11 Kunsthighlights 2024, die ihr nicht verpassen solltet
Neues Jahr, neue Kunst! Pünktlich für 2024 füllt sich unser künstlerischer Terminkalender, denn der neue Vorsatz, die Stadt mit ihren Museen und Galerien zu entdecken, ist schon fest in der Liste eingetragen. München hat das ganze Jahr über tolle Ausstellungen zu bieten, die ihr unbedingt besuchen solltet. Egal ob zum Aufwärmen im Winter, Durchatmen im Frühling, Abkühlen im Sommer oder gemeinsam mit dem Besuch im Herbst – Museum geht immer. Hier findet ihr passenderweise 11 Ausstellungen, die wir euch im Jahr 2024 besonders ans Herz legen.
1 "Alex Katz: Porträts und Landschaften" – Museum Brandhorst
Alex Katz ist einer der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen Malerei und feiert in diesem Jahr schon seinen 97. Geburtstag. In seiner gesamten Karriere als Künstler verschrieb er sich dem Hier und Jetzt, weshalb er seine Kunst als „painting in the present tense“ bezeichnete. Genau diese Kunst ist in der neuen Ausstellung" Alex Katz: Porträts und Landschaften" im Museum Brandhorst zu bewundern. Neben den Hauptwerken aus all seinen Schaffensphasen, sind auch die zwei Gemälde, die Alex Katz dem Museum Brandhorst schenkte, zu bestaunen. Sie zeigen den Maler George Ortman und das sehr persönliche Doppelporträt seiner Frau und seines Sohnes.
2 "Bildgeschichten. Münchner Jüdinnen und Juden im Porträt" – Jüdisches Museum
Über die jüdische Geschichte in Deutschland kann man nie genug lernen. Und auch die Geschichten von Münchner Jüd*innen sollte öfter gezeigt werden. Die Ausstellung "Bildgeschichten. Münchner Jüdinnen und Juden im Porträt" macht genau das. Das Jüdische Museum München zeigt vergessene Münchner Gesichter und fragt: Wer ließ sich von wem porträtieren? Wie wollte man gesehen werden? Wen wollte man darstellen? Zu sehen sind unter anderem ein in Junge im Matrosenanzug, eine Dame mit Barett und übergroßen Puffärmeln, ein Rabbiner mit aufgeschlagenem Gebetsbuch. Viele der Porträts und die Geschichten dahinter waren in München lange vergessen. Mit einem Besuch der Ausstellung holen wir sie wieder in Erinnerung, was wichtiger ist denn je.
3 "Close Enough" – Kunstfoyer
Ausdrucksstarke Fotografien und persönliche Einblicke erwarten euch in der bald anlaufenden Ausstellung "Close Enough" im Kunstfoyer. Die Ausstellung untersucht die Positionen von dreizehn teils noch unbekannte Fotografinnen und nimmt uns mit auf die teils persönlichen kreativen Reisen der Fotografinnen. Perspektiven und Sichtweisen fotografierender ist nicht immer gleich: "Close enough" macht genau das deutlich.
4 "Out of your Head into my Body" — Lothringer Halle 13
Wie funktioniert die soldarischen Formen des nachhaltigen Zusammenarbeitens? In einem langfristig angelegten Recherche- und Austauschprozess hat sich das Künstler*innenkollektiv oct-Observant Thick Converesation genau damit beschäftigt. Das Ergebnis dazu kann zwischen Juni und August in der Lothringer Halle 13 bewundert werden. Die Ausstellung greift vorgefundene Materialen und Elemente aus dem Fundus des Kunstraums auf und kreiert dadurch eine ortsspezifische Installation.
5 "The Gift" – Pinakothek der Moderne
In der Pinakothek der Modernen dreht sich aktuell alles um architektonische Schenkungen: zumindest in der Ausstellung "The Gift". Dort werden die geschenkten Gebäude beleuchtet, mal sind sie spektakulär, mal extravagant, mal sogar ganz nützlich. Nebenei könnt ihr die Werke nicht nur bestaunen, sondern lernt auch einiges über Schenkungen in der Architektur, sowie über die wirtschaftlichen und sozialen Folgen daraus. Die Ausstellung ist übrigens von dem Architekturmuseum der TUM.
6 "Rebecca Horn" – Haus der Kunst
Rebecca Horn ist viel: Erfinderin, Regisseurin, Autorin, Komponistin, Poetin und allen voran Künstlerin. Letzteres könnt ihr in der neuen Ausstellung im Haus der Kunst begutachten. Sie selbst beschreibt ihre Praxis als "als präzise kalkulierte Beziehungen von Raum, Licht, Körperlichkeit, Ton und Rhythmus, die ein Ensemble bilden." Die Ausstellung "Rebecca Horn" zeigt Arbeiten von den Anfängen bis zu den letzten Werken der Künstlerin und lässt Besucher*innen näher an ihre vielfältige Kunst rantreten.
7 "Kafkas Schwestern" – Foyer Jüdisches Museum
Während der Schriftsteller Franz Kafka tausendfach im Deutschunterricht und an Universitäten besprochen wird, bleiben seine drei Schwestern weitestgehend im Schatten. Die Installation des Künstlers Sebastian Jung im Foyer des Jüdischen Museums ändert das jetzt. Am meisten bekannt ist über die jüngste Schwester Ottilie, die eine sehr innige Beziehung mit ihrem heute berühmten Bruder führte und sie vor allem über einen regen Briefwechsel in Kontakt blieben. Gabriele und Valerie, die beiden anderen Schwestern, tauchen nur am Rand und in den Aufzeichnungen Kafkas auf. Wenn ihr mehr über die drei erfahren wollt, dann führt an der Ausstellung "Kafkas Schwestern" kein Weg vorbei.
8 "Orhan Pamuk" – Lenbachhaus
Er ist Autor, Fotograf, Zeichner, Kurator, Museumsgründer und eine der bedeutenden politischen Stimmen unser Gegenwart. Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk ist eben ein wahres Multitalent mit einem Literaturnobelpreis. Sein Schaffen ist jetzt endlich auch in München im Lenbachhaus zu bewundern. In seiner Wanderausstellung "Orhan Pamuk. Trost der Dinge" werden 40 Kabinette aus seinem Museum in Istanbul nachgestaltet und in München präsentiert. In diesen überführt er Literatur in einen Raum und schafft damit begehbare Fiktionen.
9 "Viktor&Rolf"– Kunsthalle
Die Kunsthalle München zeigt die erste große Retrospektive des niederländischen Designerduos Viktor&Rolf in Deutschland. Seit über 30 Jahren loten die Designer die Grenzen zwischen Couture und Kunst aus. Ihre Meisterwerke wurden von Künstler*innen wie Madonna, Tilda Swinton, Lady Gaga, Doja Cat und Cardi B getragen sowie in Ballettproduktionen und in einer Oper in Szene gesetzt. Die neue Inszenierung macht rund 100 Stücke jetzt in der Kunsthalle erlebbar. Zusammen mit zahlreichen Videos, Skizzen und handgefertigten Porzellanpuppen werden viele Stücke erstmalig ausgestellt.
10 "Floridas-Fotografien von Anastasia Samoylova" – Amerikahaus
Pinke Flamingos vor bunten Häuserwänden und verirrte Alligatoren in Pools: In ihren Fotografien zeigt Samoylova den Sunshine State Florida als flirrende Fantasie und Dystopie, der geprägt ist durch die politische Spaltung und die Auswirkungen der Klimakrise. Florida ist eben nicht nur "sunshine" – so zeigt es zumindest der fotografische Roadtrip der Künstlerin in der Ausstellung "Floridas-Fotografien". Neben Landschaftsbilder zeigt die Ausstellung auch Porträts, der Menschen, die Anastasia Samoylova auf ihrer Reise begegnet sind und ihr Florida trotz Gegensätzlichkeiten näher gebracht haben.
11 "Maximilian Krimse – Berlin mon amour" – Pinakothek der Moderne
Soll es eine Liebeserklärung an die Hauptstadt sein? Eher nicht. "Deren rauer Lebenswirklichkeit man kaum schmeicheln kann", heißt es. Also ist der Titel ein Paradoxon, das provoziert und erst bei genauerer Betrachtung Sinn ergeben soll. Die Ausstellung "Maximilian Krimse – Berlin mon amour"beschreibt die Lebenslust einer Stadt, wo Freiheit und Weltoffenheit der lähmenden Kleingeistigkeit und Provinzialität entgegenstehen.