Mein Lieblingsort in München #7: Das Café Hüller in der Au
Wir empfehlen jeden Tag jede Menge toller Locations, ausgesucht von uns und unseren Autoren. Und trotzdem hat jeder von uns dieses eine immer gleiche Café, in dem er schon seit Jahren draußen seinen Cappuccino trinkt, den einen See, an den er immer wieder fährt und von dem er einfach nicht genug bekommt oder diese eine Ecke der Stadt, die sein Herz immer wieder höher schlagen lässt. Hier kommen unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in München.
Es gibt nicht das perfekte Café, aber ich glaube daran, dass jeder Mensch diese eine Gastro-Adresse hat, die maximal gut zu ihm passt. Die die richtigen Sachen auf der Karte hat, die dann auch richtig gewürzt sind. Eine Location, in der die Atmosphäre und der Preis stimmt, die Bedienungen einem wahnsinnig sympathisch sind – und in der man auch jederzeit alleine sitzen kann. Weil man sich so wohlfühlt, dass es fast keinen Unterschied mehr macht, ob man nun hier oder daheim Kaffee trinkt. Und genauso geht es mir mit dem Café Hüller.
Ganz egal, in welche Richtung ich die Isar lang spaziere, ganz egal, ob ich frühstücken oder ein Glas Weißwein trinken möchte, ich lande jedes Mal hier.
Ganz egal, in welche Richtung ich die Isar lang spaziere, ganz egal, ob ich frühstücken oder ein Glas Weißwein trinken möchte, ich lande jedes Mal hier. Das Hüller in der süßen Seitenstraße von der Reichenbachbrücke ist so nah am Wasser wie kaum ein anderes und liegt so praktisch, dass ich auf dem Weg in die Stadt oder wieder zurück eigentlich immer vorbeikomme. Hier stärke ich mich bei einem griechischen Rührei oder esse Süßkartoffelauflauf zu Mittag. Die Auswahl ist nicht groß und das mag ich.
Ich mag auch, dass es einfach so normal ist hier. Auf der anderen Isar-Seite reihen sich Juicery an Poke-Laden, das Hüller ist der genaue Gegenentwurf dazu – ein Café, wie es auch in einer Fernseh-Soap Treffpunkt sein könnte. Und das meine ich absolut als Kompliment. Das Hüller ist bodenständig und gemütlich, es sieht aus, als wäre es seit immer so, wie es ist. Und es scheint wie ein Wunder: Obwohl der Laden recht klein ist, bekomme ich immer, immer einen Platz!
Ich war schon so ungefähr mit jedem im Hüller und niemand mochte es nicht. Und wenn, mochten wir uns danach nicht mehr.
Im Café Hüller kann man wunderbar Dates haben und sich bestimmt auch sehr gut trennen. Ich war schon mit meiner besten Freundin zum Katerfrühstück hier, mit meiner Oma auf den weltbesten Erdnussbutter-Schoko-Kuchen und mit Kollegen auf ein Glas Wein zu viel. Ich habe schon in der Sonne gefrühstückt und nach einem Winterspaziergang Bratkartoffeln gegessen. Man kann hier Kinder mitbringen, Hunde, Gspusis, Eltern, Großeltern, Fremde, Kollegen, Besucher, Freunde und solche, die es werden sollen. Ich war schon so ungefähr mit jedem im Hüller und niemand mochte es nicht. Und wenn, mochten wir uns danach nicht mehr.
Mein Freund und ich sind mindestens ein Mal in der Woche hier. Er liebt das Hüller nämlich genauso wie ich – und ich wüsst' auch nicht, ob ich mit jemandem mein Bett teilen wollen würde, der diesen Ort schrecklich findet. Das Hüller kann man gar nicht nicht mögen, wenn man ein guter Mensch ist. Hier stimmt die Qualität, die Küche, die Kellner, das Herz, die Möbel, die Auswahl, die Menschen. Ja, es gibt nicht das perfekte Café, aber dieses eine, das maximal gut passt.