch nicht bekannt für sein ausschweifendes Nachtleben oder die meisten Café-Neugründungen, aber dennoch hat Laim diesbezüglich mehr zu bieten, als man so denken würde.

Außerdem ist Laim durch U-Bahn, S-Bahn und Tram sehr gut an die Stadtmitte angebunden, was es zusammen mit den vergleichsweise günstigen Mieten zu einem nicht zu unterschätzenden Wohnort macht.

1992 wurde Laim übrigens mit der Schwanthalerhöhe zu einem Stadtbezirk zusammengeschlossen. Aufgrund massiver Proteste der Laimer wurde der Zusammenschluss 1996 wieder gelöst und Laim zum eigenständigen Stadtbezirk.

Der 25. Stadtbezirk Laim liegt zwischen der Schwanthalerhöhe und Pasing. Hier leben heute mehr als 56 000 Menschen auf knapp 530 Hektar. Es ist also kuschlig, aber nicht beengt. Der Anteil an Single-Haushalten liegt bei rund 59 Prozent und damit über dem Münchner Durchschnitt. Dazu tragen wahrscheinlich auch die gute Anbindung und die vergleichsweise niedrigeren Mieten bei.

Vergnügte Fakten

ESSEN

Bayerische Küche und Biergarten im Gotthardgarten | Mittagessen aus Bio-Zutaten im Speisezimmer | Kuchen und Terrassentraum im Steinchen Kutlurcafé | Süße Tüte im Der Kiosk | Eis und Torte schlemmen in der Konditorei Detterbeck

TRINKEN

Auf eine Maß in den Prinzregent-Garten | Legendär abstürzen im Bistro No.2 | Cocktails und Burger im Dillinger

DRAUSSEN

Spazieren gehen in der Laimer Baumschule| Durch die hübsche Gunzenlehstraße schlendern | Maibaumfest oder Adventsmarkt auf dem Laimer Anger besuchen | Joggen im benachbarten Westpark

KUNST UND KULTUR

Einen Film im Rex anschauen | Theater, Kabarett und Konzerte im Interim | Konzerte, Flohmarkt und Feiern im Backstage

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