Schon entdeckt? Sonnenbrillen gibt es für vier Euro aus dem Automaten
Teuer, teurer, München. Bei vielen Dingen mag diese Superlativierung wirklich stimmen. München rühmt sich weder mit günstigen Mietpreisen, noch niedrigen Lebenserhaltungskosten und die Maximilianstraße ist übersät mit Luxusgeschäften, die die goldenen Kreditkarten mehr als nur zum Glühen bringen. Doch wir haben ein Must-Have-Accessories für den Sommer entdeckt, das ihr euch nicht nur rund um die Uhr aus einem Automaten ziehen könnt, sondern lediglich vier Euro kostet. Möglich macht's der Sonnenbrillenautomat.
24/7 geöffnet und günstig
Ja, richtig gehört. Es gibt in der Leopoldstraße 27 wirklich einen Sonnenbrillenautomaten und das Teil hält, was es verspricht. Vor dem Optikgeschäft Hartogs, unweit des Ausgangs der U-Bahn-Station Giselastraße, steht der graue, circa 1,40 Meter hohe Automat. Bestückt ist dieser meist mit zehn vielfältig kuratierten Plastiksonnenbrillen. Seit einigen Jahren kann sich jede*r hier eine neue Brille ziehen und das für gerade mal vier Euro. Ob schnelle Brille, Retrolook, Pilotenbrille oder eine, die wirklich alle müden Augen versteckt – die Auswahl ist vielfältig und der Automat wird regelmäßig neu befüllt.
Das mussten wir natürlich testen und gerade weil wir aus der Automaten-Generation herausgewachsen sind, eine kurze Anleitung: Ohne zwei Mal Zwei-Euro- Münzen kommt ihr auf jeden Fall nicht weit. Bevor ihr die Münzen in den Geldschlitz steckt, wählt davor euer Modell aus. Einen Knopf dafür gibt es übrigens nicht – einfach Geld einwerfen und an der Klappe ziehe, hinter der sich euer Wunschmodell verbirgt.
Comeback der Automaten?
Entschieden haben wir uns tatsächlich für ein filigranes Pilotenbrillen-Modell und was sollen wir sagen: Es sitzt und passt wie angegossen. Wir sind zufrieden mit diesem Fang und gerade für vier Euro sehen wir diese Brille vor allem auf Festivals und nach durchzechten Partynächten auf unserer Nase. Immerhin hat sie auch einen einen UV-Filter von 400. Ein bisschen Glück muss man schon haben, aber wenn gerade nichts für euch dabei ist, dann schaut mal eine Woche später vorbei – vielleicht gibt es bis dahin ja schon wieder neue Modelle.
Apropos Modelle: Die Idee des Automaten hat es uns sehr angetan. Nicht nur, dass der Automat einfach zu bedienen ist, er ist auch 24 Stunden und 365 Tage im Jahr verfügbar. Aufgrund dieser Vorteile ist es doch umso trauriger, dass die Automatenkultur weiterhin am Aussterben ist. Doch München scheint mit seinen kuriosen Automaten dagegenzuwirken: Bei den Kunst- und Kulturautomaten gibt es Kunst auf die Hand, der Med-O-Mat versorgt euch bei Wehwehchen, bei Jewelberry könnt ihr Schmuck ziehen und die Ernteboxen retten euch mit Lebensmitteln aus der Region, wenn schon alles andere geschlossen ist. Welchen Automaten sollen wir als Nächstes testen?