11 Wanderungen rund um München, die euch tolle Ausblicke bescheren

Ja, wir sind gerne in der Natur. Uns zieht es regelmäßig raus, um uns auf Wanderungen den Bergwind um die Nase wehen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Um einfach mal die Ruhe zu genießen: Kurzum: um runterzukommen. Wir wollen Abstand zum Alltag, weg vom Schreibtisch und wieder mehr zu uns kommen. Kennt ihr? Bestimmt! Denn so geht es vielen, darunter auch die vier Münchner*innen Pia, Sarah, Alex und Matthias, die uns seit Kurzem mit ihrem wunderschönen Blog Well Outside an ihren Outdoor-Abenteuern teilhaben lassen.

Das Repertoire reicht vom Tagesausflug, über den Wochenendtrip bis zur Alpenüberquerung und versorgt euch mit Information und Inspiration für eure eigenen Bergpläne. Schon beim ersten Klick auf die Seite bekommen wir Lust uns auf den Weg zu machen – nicht zuletzt wegen der wunderbaren Ästhetik und der Knaller-Fotos, die das Well Outside Team auf den Touren schießt. Kein Wunder, dass wir hier nun einen Wander-Guide für euch haben, der euch nicht nur bombastische Ausblicke, sondern auch mehr als fotogene Panoramen liefert!

© Well Outside

1
Benediktenwand – das Wahrzeichen in Oberbayern besteigen

Die Benediktenwand, als eines der Wahrzeichen in den bayerischen Voralpen, sollte man definitiv einmal erklommen haben. Ob vom nordöstlich gelegenen Benediktbeuren aus oder von Süden kommend von Jachenau aus. Diese Variante gilt als insgesamt sehr idyllisch und ist sicher der ruhigste Aufstieg auf die Benediktenwand. Der obere Teil des Wegs ist ein steiler Steig – auch als Altweibersteig bekannt –, der aber definitiv ohne Kletterkönnen bei minimaler Schwindelfreiheit gut bewältigt werden kann. Die Aussicht auf das Karwendelgebirge am Gipfel ist fantastisch, das lockt aber natürlich auch viele Wanderer an. Wie immer gilt: Früh aufstehen lohnt sich, wenn man alleine am Berg sein will.

Well Outside Tipp: Brotzeit für die Gipfeljause nicht vergessen!

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2
Den neuen Tag am Jochberg begrüßen

Für die Tour auf den guten, alten Jochberg raten wir euch, früh aufzustehen. Denn wer vor der Morgendämmerung aufsteht, wird mit dem Sonnenaufgang am Gipfelkreuz belohnt und hat einen der bekanntesten Berge der Bayerischen Voralpen eventuell auch noch für sich allein. Bekannt ist der 1565 Meter hohe Jochberg vor allem für sein grandioses Panorama und der exponierten Lage zwischen Walchen- und Kochelsee. Bergab geht’s durch den Wald mit stetigem Blick auf den glitzernden Walchensee. Hart Gesottene springen hier noch ins kühle Nass.

Well Outside Tipp: Drip Coffee Bag bei Emilo in München besorgen und den Kaffee direkt am Berg aufbrühen

© Well Outside

3
Kampenwand: Der absolute Klassiker im Chiemgau

Von einem Geheimtipp kann man bei der Kampenwand natürlich nicht sprechen und trotzdem möchten wir euch die Wanderung auf den markanten Berg ans Herz legen. Alleine werdet ihr hier definitiv nicht sein, aber um am Berg noch etwas Ruhe zu haben lohnt sich ein früher Aufstieg. Belohnt werdet ihr mit einer wunderschönen Wanderung und mit ein wenig Kraxelei auch mit einem sensationellen Gipfelmoment. Dieser besondere Teil der Tour beginnt oberhalb der Steinlingalm – hier geht es durch Geröll und schließlich auch über und zwischen steilen Felsen hindurch immer weiter nach oben. Zwischen den Schluchten fühlt ihr euch ein bisschen wie in einem amerikanischen Nationalpark – oder zumindest wie in den Dolomiten statt der Chiemgauer Alpen. Den perfekten Brotzeit-Spot samt perfektem Rundum-Blick findet auf einem kleinen Plateau kurz unterhalb des Gipfels. Vorteil vom frühen Start: Wer zeitig am Berg war, der ist auch früh wieder unten und kann noch eine Runde im Chiemsee planschen.

Well Outside Tipp: In den sogenannten Kaisersälen kurz vor dem Gipfel kann auch richtig geklettert werden!

© Well Outside

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2 Peaks, 1 Hut - Die Tegernseer Hütte mit Roß- und Buchstein erobern

Ihr sucht eine etwas anspruchsvollere Alternative zu den typischen Münchner Hausberg-Routen? Dann eignet sich die Tegernseer Hütte mit den beiden Gipfeln Roß- und Buchstein! Die Tour geht vom Parkplatz aus relativ steil durch den Wald los, bevor sich die Bäume an der Sonnbergalm lichten. Von hier könnt ihr direkt einen Blick auf eure drei Ziele werfen. Erster Stopp ist der Roßstein-Gipfel, von dem aus ihr einen grandiosen Blick auf die Tegernseer Hütte und den Buchstein-Gipfel habt, den ihr eine knappe halbe Stunde später von eurer Bucket-List streichen könnt. Für den Auf- und Abstieg am Buchstein müsst ihr auch mal kurz die Hände zur Hilfe nehmen – Zusatzausrüstung ist aber nicht nötig. Die Einkehr in der Tegernseer Hütte mit ihrer besonderen Lage habt ihr euch dann aber allemal verdient. Nach einem bis hundert Fotos bringt euch dieselbe Route wieder hinunter ins Tal.

Well Outside Tipp: Die Tegernseer Hütte bietet Betten zur Übernachtung an.

© Well Outside

5
Direkt vor der Haustür durch die Isarauen schlendern

Wir behaupten ja immer, wir hätten die Berge vor der Haustür. Das stimmt natürlich nicht so ganz, abwechslungsreiche Spazier- und Wandertouren können wir vor den direkten Toren der Stadt aber trotzdem machen – zum Beispiel entlang der Isartrails. Dafür starten wir gerne am S-Bahnhof Höllriegelskreuth und machen uns auf gen Süden mit dem groben Ziel Schäftlarn. Was schnell klar wird: Hier führen gefühlt unendlich viele Wege ans Ziel. Dabei empfehlen wir euch die Pfade möglichst nah an der Isar zu nehmen, denn da wird euch nicht so schnell langweilig – Obacht geben solltet ihr auf die Mountainbiker, auf deren Spielwiese ihr euch herumtreibt. Die Wege führen euch immer wieder direkt am Wasser entlang über Baumstämme, zu wunderschönen Waldlichtungen und vorbei an einigen potenziellen Badeplätzen. In Sachen Flora und Fauna gibt es immer etwas zu entdecken und so vergeht die Zeit wie im Flug. Unseren Wendepunkt wählen wir an der Brücke bei Schäftlarn und wandern auf der gegenüberliegenden Seite wieder bis zur Grünwalder Brücke. Hier überqueren wir die Isar ein zweites Mal und kommen nach einem kleinen Schlussanstieg wieder zurück nach Höllriegelskreuth.

Well Outside Tipp: Ein Bikini oder eine Badehose nehmen nur sehr wenig Platz und Gewicht im Rucksack ein. Gleiches gilt für eine leichte Hängematte!

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6
Zum Feierabend den Sonnenuntergang an der Brecherspitz genießen

Wie sieht euer perfekter Feierabend aus? Wie wäre es mit Bergpanorama, Sonnenuntergang und Seeblick! Das alles erwartet euch bei der kurzen Sunset-Tour auf die Brecherspitz. In gerade mal eineinhalb Stunden führt euch die Wanderung vom Spitzingsattel über die Almwiesen oberhalb der Firstalmen und nach einer kurzen Kraxelei am drahtseilgesicherten Westgrat auf den Gipfel. Ihr solltet auf jeden Fall ein bisschen Zeit und ordentlich warme Kleidung einplanen, damit ihr den Sonnenuntergang auch richtig genießen könnt. Dann noch mit dem mitgebrachten Getränk anstoßen und sich am wunderschönen Bergpanorama mit Blick auf Spitzingsee, Tegernsee und Schliersee sattsehen! Cheers!

Well Outside Tipp: Eine Brotzeit und Bier mit in den Rucksack packen - schmeckt im Sonnenuntergang doppelt so gut. Und für den Rückweg: Stirnlampe nicht vergessen!

© Well Outside

7
Am Königssee dem "Deifi" aufs Horn steigen

Ja, wir lieben den Königssee – nur sind wir da leider nicht die einzigen. Ein Grund mehr, früh zu starten und sich statt einer Touri-Bootstour auf eine lange Tour zum höchsten Gipfel des Hagengebirges zu begeben. Das Große Teufelshorn steht hoch über dem Königssee in einem entlegenen Winkel des Nationalparks Berchtesgaden. Los geht's mit einer frühmorgendlichen, aber himmlisch ruhigen, Bootsfahrt über den verwunschenen Königssee. Im Sommer legt das erste Boot der Königssee-Flotte bereits um 8 Uhr vom Ort Königssee ab und gleitet dann nahezu geräuschlos sieben Kilometer über den lang gestreckten Bergsee, der uns jedes Mal wieder an einen norwegischen Fjord erinnert. Auf der Fahrt könnt ihr nochmal durchatmen, denn wenn ihr die Tour aufs Große Teufelshorn an einem Tag schaffen wollt, dann braucht ihr auf jeden Fall teuflisch gute Kondition. Allen anderen legen wir eine Übernachtung auf der Wasseralm ans Herz!

Well Outside Tipp: Nicht das letzte Boot am Abend verpassen, das fährt um 18 Uhr!

© Well Outside

8
Über den Königssee schippern und auf dem Rinnkendl-Steig kraxeln

Die Runde auf das Große Teufelshorn ist euch zu krass, aber ihr wollt trotzdem einen feinen Blick auf den Königssee? Kein Problem, dann schaut euch doch mal die Rinnkendl-Steig-Route an: Mit dem Boot fahrt ihr bis St. Bartholomä und wandert quasi oberhalb um den halben See zurück zum Ausgangspunkt. Zuerst führt dort ein knackiger Anstieg durch den Wald und dann geht es weiter auf der „scenic Route“ bis zur Archenkanzel mit bombastischem Ausblick. Schwindelfrei solltet ihr auf jeden Fall sein – der Weg ist immer wieder mit Seilen und Eisenstiften gesichert. Wenn es euch dann noch in den Füßen juckt, könnt ihr einen kurzen Abstecher zum bekannten „Malerwinkel“ mit Aussicht auf See und Boote machen.

© Well Outside

9
Die Riffelscharte überqueren und im Eibsee baden

Hier wartet eine echte Bilderbuchwanderung auf euch, die ihr aber nicht unterschätzen solltet –Bergerfahrung und Kondition sind hier auf jeden Fall ein Muss. Zu Beginn geht es durch Wälder und die kühle Klamm zur  Höllentalangerhütte, die direkt nordöstlich unterhalb der Zugspitze liegt. Der Weg zum grandiosen Talschluss ist beeindruckend. Ab dann geht es steil bergauf zu einem Ausblick, der euch aus den Latschen(-kiefern?) haut, denn tief unter euch liegt der Eibsee in seiner vollen, grün schimmernden Pracht. Der Blick von oben auf den See ist besonders schön, weil ihr ihn ohne die vielen Besucher*innen, die unten um ihn herum unterwegs sind, genießen könnt. Im Norden wandert der Blick auf Ziegspitz und Kramerspitze und im Süden auf den Jubiläumsgrat. Deftig für die Oberschenkel wird es dann beim Abstieg, aber mit dem Eibsee als Ziel, sind die Anstrengungen schnell vergessen und unten könnt und solltet ihr euch mit einer Erfrischung belohnen – egal, ob im oder am See.

Well Outside Tipp: Bring your bikini für einen für einen Lake Dip im Eibsee!

© Well Outside

10
Den Wendelstein ohne Gondel besteigen

Der Wendelstein ist ein absolute Klassiker und wegen des Obersvatoriums auf dem Gipfel schon aus der Ferne erkennbar. Besonders beliebt ist der Berg, weil ihr hier easy mit der Gondel hochtuckern könnt. Aber statt den Gondeltouristen aus Bayrischzell zu folgen, solltet ihr lieber den Aufstieg von Fischbachau angehen. Hier führt ein entspannter Weg ganz gemächlich bis zur Aiblinger Hütte. Ab dort wird es sportlicher und im Schlussanstieg fällt dann endlich der Blick auf die Seilbahn und das Wendelsteinhaus. Ab hier müsst ihr euch durch die Seilbahntouristen schlängeln und auch wenn wir immer noch nicht wissen, ob wir den Anblick des LMU Observatoriums störend oder doch futuristisch-gut finden, können wir eines sicher sagen: Fotogen ist der Ausblick allemal.

Well Outside Tipp: Früh starten und für die Brotzeit einen Platz auf einem der Felsvorsprünge unterhalb der Bergstation suchen.

© Well Outside

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Vom Plansee aus die Geierköpfe erklimmen

Sobald der Grenzübertritt wieder möglich ist, lockt uns auf jeden Fall der Plansee nach Österreich. Dabei solltet ihr die Geierköpfe, die ihr direkt vom Plansee aus besteigen könnt, allerdings nicht unterschätzen. Es geht nämlich direkt mit einem wilden Aufstieg los, der euch nach einer recht steilen Passage etwas ruhiger durch Lichtungen und Latschengassen führt. Kurz vor dem Gipfel wird es auf dem Südostrücken bei Schotter und Felsen wieder anspruchsvoller. Am besten habt ihr Kaiserwetter im Gepäck, denn dort oben kann es ziemlich zugig werden. Für den Abstieg solltet ihr die "scenic route" wählen, um den perfekten Fotospot mit dem imposanten Plansee im Hintergrund zu finden!

Well Outside Tipp: Belohnt euch mit hausgemachtem Kuchen und Schlagobers auf der Musteralpe!

Aktuelle Info: Die Lage in der Coronakrise ändert sich schnell. Fast täglich werden neue Änderungen, Maßnahmen oder Lockerungen bekannt gegeben. Wir versuchen unsere Seite so aktuell wie möglich zu halten. Informiert euch vor Ausflügen am besten trotzdem nochmal selbst darüber, was gerade erlaubt und möglich ist, worauf ihr aktuell achten müsst und wo ihr momentan einkehren könnt. Wir wünschen uns, dass wir uns alle gemeinsam an die geltenden Beschränkungen halten und aufeinander aufpassen, damit wir Ausflüge in die Natur weiterhin genießen können.

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