Nina Zeller Gleitschirmfliegen & Wellnessen im Das Edelweiß Salzburg Mountain Ressort in Großarl
Okay, Leute, es ist doch so: Wellness-Hotels sind immer eine gute Idee. Ob im Winter oder Sommer. Man isst lecker, plantscht im Pool, Sauna hier, Dampfbad da, und zwischendurch 'ne Runde wandern zwecks schlechten Gewissens, ansonsten nur im Bademantel rumgehangen zu haben.
Aber wo bleibt das Abenteuer? Ein cooles Erlebnis, das man den Kollegen am Montag in der Kaffeeküche erzählt – und das nix mit Ellenbogen an der Omelett-Station beim Frühstücksbuffet zu tun hat? Wir kennen jetzt zumindest einen Spot, der Wellness und Action fabelhaft verbindet: das Edelweiß Salzburg Mountain Resort im österreichischen Großarl, eine knappe Stunde Autofahrt von Salzburg entfernt.
Freitag, 18.30 Uhr: Ankommen mit Rosé-Sekt
Das Edelweiß Salzburg Mountain Resort: Was klingt wie ein Spin-off der Netflix-Serie Man in the High Castle ist ein familiengeführtes Vier-Sterne-Superior-Hotel, das im Juli 2019 kernsaniert und neu eröffnet wurde. 148 durchgestylte Zimmer und Suiten mit Blick in die Berge und eine Lobby samt Bar, so groß, dass gefühlt die halbe Muffathalle reinpassen würde. Beeindruckt sinken wir nach knapp drei Stunden Zugfahrt in die cremefarbenen Designer-Stühle und nippen genüsslich am Rosé-Sekt, den es zum Check-in gibt.
Freitag, 19.00 Uhr: Abstecher zum Pool
Weil die Neugier stärker ist als der Hunger und es draußen 35 Grad hat, geht's vorm Abendessen noch schnell zum Pool. Aber in welchen? Es gibt insgesamt fünf Spa-Ebenen auf 7.000 Quadratmetern, zwei Outdoor-Pools, ein Hallenbad und noch einen kleineren Whirlpool sowie ein Tauchbecken. Die Größe mag einen anfangs überfordern, doch alles ist super ausgeschildert. Die Riesen-Auswahl an Liegeflächen und Ruheräumen und die Tatsache, dass der Infinity-Pool auf dem Dach (unsere erste Wahl) und der neue Saunabereich nur für Erwachsene zugänglich sind, sorgt für die nötige Privatsphäre.
Freitag, 19.45 Uhr: Auf ins Food-Koma
Traditionelle Hausmannskost, kreative Gerichte aus aller Welt oder vegane Köstlichkeiten – das Küchenkonzept des Hotels klingt schon mal gut, das Essen ist noch besser. Wir löffeln genüsslich die Lauchcremesuppe mit Zartweizen, lassen von der Variation der Arler Lachsforelle nicht ein Fitzelchen auf dem Teller übrig und sind kurz davor, aus dem Duett vom Kalb an Steinpilzen und Rosmarinpolenta ein Quartett zu machen.
Chefkoch Alexander Hettegger macht einen mega Job und tischt jeden Abend ein Vier-Gänge-Menü auf, das sich sehen lassen kann. Das Beste kommt zum Schluss? Oh, ja! Denn freitags gibt‘s Dessertbuffet. I mean: Mini-Zuckerwatte, selbst gemachte Pralinen, Churros, Bio-Eis, Schoko-Fondue und Crêpes auf einem Haufen. Der Drink an der Bar danach muss bis morgen warten, weil Food-Koma.
Samstag, 9.00 Uhr: Frühstück & Hausführung
Also, an der Omelett-Station … . Nein, im Ernst: das Frühstück im Edelweiß ist spitzenmäßig, nach dem Abendessen kein Wunder. Vom Rosé-Sekt bis zur regionalen Käse-Theke und dem hausgemachten Granola ist alles umwerfend. Danach führt Chefin Karin Hettegger uns zusammen mit anderen Gästen durchs Haus, wir fühlen uns wie beim Edel-Ikea. Die gemütliche, warme Atmosphäre des Hotels entsteht durch erdige Töne und natürliche Materialien wie Stein und Holz. Alles wirkt harmonisch, modern und vor allem weitläufig.
Zwei Jahre dauerte es, bis alles so picobello aussah. Das Haupthaus, das in den Siebzigern mal als kleine Ferienpension startete, wurde Stück für Stück kernsaniert. Anschließend wurde es noch um einen Neubau ergänzt, der es in sich hat: Neben dem Wahnsinns-Spa gibt es noch eine urige Weinbar und sogar eine Kapelle, in der man sich trauen lassen kann.
Samstag, 11 Uhr: Wandern & Mountain-Gokart fahren
Der Puls steigt schon alleine beim Durchblättern des Wochenprogramms vom Edelweiß: Neben gemütlichen Bike-Touren, Yoga-Wanderungen, Wein-Tasting und Hausbrot-Backen gibt es nämlich auch einfach mal eine Schnupperstunde im Gleitschirmfliegen – für Gäste sogar gratis! Und der Tourismusverein Großarl bietet außerdem Wildwasser-Rafting, Bogenschießen und Canyoning an. Das sind dann zwar nicht kostenfrei, aber dennoch: Ein so umfangreiches Aktivprogramm haben wir selten gesehen.
Vor allem das Gleitschirmfliegen hätte uns gereizt. Schade, dass es nur einmal unter der Woche angeboten wird. Die Alternative: Erst mal rauf auf den Berg. Gemütlich zuckeln wir mit der Gondel, deren Station praktischerweise gleich neben dem Edelweiß liegt, rauf zur Lairaiter-Alm auf 1850 Metern Höhe. Von dort wandern wir rund 45 Minuten zu dem 2018 eröffneten Sinnesweg bei der Gehwolf Alm. Die fünf Stationen sollen – Überraschung – die Sinne anregen, wie etwa der Gang durch ein dunkles Labyrinth in einem Holzturm. Alles ist mit viel Liebe zum Detail angelegt, unser Highlight dabei ist ganz klar die Toilette, untergebracht in einem Riesen-Pilz.
Zurück bei der Gondel-Station an der Lairaiter-Alm, melden wir uns für ein ganz besonderes Erlebnis an: eine geführte Mountain-Gokart-Tour. Im Sommer kann man bei schönem Wetter täglich von 10 bis 16 Uhr zu jeder vollen Stunde in der Gruppe den Berg runterheizen. Gut 45 Minuten dauert der Spaß, bis zu 60 Stundenkilometer sind drinnen.
Samstag, 15 Uhr: Sauna & Aqua-Park
Nach der Gokart-Session fängt’s zu regnen an. Also ab in den Aqua-Park und noch ein bisschen mehr Adrenalin rauskitzeln. Im Edelweiß stehen nämlich einfach mal fünf große Rutschen in einer 1.000 Quadratmeter Halle. Wir schnappen uns einen der gelben Reifen und fühlen uns wie zwölf. Schließlich ist das Hotel ja auch für Familien ausgelegt.
Samstag, 21 Uhr: Ab an die Bar
Nach einem weiteren, genialen Dinner wird es Zeit, die Alpin Bar auszuprobieren. Schon alleine die Karte liest sich klasse: handcrafted Bier aus Belgien, Mules in jeder Variante und ausgefallene Cocktails mit noch ausgefalleneren Namen, wie zum Beispiel De Goas is weg (Guglhof Alpin Gin, Hopfenapfelsaft, Blaubeere und Schweppes Pink Pepper Tonic). Wir entscheiden uns für den Hazelwood Martini (Bourbon, Frangelico, Vanille) und den Venezuela Espresso Martini (Rum, Espresso, Kahlua, Kardamom, Milch). Spitzen Wahl!
Sonntag, 11 Uhr: Check-out & nochmal Saunieren
Sonntag morgen regnet es. Trifft sich gut, wir wollten eh noch die Sauna-Landschaft testen. Zuerst das Dampfbad, danach die Finnische und zur Abkühlung die Nebel-Dusche. Ein Gang, den man nackt entlang tapst, während von oben kalter Wasserdampf kommt. Mega! Bevor es zurück nach München geht, machen wir noch einen letzten Abstecher - wohin? In den Aqua-Park, natürlich!
Das Edelweiß Mountain Resort | Unterberg 65, 5611 Großarl | Zimmer ab 160 Euro pro Person und Nacht | Mehr Infos
Wir wurden vom Hotel eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.
