11 Kunsthighlights im November und Dezember, die ihr nicht verpassen solltet
Der November ist für viele Menschen der schlimmste Monat. Nicht umsonst gibt es für die beherrschende Stimmung einen eigenen Namen: Novemberblues. Verständlich, denn die Tage werden kürzer, kälter und in Deutschland vor allem nasser. Bis Weihnachten ist es auch noch ein bisschen und auf bunte Beleuchtungen in den Straßen, an Wohnungen und Häusern müssen wir noch warten. Auch das sonst so strahlende München zeigt sich da nicht immer von der besten Seite.
Doch wir finden, es ist die perfekte Zeit, um sich kulturell ein wenig auszutoben. Statt tagein, tagaus auf dem Sofa zu lümmeln, schnappt euch einen Regenschirm und schlendert in die Galerien der Stadt, fahrt zum Deutschen Theatermuseum oder in die Pinakothek der Moderne. Denn auch im November und Dezember warten hier wieder tolle Ausstellungen auf euch. Diese 11 können wir euch besonders empfehlen.
1 "Apfelflug vom Stamm" – BBK, Galerie der Künstler*innen
"We are family." Hier ein kurzer Ohrwurm to go. Aber den könnt ihr gleich für die aktuelle Ausstellung in der Galerie der Künstler*innen gebrauchen. Der Name "Apfelflug vom Stamm" ist hier Programm, denn im Mittelpunkt der Wandbilder, Videoinstallationen und Workshops steht die Familie. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie wir die Gemeinschaft "Familie" heute leben und begreifen. Dabei werden in den Kunstwerken existierende und erforschte Modelle gezeigt, Utopien diskutiert und der Wandel von 1968 bis heute skizziert. Also schnappt euch den elterlichen Besuch und ergründet gemeinsam den familiären Zusammenhalt.
2 "Magic Vibes" – Heitsch Gallery
Multidimensionale Kunstwerke aus verschiedenen Farben und Formen: Das erwartet euch bis Dezember in der Heitsch Gallery. Die renommierten Künstler*innen Anke Eilergerhard und Antonio Marra zeigen ihre konkreten Bildhauer-Werke und figurativen Skulpturen in der aktuellen Ausstellung "Magic Vibes". Bei den Arbeiten von Anke Eilergerhard vereinen sich Kontroverse wie Traditionen und Moderne, Weiblichkeit und Männlichkeit oder Entstehung und Verfall. Antonio Marras Gemälde erzeugen je nach Blickwinkel unterschiedliche Bilder. Pure Magic Vibes sind hier also garantiert.
3 "Arkadenale 2023" – Kunstarkaden
Der Städtische Kunstraum Kunstarkaden präsentiert seit 2015 alle zwei Jahre die Ausstellungsreihe "arkadenale". Jetzt ist es endlich wieder so weit und bis zum 22. Dezember warten auf Besucher*innen wieder Perfomances und viele Kunstaktionen. Das Besondere hierbei: Alle Aktionen und Veranstaltungen sind von sechs Klassen der Akademie der Bildenden Künste. Also schaut vorbei und entdeckt die Künstler*innen von morgen.
4 "Thomas Hoepker. My Way, USA." – Amerikahaus
Präzise Alltagssituationen von Menschen ist das, was den Fotojournalist Thomas Hoepkers auszeichnet und so erfolgreich macht. Sei es auf der Straße, in Casinos und Bars oder in den Hinterhöfen und Armenvierteln – in der aktuellen Ausstellung "Thomas Hoepker. My Way, USA" zeigt der Fotograf seine Wahlheimat die USA. Vor allem die großformatigen Farbfotografien von New York in den 1980er-Jahren sind auf jeden Fall schon einen Besuch wert. Doch nicht nur Werke aus seinem legendären USA-Roadtrip 1963 werden im Amerikahaus gezeigt, Besucher*innen sehen auch bislang unveröffentlichte Bilder.
5 "Der blaue Reiter" – Lenbachhaus
"Das ganze Werk, Kunst genannt, kennt keine Grenzen und Völker, sondern die Menschheit." So formulierten es Kandinsky und Marc in ihrem Almanach "Der Blaue Reiter" 1912. Das Lenbachhaus wurde dadurch zur neuen Präsentation über das Schaffen der Künstler*innen des Blauen Reiter inspiriert. In "Der blaue Reiter" werden nicht nur historische Verknüpfungen erklärt, sondern auch Verbindung zwischen bayerischer und russischer Volkskunst und anderen Kunstrichtungen hergestellt. Für echte Kunstbegeisterte ist diese Ausstellung ein Muss!
6 "INDUSTRIAL RHAPSODY" – Alexander Tutsek Stiftung
Die Ausstellung "Industrial Rhapsody" zeigt die Arbeiten internationaler, teils neuer Künstler*innen, die sich mit Wissenschaft, Forschung und Entwicklung auseinandersetzen. Wie nähern sie sich industriellen Welten und technologischen Entwicklungen? Welche kulturellen, ökonomische Auswirkungen hat menschliches Engagement auf unsere Welt? Antworten dazu könnt ihr bis zum 26. Januar in der Black Box finden.
7 "Doppelbelichtung, Ruth Walz" – Deutsches Theatermuseum
Die deutsche Theaterfotografin Ruth Walz prägt mit ihren Bildern seit den 1970er Jahren unsere Vorstellungen von Theater. Im Deutschen Theatermuseum werden in der neuen Ausstellung "Doppelbelichtung, Ruth Walz" ihre Arbeiten mit Aufnahmen ihrer Kollegin und Freundin Abisag Tüllmann gezeigt. Besonders häufig zu sehen sind hier die für sie legendären Arbeiten des Bühnenbildners Karl-Ernst Herrmann und der Kostümbildnerin Moidele Bickel. Die von ihr selbst kuratierte Ausstellung wirft einen Blick vor, aber auch hinter die Bühne.
8 "Verbotene Bücher" – Literaturhaus München
Wenn es um Bücher geht, dann gibt es schon immer einen erbitterten Streit um Kunstfreiheit und strikte moralische, politische und religiöse Vorstellungen. Wir haben dabei vor allem die Bücherverbrennungen des Nationalsozialismus im Kopf. "Verbotene Bücher" im Literaturhaus München beschäftigt sich aber mit noch mehr Werken und zeigt die Geschichten aus und über berühmte Bücher, die verboten wurden. Einen Besuch empfehlen wir sehr, nur ein kleiner Hinweis: Die Ausstellung zeigt literarische und visuelle Darstellungen von Sex, Rassismus und Gewalt.
9 "Meredith Monk. Calling." – Haus der Kunst
Die aktuelle Ausstellung "Meredith Monk. Calling“ ist die bislang umfassendste Präsentation zum Schaffen der einflussreichen amerikanischen Künstlerin Meredith Monk. Im Zentrum ihrer Kunst steht die suggestive Kraft der verschiedenen Dimensionen von menschlichen Stimmen. Dabei bewegt sich die Künstlerin frei zwischen den verschiedenen Disziplinen. Ob Musik, Theater, Tanz, Video oder Installationen, Monk hat mit ihrer Arbeitsweise die nachfolgenden Generationen beeinflusst. Die Ausstellung im Haus der Kunst widmet sich deswegen bis März 2024 ihren immersiven Werken.
10 "Witches in Exile" – Museum Fünf Kontinente
Immer wieder werden Menschen von Gemeinschaften stigmatisiert und ausgegrenzt. Dieser Ausgrenzung widmet sich "Witches in Exile" im Museum Fünf Kontinente. In der abgeschiedenen Nothern Region im Norden Ghanas ist der Glaube an Hexerei so präsent, dass Frauen dort zum Sündenbock erklärt werden und Hexenverfolgungen zum Opfer fallen. Auf einer gemeinsamen Reise durch Ghana bis Burkina Faso setzten sich die Künstlerinnen Ann-Christine Woehrl und Senam Okudzeto mit der zeitgenössischen Hexenverfolgung auseinander.
11 "Glitch – die Kunst der Störung" – Pinakothek der Modernen
Unsichtbares sichtbar machen und neue Welten schaffen: In der Sonderausstellung "Glitch" wird auf 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche in der Pinakothek der Moderne die "Kunst der Störung“ ergründet. Internationale Künstler*innen hinterfragen in ihren Werken kritisch die Realitätsnähe der Medien und decken normative Ordnungen auf. Kunst sowie Gesellschafts- und Medienkritik ergänzt sich hier prima.