11 Dinge, die du immer in Pasing machen kannst

Pasing zählt wohl zu den Stadtvierteln, deren Gesichter sich in den vergangenen 20 Jahren am meisten verändert haben. Der Bahnhof hat praktisch nichts mehr mit dem zu tun, wie er früher einmal aussah. Nebenan gibt es ein Einkaufszentrum, das einen Besuch in der Fußgängerzone der Innenstadt praktisch überflüssig macht und die Tram wendet schon lange nicht mehr am Pasinger Marienplatz. Dennoch scheiden sich an dem Viertel die Geister. Für die einen ist es eine angenehme und vor allem bezahlbare Wohnalternative zu explodierenden Mietpreisen in zentralen Stadtvierteln, für andere gefühlt so weit weg wie Nürnberg. Dabei hat Pasing so einige Dinge, die das Viertel lebenswert machen. Das sind schon mal elf davon.

Würm Pasing
© Wikimedia Commons

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An der Würm spazieren gehen

Als Münchner*in denkt man ja gerne mal, dass es nur einen Fluss in der Stadt gibt. Klar, irgendwie ist die Isar auch die Alleinherrscherin, aber wenn man mal einen Blick nach Westen wirft, dann gibt es da noch die Würm. Als einziger Abfluss des Starnberger Sees durchquert der Fluss auf seinem Weg nach Norden auch Pasing und den Pasinger Stadtpark. Der kleine Fluss schlängelt sich ähnlich wie die Bäche im Englischen Garten durch den Park und ein Spaziergang ist eine willkommene Abwechslung zu den immer selben Isarwegen für euren daily Coffee Walk.

Essence Pasing
© Roberto La Pietra

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Drei-Gang-Menü für 40 Euro im edlen Essence bestellen

Wenn man in Pasing richtig gut essen will, ist das Restaurant Essence was Feines. Hier bekommt man edle Drei-Gang-Menüs nämlich schon für rund 40 Euro – ein Preis, der für das Niveau in zentraler Lage völlig utopisch wäre. Großen Wert legt man in diesem gediegenen Lokal auf ausführliche Beratung und gute Weine. Der Sommelier hat seine Wirkstätte sogar im Zentrum des Hauptraums – mit einem Tresen edler Tropfen. Achtung – Pasinger essen früh: Hier geht’s schon etwa um halb sieben los und um zehn wird’s leer.

Halle 2 Flohmarkt
© Pexels

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Gebrauchtes shoppen in der Halle 2

Die Halle 2 war früher noch gegenüber vom Rosengarten mitten in Untergiesing – mittlerweile macht das Gebrauchtwarenkaufhaus Pasing um Einiges interessanter. Wahnsinn, was die Münchner alles wegschmeißen, denn hier findet sich das beste von allen Wertstoffhöfen der Stadt. Wer also auf der Suche nach günstigen Möbeln, Elektrogeräten, Antiquitäten oder auch Fahrrädern ist, der wird vielleicht hier fündig. Jeden Samstag um 11 Uhr finden außerdem Versteigerungen statt – was versteigert wird, kann man sich am Tag davor online schon anschauen.

Meisterstück
© Meisterstück

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Gegrilltes und Craft Beer im Meisterstück Pasing Geschlossen

In Pasing entstand in den letzten Monaten das Meisterstück – ein neues Lokal des ehemaligen Tambosi-Besitzers, das nicht nur für seine verschiedensten Craft-Biere mittlerweile stadtbekannt ist, sondern auch echt tolles Essen serviert. Auf der Karte findet sich neben Frühstück, Tasgeskarte und Brotzeit jede Menge Fleisch – so gibt's allerlei Würstl, die über der offenen Flamme gegrillt werden. Wer nicht in Pasing und Umgebung wohnt, fährt in die andere Filiale in Haidhausen!

  • Meisterstück Pasing Kaflerstraße 16, 81241 München
  • Montag – Donnerstag: 12.00–23.45 Uhr, Freitag: 12.00–01.00 Uhr, Samstag: 10.00–01.00 Uhr, Sonntag: 10.00–23.45 Uhr
  • Frühstück zwischen 4,50 und 12 Euro, Brotzeit ab 9,50 Euro, Nachspeisen ab 4,50 Euro
Pasinger Fabrik
© Pasinger Fabrik

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Kultur genießen in der Pasinger Fabrik

Auch auf Kultur müssen die Pasinger nicht verzichten. Die finden sie nämlich in Form von Theater, Kabarett und hin und wieder sogar Oper in der Fabrik auf der Nordseite des Bahnhofs. Das Areal hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vor mehr als hundert Jahren als Schuhproduktion errichtet, überstand es 1904 zum Beispiel einen Brand. Wenige Jahre später verkaufte der Besitzer sie an einen Hersteller von Haushaltswaren. Er selbst und einige seiner Familienmitglieder fielen Jahrzehnte später dem NS Regime zum Opfer. Heute gehört neben dem Kulturbetrieb auch ein beliebtes Restaurant/Café zur Pasinger Fabrik: die Cantina.

© Lilli Wermuth

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Superleckeres hausgemachtes Eis im Sweet Monkeys probieren

Das Sweet Monkeys ist der perfekte Grund, um endlich mal wieder einen Ausflug in den ruhigen und grünen Teil der Stadt zu machen. Und zwar nach Pasing. Seit 2017 habt ihr hier die Qual der Wahl zwischen 18 verschiedenen Eissorten oder leckeren heißen Waffeln mit Früchten, Eis und Sahne zu entscheiden. Wirklich alles hier ist selbstgemacht – selbst die heiße Schoki!

Pasing Blutenburg
© High Contrast | Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0

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Das Schloss Blutenburg erkunden

Wenn ihr entlang der Würm nach Norden spaziert, landet ihr zwangsläufig am ehemaligen Jagdschloss Blutenburg. Den Pasingern ist dieser Ort nahezu heilig. Ist aber auch wunderschön hier. Entweder ihr flaniert einfach durch den Schlosspark mit seinen Skulpturen, besucht die Schlosskapelle oder auch das Innere der Burg mit seiner Jugendbibliothek und seinen historischen Räumen. Besonders beliebt ist die Blutenburg, wenn hier im Mai das jährliche Weinfest steigt. Das hat sich weit über die Grenzen des Viertels rumgesprochen. Früh anstellen lohnt sich – wenn es zu voll wird, kommt man nämlich schwer noch rein.

  • Schloss Blutenburg Seldweg 15, 81247 München
  • Schlosskapelle: April – September: 09.00–17.00 Uhr, Oktober – März: 10.00–16.00 Uhr
  • Museumseintritt: 1 Euro
Pasing
© Elly Seidl

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Pralinen von Elly Seidl naschen

Im kleinen, feinen Laden Elly Seidl gibt es edle Pralinen – und das schon seit vielen Jahrzehnten. Viele kennen das entsprechende Pendant in der Innenstadt. Die Produktion erfolgte aber lange in Pasing – heute in Planegg. Schon vor 25 Jahren wusste man: Feine Pralinen gibt es in Pasing bei Elly Seidl. Das Expertenwissen, das in der Herstellung steckt, ist heute beinahe 100 Jahre alt. Als Frau war die Besitzerin zur Zeit der Eröffnung der ersten Filiale in der Maximilianstraße eine echte Ausnahme. Zunächst mit Feinkost-Waren gestartet, musste die sich mit viel Ellbogenkraft gegen die damals überwiegend männliche Konkurrenz durchsetzen. Mit Erfolg, wie man sieht – und schmeckt!

Wochenmärkte München
© Pexels

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Auf dem Pasinger Viktualienmarkt einkaufen

Vergesst den Viktualienmarkt in der Innenstadt – dieser Markt ist wirklich ein Geheimtipp. Geöffnet hat er täglich von frühmorgens bis um 18 Uhr und am Samstag bis 14 Uhr. Nur Sonntag ist er natürlich zu. Er befindet sich auf einer rund 400 Quadratmeter großen Fläche in einem vom Krieg unversehrten Innenhof. Zu kaufen gibt es frisches Brot, Käse, Wurst, Fleisch, Blumen und Kräuter. Da Pasing früher nicht zu München gehörte, darf der Markt sich auch heute noch Viktualienmarkt nennen, obwohl der Name ja bekanntlich schon vergeben ist.

Pasing
© Tunnelblick

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Kunst gucken beim Tunnelblick

Nur wenige Schritte von der Fabrik gibt es einen Tunnel, der unter den Bahngleisen durchführt und parallel zur Pippinger Straße führt. Noch bis vor drei Jahren war der ein recht dunkler Schandfleck, bis Künstler Martin Blumöhr ihn neu gestalten durfte. Und auch auf der anderen – der nördlichen Bahnhofsflanke – gibt es einen Tunnel, der sich heute so viel schöner präsentiert als früher. Denn auch der Fahrradtunnel ist heute ein Hingucker und kein dunkler, miefiger Schlauch mehr.

nachhaltiger München
© Pexels

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Erdbeeren pflücken bei Familie Hofreiter

Pasing wird ja von innerstädtisch verwöhnten Münchnern gerne als "weit draußen" abgestempelt. Der große Vorteil: Hier müsst ihr nicht teure spanische Erdbeeren im Supermarkt kaufen, sondern könnt sie in der Erdbeerzeit auf den Feldern der Familie Hofreiter ganz einfach selbst pflücken. Die haben in und um München nämlich so einige Felder, auf denen ihr nicht nur Erdbeeren, sondern auch alle möglichen anderen Beeren ganz einfach selbst sammeln könnt. Und weil der Frühling ja so brav und sonnig gestartet ist, wird die Ernte bestimmt ganz besonders erfolgreich. Strawberry fields forever!

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