11 Routen für einen vergnügten Stadt-Spaziergang in München

Als Kind die wohl meist gehasste Freizeitaktivität, haben wir 2020 (mehr oder weniger freiwillig) das Spazierengehen wieder für uns entdeckt. Während man beim Autofahren auf Münchens Straßen oft mit Staus oder Verkehrshindernissen zu tun hat, kann man beim zu Fuß gehen wirklich entschleunigen. Egal wie oft wir durch altbekannte Viertel schlendern, wir entdecken immer wieder etwas, das uns davor nie aufgefallen ist. Sich treiben lassen, tief durchatmen, einen kleinen Plausch mit dem Verkäufer vom Obststandl an der Ecke halten – all das ist nicht nur gut für unser Seelenheil, sondern auch für die Umwelt!

München geht voran

Denn wer zu Fuß unterwegs ist, senkt nicht nur den eigenen Stresspegel, sondern reduziert auch Lärm und Luftschadstoffe und tut damit dem Klima und der Stadtgemeinschaft etwas Gutes. Darum geht es auch in der Aktion "München geht voran", die München Cool City, die Klimaschutzkampagne der Landeshauptstadt München, ins Leben gerufen hat. „München geht voran“ zeigt den Münchner*innen dabei, wie sie die Stadt zu Fuß neu entdecken können und zugleich klimafreundlich unterwegs sind.

Zusammen mit München Cool City und Komoot stellen wir euch 11 schöne Strecken für einen vergnügten und klimafreundlichen Stadt-Spaziergang vor. Lasst das Auto links liegen und überzeugt euch selbst davon, wie schön, entspannt und vielfältig nachhaltige Mobilität sein kann!

schafe nordteil englischer garten
© Unsplash | Taylor Ruecker

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Den wilden Norden des Englischen Gartens erkunden

Wir können es nicht oft genug sagen: Wir sind verliebt in den Nordteil des Englischen Gartens! Im Gegensatz zur Schwester im Süden, geht es im Norden beschaulich, ruhig und beinahe verwunschen zu. Hier warten einsame Badeplätze am Ufer der Isar, viel Platz für Entspannung, weitläufige Blumenwiesen und im Sommer sogar eine Schafsherde auf euch – perfekt für einen ausgiebigen Spaziergang! Lasst euch treiben, entspannt in einer Hängematte zwischen den Bäumen und kühlt eure Füße im Schwabinger Bach ab, der hier leise vor sich hinplätschert. Wenn ihr genug erkundet habt, sucht ihr euch ein Plätzchen unter Kastanienbäumen im wunderschönen Aumeister Biergarten. Und während ihr in der Abenddämmerung den Rückweg durch den Englischen Garten antretet, leuchten euch Glühwürmchen den Weg. Romantischer wird's nicht mehr!

perlacher Mugl
© Christian Wander

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Zum Perlacher Mugl spazieren und mit Bergpanorama belohnt werden

Ihr habt Bergsehnsucht, wollt die Stadt aber nicht verlassen? Dann ab in den Perlacher Forst! Obwohl man hier nur ein paar Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist, fühlt man sich mit Wald, so weit das Auge reicht, ganz weit weg und kann herrlich abschalten. Und das Beste: Für den Ausflug braucht ihr nicht mal ein Auto! Vom U-Bahnhof Mangfallplatz könnt ihr ganz entspannt in den nördlichen Teil des Forstes wandern, bewaldetes Gelände und weitläufige Wiesen durchstreifen. Der Perlacher Mugl liegt mittig im Forst und bietet (obwohl er nur 20 Höhenmeter misst) eine tolle Aussicht über die Wipfel der Bäume. Bei klarer Sicht könnt ihr von hier aus bis in die Voralpen blicken. Pro-Tipp: Früh morgens mit Kaffee und Picknick im Gepäck loslaufen. Da habt ihr den Aussichtspunkt fast für euch alleine und könnt euer Frühstück mit Panoramablick genießen. Einen schöneren Start in den Tag gibt's fast nicht!

Olympiapark Sommer Frühling
© Unsplash | Herr Bohn

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Wissenswertes über das Klima lernen auf dem Munich Urban Climate Trail

Laufen und lernen – das ist bewiesenermaßen eine gute Kombination. Beim Spazieren wird unser Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgt und kann dadurch leichter Informationen aufnehmen. Perfekt, um auf dem Munich Urban Climate Trail das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden und bei einem Spaziergang durch den Olympiapark etwas über den Klimawandel zu lernen. Gemeinsam mit Klimaforscher Fritz und Schülerin Mia könnt ihr auf dem Stadt-Klima-Rundgang spielerisch und interaktiv erfahren, wie in München das Klima geschützt wird. Nebenbei könnt ihr alle Fragen stellen, die euch schon lange auf dem Herzen liegen. Tolles und vor allem wichtiges Projekt für die ganze Familie, das vom Referat für Klima- und Umweltschutz angeboten wird!

Flaucher
© Lilli Wermuth

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Über Brücken und Stege flanieren und dem Isar-Rauschen lauschen

Dem Rauschen der Isar zu lauschen, fühlt sich für uns an wie Yoga fürs Gehirn. Besonders gut geht das am Flaucher, einem unserer Münchner Lieblingsorte. Hier kann man nicht nur faul in der Sonne liegen und am Kiesstrand baden, sondern die Isar auch von allen Himmelsrichtungen aus bei einem Spaziergang begutachten. Wenn ihr am U-Bahnhof Brudermühlstraße startet, könnt ihr auf dem Weg zum Ufer noch einen Abstecher zum großen Stadtbach machen, der durch den Grünstreifen fließt. Entlang des Westufers geht es nun zur Wittelsbacher Brücke, die ihr überquert und dann auf der Ostseite des Flusses weiterlauft. Hier geht es auf dem Isarweg immer weiter der Nase nach bis zum Flaucher. Hier machen wir eine Pause, kühlen uns im Wasser ab und holen uns eine Erfrischung vom Kiosk nebenan. Zurück zum Ausgangspunkt geht es über den Flauchersteg – eine Fußgängerbrücke, die einmal quer über dem Flaucher verläuft und von der aus man eine wunderbare Aussicht hat!

Fluss
© Unsplash | Bernd Wachmann

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Entlang der wilden Würm wandern und Fauna & Flora entdecken

Schon mal von der Würm gehört? Wir auch nicht. Dabei ist die Würm neben der Isar der zweite Fluss, der die gesamte Stadt durchzieht! Der kleine Fluss hat eine wahnsinnig vielfältige Flora und Fauna, die man auf dem Würmlehrpfad des Referats für Klima- und Umweltschutz bestaunen kann. In circa zweieinhalb Stunden könnt ihr die gesamte Strecke des Umwelt-Erlebnispfads ablaufen und beobachten, wie sich die Würm durch die Stadt schlängelt. Der perfekte Begleiter für euren Spaziergang ist die Web-App der Würm, die euch an mehreren Stationen allerlei wissenswerte Infos liefert. Wie überwintern eigentlich Fische? Welche Pflanzen wachsen am Ufer? Und wie verändert sich ein Gewässer eigentlich im Laufe der Zeit?

Kabelsteg
© Ida Heinzel

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Eine Stadtwanderung quer durch Münchens Innenstadt machen

Wer sagt eigentlich, dass Wanderungen nur in der Natur schön sind? Wir schnüren am nächsten schönen Sommertag die Turnschuhe und machen eine Wanderung quer durch die Stadt! Hier gibt es nämlich einiges zu entdecken, das man als Einheimische*r vollkommen zu Unrecht als "Touri-Spot" abstempelt. Eine tolle Route quer durch die Innenstadt findet ihr hier. Unterwegs kommt ihr unter anderem im Hofgarten, am Biergarten am Chinesischen Turm, der Eisbachwelle, der Praterinsel mit Kabelsteg und der Frauenkirche vorbei. Volles München-Programm also, das sich auch super als Spazierstrecke eignet, wenn ihr eurem Besuch die Stadt zeigen wollt.

Großhesseloher Brücke
© Ida Heinzel

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Ultimatives Urlaubsgefühl und bombastische Aussicht an der Großhesseloher Brücke

Die Großhesseloher Brücke ist eines unserer liebsten Ausflugsziele. Die Eisenbahnbrücke bei Pullach im Isartal kann man zwar auch mit Fahrrad oder Tram erreichen, am liebsten laufen wir aber zu Fuß. Schließlich ist der Weg von der Thalkirchner Brücke aus eine der schönsten Spazierstrecken Münchens! Immer der Nase nach geht es flussaufwärts Richtung Süden, vorbei an weißen Kiesbänken und wilden Uferabschnitten. Allerspätestens wenn man die Marienklause überquert, setzt das ultimative Urlaubsgefühl ein. Von hier aus muss man ein paar Stufen bezwingen, um den Weg zum Hochufer zu überwinden. Oben angekommen wartet der Biergarten Menterschwaige und eine traumhafte Aussicht von der Großhesseloher Brücke aus, die man auch als Fußgänger*in überqueren kann. Hinter der Brücke warten noch weitere Einkehrmöglichkeiten, in denen ihr euch für den Rückweg stärken könnt. Wir können euch die WaWi, das Isarfräulein und den Konsum Kiosk ans Herz legen!

© Katharina März

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Den Westpark vom Mollsee zum Westsee durchqueren

Wie gut, dass der Westsee und der Mollsee an zwei gegenüberliegenden Seiten des Westparks liegen – so kann man gemütlich vom wunderschönen Café Gans am Wasser zum ostasiatischen Teil des Parks spazieren, in dem man sich vom Ensemble aus verschiedenen Tempelanlagen verzaubern lassen kann. Ebenfalls im Westteil des Parks liegt der beeindruckende Rosengarten mit bis zu 20.000 blühenden Rosen und das tolle Freiluftkino "Kino, Mond und Sterne", das im Sommer Filme in einer Arena mit Seeblick zeigt.

Seen
© Purista Schäfer

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Die Dreiseenplatte im Münchner Norden zu Fuß erkunden

Besonders an warmen Tagen lohnt sich ein Spaziergang an der Dreiseenplatte im Münchner Norden. Der Dreieck aus Feldmochinger See, Fasaneriesee und Lerchenauer See erreicht ihr bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Vom Bahnhof Feldmoching aus sind es nur etwa zwei Kilometer zum Fasaneriesee, der mit vielen Schattenplätzen am Ufer, hoher Wasserqualität und einem Beachvolleyball-Platz punktet. Wer mag, läuft weiter zum Feldmochinger See und entdeckt unterwegs den wohl ältesten Friedhof Münchens, die Bajuwarischen Reihengräber. Angekommen am Feldmochinger See könnt ihr einen zweiten Badestopp einlegen, den Blick vom Aussichtsturm über das ruhig daliegende Gewässer genießen oder noch ein Stückchen weiter zum Lerchenauer See laufen.

© Munich Art District

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Den Munich Art District für euch entdecken

Direkt an der Berg-am-Laim Straße 117 leuchtet seit Oktober 2020 das über 300 Quadratmeter große Mural des Künstlers Christian C100 Hundertmark, das er zusammen mit seinem Kollegen Sebastian Wandl geschaffen hat. Passend zum dortigen Supermarkt erschuf C100 eine farbenfrohe und moderne Interpretation von Lebensmitteln, die in kräftigen Blau- und Rot-Tönen hoch über dem Munich Art District leuchten. Dabei ist das überdimensionale Werk nicht das Einzige, das ihr in den umliegenden Straßen begutachten könnt. Denn das Ziel des Munich Art Districts ist es, das Gewerbegebiet rund um die Neumarkter Straße in ein dynamisches, attraktives Stadtquartier zu verwandeln, in dem Kunst im Stadtbild erlebt werden kann.

Nymphenburger Kanal
© Sarah Langer

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Royal spazieren im Nymphenburger Schlosspark

Der Schlosspark Nymphenburg ist zu jeder Jahreszeit eine gute Anlaufstelle. Während wir im Winter auf dem zugefrorenen Kanal mit Schlittschuhen unsere Bahnen ziehen, flanieren wir im Sommer am liebsten durch die blühende 220 Hektar große Parkanlage. Vom Rotkreuzplatz ist man schnell an der Gerner Brücke, von der aus man eine tolle Sicht auf den schier endlosen Nymphenburger Kanal hat. Von hier aus geht es schnurstracks zum prunkvollen Schloss und quer durch den Park: Vorbei am Badenburger See, zur Badenburg, entlang kleiner Wasserwege mit Dschungel-Feeling bis zur Amalienburg. Wer Zeit hat, schaut sich noch eine Ausstellung an – zum Beispiel im Museum "Mensch und Natur" oder stärkt sich mit Kaffee und Kuchen im prächtigen Palmenhaus.

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