Mein Lieblingsort in München: Der Isarbalkon bei der Corneliusbrücke

© Katharina März

Wir empfehlen jeden Tag jede Menge toller Locations, ausgesucht von uns und unseren Autor*innen. Und trotzdem hat jede*r von uns dieses eine immer gleiche Café, in dem er oder sie schon seit Jahren draußen seinen Cappuccino trinkt, den einen See, an den man immer wieder fährt und von dem man einfach nicht genug bekommt oder diese eine Ecke der Stadt, die das Herz jedes Mal aufs Neue höher schlagen lässt. Hier kommen unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in München. Heute erzählt uns Kathi, warum für sie der Isarbalkon der perfekte Spot für eine Feierabend-Bier ist und warum es sie immer wieder hier her zieht.

Sushi oder Pizza – nicht nur eines kann mein Lieblingsessen sein. See oder Isar – ich will in beiden schwimmen. Meine vergnügte Freizeit in München soll weder schwarz noch weiß sein. Ich will alles. Und von allem ein bisschen. Ich versuche das Leben so zu nehmen, wie es kommt und das beste aus jedem Moment zu machen. Deswegen gibt es für mich auch nicht den einen wirklichen Lieblingsort in München, den ich für den Rest meines Lebens glorifizieren werde. 

© Ida Heinzel

Im Regen finde ich es wunderschön (fast) alleine unter dem Dach des Monopteros zu sitzen und den Tropfen zu lauschen. Wenn die Sonne scheint, bin ich überall gerne, wo die Strahlen meine Nase mit Sommersprossen bemalen. Und der Perlacher Forst gefällt mir nur mit einer dicken Schneedecke. Doch ein Ort in München fängt mich sowohl im Sommer-Rausch als auch im Winter-Blues auf: der Isarbalkon bei der Corneliusbrücke. Dieser Ort hat einfach von allem etwas.

Ein Ort, der für mich zwei Welten verbindet. Mein eigenes Universum.

Die meisten von euch kennen nur die Reichenbachbrücke, vielleicht noch die Wittelsbachbrücke. Aber die einzige wahre Brücke ist für mich die Corneliusbrücke. Aus der Mitte der Brücke ragt der Isarbalkon heraus. Dieser verbindet für mich nicht nur zwei Stadtteile, sondern zwei Welten: mein altes Zuhause in Au-Haidhausen, welches ich wirklich sehr vermisse, und mein neues Zuhause in der Isarvorstadt. Zwei Viertel, die für mich die besten Münchens sind (ohne jemanden anzugreifen). Und der Isarbalkon verbindet diese, schafft mein eigenes kleines Universum zwischen dem Trubel des Glockenbachs und der heimeligen Ruhe von Haidhausen.

© Katharina März

Dieser Ort bietet mehr, als man auf den ersten Blick glauben mag. Ich bin ein Sommerkind und ein Abenteuerjunkie. Ich mag es, wenn es ein wenig nach Adrenalin duftet. Hier finde ich beides. Im Sommer, höre und sehe ich die Isar. Kann mich auf das steinerne Geländer des Balkons setzen, mein Feierabend-Bierchen trinken und die Ruhe genießen. Selten sind hier viele Menschen – außer wenn es wieder Kulturstrandzeit ist (auf die ich mich auch irgendwie freue). Aber bei dem Blick Richtung Isar denke ich meistens noch nicht an die Zeit, an der hier Livemusik gespielt und reichlich Bier getrunken wird. Da genieße ich die Freiheit und den Wind in meinen Haaren.

Nur die mutigen klettern den Balkon sogar runter und können sich auf der abgegrenzten Insel ein ruhiges Plätzchen suchen.

Nun kommen wir zu meinem kleinen Adrenalin-Moment, den ich beim Isarbalkon immer mal wieder habe. Wer mutig ist, kann nämlich den Balkon nach unten klettern und findet sich dann auf der angegrenzten kleinen Insel wieder. Bei warmen Temperaturen ist jetzt Zeit, für einen kleinen Sprung ins kühle Nass. Im Winter verkrieche ich mich hier gerne mit einer Decke und einer Thermoskanne, lese oder grüble über den Sinn des Lebens nach. Und wenn es mir zu einsam wird, pack ich meine Sachen und ziehe ich los nach Haidhausen und esse Sushi. Oder Pizza in der Isarvorstadt. Oder beides hintereinander.

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