Bubatz (teil)legal, nur nicht Bayern? Ein Prosit dem uncoolen Süden

© Haberl Gateonomie

Es hat so angefangen: Wir sind ja für unsere heißbegehrten 11er-Guides bekannt. Doch so lange wir auch hin und her überlegt haben, wir haben keine 11 Orte gefunden, an denen ihr entspannt und legal kiffen könnt. Das liegt nicht nur an der in ganz Deutschland geltenden Teillegalisierung, die den Cannabiskonsum an bestimmten Orten untersagt. Es liegt daran, weil sich die CSU in Bayern im wahrsten Sinne des Wortes einen Haxn ausreißt, um das Kiffen unmöglich zu machen. Vielleicht kennt ihr aber welche? Dann schreibt uns gerne!

Empfohlener redaktioneller inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt, mit dem wir den Artikel bereichern.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden.
Beim Laden des Inhalts akzeptierst du die Datenschutzerklärung.

Vorweg sei festgehalten: Wie sehr wir von Mit Vergnügen München unsere Stadt – ach was – einfach ganz Bayern lieben, das müssen wir nicht nochmal weiter ausführen. Sauberkeit, Sicherheit, Alpen und Italien ums Eck. Ein Träumchen.

Und dann das. Was ist denn bitte jetzt schon wieder los? Nicht nur, dass wir im Rest Deutschlands für unser "Servus", den Bierkonsum, zum Teil unverständliche Dialekte, das rollende R, die CSU, Aiwanger... eh schon als die uncoolen Deutschen angesehen werden – Nein! In ganz Deutschland ist "Bubatz legal", nur in Bayern ist das schon wieder ein riesengroßes Problem? Liebes Bavaria, wir müssen reden!

Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland – die CSU ist komplett dagegen

CSU stellt sich quer bei der Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland

Seit 01. April gilt in Deutschland die Teillegalisierung von Cannabis. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat ihr Wahlversprechen umgesetzt und Gras legalisiert. Unter bestimmten Voraussetzungen – daher auch Teillegalisierung – muss man mit keinen Strafen mehr rechnen, wenn man sich ein Tütchen ansteckt. So die Theorie.

Bundesweit wehrt sich die CDU in der Opposition und in Bayern tut die CSU mit Markus Söder an der Spitze anscheinend wirklich alles dafür, um den Cannabiskonsum nicht nur unbequem, sondern quasi unmöglich zu machen. Dem bundesweiten Konsumverbot in der Nähe von Kindergärten und Schulen – was vielleicht noch nachvollziehen können – folgt auch ein Verbot in Biergärten, bei Volksfesten und im Englischen Garten. Und da fragt man sich wirklich: Whaaat? Damit ist Bayern mal wieder der uncoole Außenseiter der Nation

Wir wissen es ja eh: Der Süden ist einfach anders als der Rest Deutschlands. Der präsentiert sich gerne konservativer und heroischer und tut einfach alles dagegen, um ja nicht auch nur irgendwie annähernd als woke zu gelten. Ein verschärftes Polizeiaufgabengesetz, Genderverbot in Behörden, Schulen und Hochschulen und auch das Rauchen von Cannabis soll nach einer Teillegalisierung wieder verboten werden.

Empfohlener redaktioneller inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt, mit dem wir den Artikel bereichern.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden.
Beim Laden des Inhalts akzeptierst du die Datenschutzerklärung.

Widersprüche und Doppelmoral

Die bayerische Bundesregierung, ein Fan des Widerspruchs und der Doppelmoral? Denn die verbreitetste Volksdroge ist weiterhin legal – der Alkohol. Gesetzlich ist es nämlich nicht untersagt neben Kindern Bier, Wodka und allerlei weiteres Hochprozentiges zu trinken, Pardon, saufen. Auch neben Kindern Zigaretten Kette zu rauchen ist problemlos möglich. Kiffen ist aber strafbar. Durch die Teillegalisierung ist der Zugang zu Cannabis nicht einfacher. Man muss mindestens 18 Jahre alt sein, darf nur eine gewisse Menge anbauen oder man muss einem Cannabis Club angehören, die Weitergabe ist strafbar. Alkohol ist für Jugendliche ab 16 Jahren in Form von Bier und Wein frei zugänglich. Spirituosen ab 18 Jahren. Dabei wird laut dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention die Zahl der alkoholabhängigen Menschen in Bayern auf ca. 255.000 geschätzt. Beim Bierkonsum liegt Deutschland im europäischen Vergleich an vierter Stelle, mit 5,6 Litern Reinalkohol pro Kopf.

Empfohlener redaktioneller inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt, mit dem wir den Artikel bereichern.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden.
Beim Laden des Inhalts akzeptierst du die Datenschutzerklärung.

Auf Volksfesten und in Biergärten ist ein Joint nun auch verboten. Der Konsum von einer Maß Starkbier (meist sind es mehrere) ist hingegen gern gesehen. Auf der Wiesn 2023 wurden 6,5 Millionen Maß getrunken. Es gab 268 Körperverletzungsdelikte, 73 Sexualdelikte wurden registriert, in sechs dieser Fälle wurde oder wird wegen Vergewaltigung ermittelt.

Bier enthemmt, Bier wird weiterhin ausgeschenkt. Gibt es da einen Zusammenhang? Am 23. April feierte die CSU auf Instagram sogar den Tag des Bieres. Cannabis wird aber verboten. "Bayern stärkt den Kinder- und Jugendschutz. Wir werden das Kiffen in Biergärten und auf Volksfesten verbieten", schreibt Markus Söder auf Instagram.

Versteht uns nicht falsch, wir wollen weder für eine komplette Legalisierung von Cannabis noch für ein Bierverbot plädieren, dafür sind wir selbst zu wenig die Moralapostel. Aber wenn schon Verbot, dann konsequent, oder? Dann sollten Cannabis, Alkohol und Tabak nur in den eigenen vier Wänden konsumiert werden. Vorausgesetzt, man hat keine Kinder. Mit wäre es sowieso sehr uncool, egal ob in Bayern oder nicht.

Zurück zur Startseite