11 Katerwanderungen für Spätaufsteher rund um München

Ihr habt letzte Nacht zu wild gefeiert, und jetzt einen Fetzenkater? Dann ersparen wir euch das übliche Gerede von wegen: "Die Berge sind so nah. Das ist so toll." Wissen wir selbst, aber nach einer durchzechten Nacht, steht kein Mensch um acht Uhr morgens auf, um in die Berge zu pilgern. Muss man aber auch nicht und jetzt nerven wir euch doch damit, dass der ein oder andere Gipfel verdammt nah dran ist an München. Ausschlafen und trotzdem in die Berge fahren schließt sich mit diesen Katerwanderungen nämlich nicht aus!

Und weil wir verkatert ganz schlecht selbst denken können und jedes Mal wieder, wenn das Thema "Wohin nur für den Bergausflug?" aufkommt, mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf dastehen, haben wir uns Unterstützung von den Munich Mountain Girls geholt. Die zeigen euch 11 Wanderungen rund um München, mit denen ihr euren Kater zähmen könnt.

Katerwanderung
© Gesa Temmen

1
Den Sonnenuntergang am Jochberg (1.567 m) genießen

Gesa: Der Jochberg (1565m) in den Bayerischen Voralpen ist so etwas wie der Hausberg der Münchner - gemeinsam mit dem Herzogstand nebenan. Die 1:45h Aufstieg zum Jochberg werden mit einem atemberaubenden (und fotogenen!) Blick auf zwei Seen belohnt: den Kochelsee und den Walchensee. Fitte Münchner schaffen die 720 Höhenmeter Aufstieg in einer Stunde, sodass ihr mit Kater in der angegebenen Zeit oben sein solltet. Der Pfad führt durch den schattigen Wald, ist aber teilweise wurzelig und mäßig steil, sodass ihr trittsicher sein solltet. Oben angekommen erwartet euch eine Lichtung mit noch mehr Aussicht, Gipfelkreuz und tollem Panorama.

Kater-Tipp: Aufgrund der Nähe zur Stadt bietet es sich beim Jochberg an, erst nach 17 Uhr zum Sonnenuntergang hinaufzugehen – so umgeht ihr außerdem den Massenandrang der Anderen. Für den Abstieg nach Sonnenuntergang Stirn- oder Taschenlampe einpacken! Wer früher wieder unten ist, kann im Walchensee baden gehen.

Katerwanderung
© Constanze Haas

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Bis nach München schauen auf dem Herzogstand (1.731 m)

Constanze: Der Name allein verheißt grandiose Gipfelerlebnisse! Wen es mit einem besonders schlimmen Kater erwischt hat, der kann einfach mit der Seilbahn hochfahren und entspannt die letzten Meter in ca. 30 Minuten zum Gipfel gehen, während sich die fitteren Freunde von unten zu Fuß auf den Weg machen. Wer nur das ein oder andere Bier zu viel erwischt hat, kann sich auf einen landschaftlich reizvollen Aufstieg freuen, der tolle Ausblicke auf den Walchensee und das Karwendelgebirge bietet und unter anderem auch an einem Wasserfall vorbeiführt. Von der Seilbahn bekommt man beim Aufstieg kaum etwas mit - Naturerlebnis pur! Der Steig windet sich in schönen Kurven ohne kräftezehrende Gegenanstiege zielsicher dem Gipfel entgegen und erreicht schließlich den Sattel zwischen Bergstation der Seilbahn und Herzogstandhaus. Am liebsten würde der katernde Bergsteiger jetzt schon im Herzogstandhaus auf ein eisgekühltes Spezi einkehren, aber die Disziplin wird belohnt - vorbei am Herzogstandhaus ist man in kurzer Zeit auf dem Gipfel und kann die großartige Aussicht über Walchen- und Kochelsee, über den Starnberger See bis hin nach München und gen Süden an guten Tagen bis zum Großvenediger genießen.

Kater-Tipp: Auch reizvoll ist die anschließende Überschreitung des Grates zum Heimgarten, diese sollte man aber nur in Angriff nehmen, wenn der Kater nicht allzu groß ist, der Gleichgewichtssin voll funktionstüchtig ist und man genügend Zeit und Ausdauer mitbringt.

  • Herzogstandbahn Am Tanneneck 6, 82432 Walchensee
  • Aufstieg: 2–2,5 Stunden, Abstieg: 1,5 Stunden, Anfahrt: 1-1,5 Stunden
  • Anfahrt: Auto über A95 und B11 nach Kochel am See | Zug bis Kochel, Bus 9608 bis Herzogstandbahn
Wallberg
© Shutterstock

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Mit der Bahn statt zu Fuß auf den Wallberg (1.722 m)

Gesa: Der Wallberg (1722m) liegt am Tegernsee im Bayrischen Voralpenland. Es ist wohl der bekannteste und meist besuchte Berg am Tegernsee, von dem auch die Paraglider ihre Runden drehen. Kein Wunder – denn hier könnt ihr mit der Bahn zum Gipfel fahren. Die Kontermaß gibt's im Panorama-Restaurant der Bergstation oder im gemütlichen Wallberghaus. Dazu steigt ihr etwa 30 Minuten vom Gipfel bergab und weilt dann auf der sonnigen Aussichtsterrasse. Wer die 930 Höhenmeter zum Gipfel nicht scheut, sollte zweieinhalb Stunden für den Aufstieg einplanen.

Kater-Tipp: Wanderung zu weit, aber die Seilbahnfahrt zu einfach? Fahrt über die gebührenpflichtige Straße bis zur Wallbergmoosalm (1.117 m). Zum Gipfel sind es dann nur noch etwa eineinhalb Stunden Aufstieg.

  • Wallbergbahn Wallbergstraße 26, 83700 Rottach-Egern
  • Aufstieg je nach Lust und Laune: 0-2,5 Stunden
  • Anfahrt: Auto über A8 und B307 bis Rottach-Egern: ca. 1,5 Stunden | Zug bis Tegernsee, Bus 9556 bis zur Wallbergbahn: ca. 1,5 Stunden
Kranzhorn Katerwanderung
© Susanne Tofern | Flickr CC BY-SA 2.0

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Zwei Gipfelkreuze mit einer Wanderung am Kranzhorn (1.366 m)

Christine: Für einen Ausflug ans Kranzhorn in den Chiemgauer Alpen könnt ihr euch zwischen zwei Zielen entscheiden. Entweder ihr wandert auf einem breiten, leicht ansteigenden Fahrweg, der auch mit Kinderwagen und kleinen Kindern gut zu begehen ist bis kurz unterhalb des Gipfels, genießt den Blick übers Kaisergebirge und kehrt gleich in der Kranzhorn Alm ein.  Oder ihr nehmt – je nach anhaltendem Alkoholpegel – noch weitere 100 Höhenmeter und einen kleinen Steig mit Drahtseilsicherung auf euch, um den Gipfel zu erreichen. Dort erwartet euch nicht nur ein Wahnsinns-Ausblick auf das Inntal, sondern gleich zwei Gipfelkreuze, denn das Kranzhorn bildet die bayerisch-tirolerische Grenze.

Kater-Tipp: In der Kranzhorn Alm könnt ihr euch ein (Kater-)Frühstück  mit Rührei, Speck, selbstgemachten Aufstrichen, Kaffee und Saft vorbestellen.

  • Schutzhütte Kranzhorn Unterweidau 21, A-6343 Erl
  • Aufstieg: 1,5 Stunden, Abstieg: 1 Stunde
  • Anfahrt: Auto über A8 und A93 etwa 1,5 Stunden
Katerwanderung
© Shutterstock.com

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Kaiserschmarrn mit Ausblick im Berggasthof Neureuth (1.261 m)

Isabella: Der Berggasthof Neureuth ist nicht umsonst ein beliebtes Ausflugsziel. Die tolle Aussicht auf den Tegernsee macht euch den Kopf frei und weil weder die Anfahrt noch die Wanderung sonderlich lang sind, könnt ihr hier auch an einem Sonntagnachmittag aufschlagen – Achtung: Warme Hauptspeisen gibt es aber nur bis 14.30 Uhr. Egal, ob ihr mit dem Auto oder dem Zug anreist: Nach einem kurzen Aufstieg über eine breite Forststraße (nur am Ende kurz steil durch den Wald) könnt ihr es euch auf der Terrasse des Berggasthofs gemütlich machen und den Kater Kater sein lassen.

Kater-Tipp: Apfelstrudel oder Topfenstrudel mit Vanillesoße bestellen (3,20€!) – oder den Kaiserschmarrn mit Rumrosinen ;) (9,90€) – Achtung, nur Cash

  • Berggasthof Neureuth Neureuth 1, 83684 Tegernsee
  • Dienstag & Mittwoch: 08.30–18.00 Uhr, Donnerstag: 0830–22.00 Uhr, Freitag bis Sonntag: 08.30–18.00 Uhr
  • Aufstieg: ca. 1,5 Stunden
© Pixabay

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Ganz easy auf den Schwarzenberg (1.187 m)

Katharina: Die Wanderung auf den Schwarzenberg ist perfekt für all diejenigen, die sich vom Vortag noch erholen müssen, aber trotzdem nicht auf die Berge verzichten wollen: Der Aufstieg ist sehr einfach. In einer gemütlichen Gehzeit von rund einer Stunde und nur einem kurzen, etwas steileren Part ist der Schwarzenberg dann auch schon erklommen. Der Weg ist geteert, zum Ende hin mündet er in einen gut ausgebauten, breiten Steig.  Sowohl im Anstieg als auch am Gipfel selbst hat man stets einen tollen Blick auf die umliegenden Berge des Leitzachtals. Zusätzlich reicht der Ausblick am Gipfelkreuz bis nach München und zum Chiemsee. Wer die vorherige Nacht schon etwas besser verdaut hat und noch ein bisschen weiter gehen möchte, kann aus der Wanderung zum Schwarzenberg sogar eine Rundtour über die Tregler-Alm machen.

Kater-Tipp: in Fischbachau beim Café Winkelstüberl einkehren, um die tollen Kuchen und Torten zu genießen.

Katerwanderung
© Julia Eisenhart

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Drei Gipfel in nur einer Tour am Heiglkopf (1.205 m)

Jule: Zwischen Bad Tölz und Lenggries liegt der Heiglkopf. Hier wartet nicht die kürzeste Katerwanderung auf euch, aber oben angekommen, werdet ihr mit einem tollen Blick bis nach München belohnt und die Eskapaden des Vorabends sind vergessen. Verlaufen ist dank der guten Beschilderung fast unmöglich. Der Weg führt euch durch Wald und Wiesen zum Gipfel des Heiglkopfs. Von dort geht's problemlos weiter zum Blomberg – Zwischenstopp im Blomberghaus nicht vergessen – und schließlich auf den Zwiesel. So habt ihr drei Gipfel mit nur einer Wanderung und weil die Tour ein schöner Rundweg ist, geht ihr keinen Weg zweimal! Zur Belohnung geht's vor der Heimfahrt noch in die Waldherralm.

Kater-Tipp: Sonnenbrille nicht vergessen, denn ihr lauft fast die komplette Tour mit Südausrichtung.

Katerwanderung
© Instagram | Carolin Sophia

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Auf der Gipfelwiese chillen am Sunntratn (1.096 m)

Constanze: Die Sunntratn oder auch Sonntraten ist ein kleiner, aber feiner Klassiker. In wenigen Minuten mit dem Auto von Bad Tölz oder Lenggries aus erreichbar, steigt man hier über mal mehr, mal weniger steile grasige Hänge knappe 400 Höhenmeter hinauf und kann von der Gipfelwiese aus an guten Tagen eine grandiose Aussicht über das ganze Isartal vom Sylvensteinspeicher bis hin nach München genießen. Auch wenn die Sunntratn nur knapp 1100 Meter hoch ist, muss sie sich überhaupt nicht vor benachbarten Gipfeln wie dem Geierstein oder dem Heiglkopf (genau gegenüber) verstecken. Erreichen kann man den Gipfel entweder über den Sonntratenweg oder den Sonntratensteig - letzterer ist kürzer und landschaftlich schöner, aber auch etwas anstrengender. Beide sind sehr gut ausgeschildert und treffen vor dem Gipfel wieder zusammen, was eine Rundtour ermöglicht. Aufgrund der kurzen Aufstiegszeit und des guten Weges ist die Tour sehr gut geeignet, wenn man es am Abend zuvor etwas übertrieben hat und selbst für den Jochberg nicht genug Energie hat.

Kater-Tipp: Nach dem Abstieg kann man sich zwischen November und März an der nahegelegenen Roisch'n Hütte oder der Draxlalm am Reiserlift mit Essen stärken - oder sich die erste Konter-Halbe gönnen.

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Der Geheimtipp: Baden im Alatsee (842 m)

Gesa: Der kleine Alatsee liegt auf 842 Metern ganz verborgen im Allgäuer Osten nahe Füssen direkt an der Grenze zu Österreich. Er liegt wunderschön versteckt und von Wald umgeben. Wer sich traut, schwingt sich mit der Liane ins kühle Nass und bekommt da den klaren Kopf. Ein Rundgang um den See dauert nur 30 Minuten, allerdings wartet auf 1.080 Höhenmetern die Salober Alm mit der Brotzeit! Der Aufstieg dauert nur knapp 45 Minuten und braucht kaum Konzentration, da hauptsächlich Schotterweg. Von unterwegs habt ihr einen wunderschönen Blick auf den See! Das ist unser Geheimtipp für euch: Nur wenige Minuten weiter aber ganz weit weg von da, wo alle Münchner am Wochenende hinfahren!

Kater-Tipp: Weil der Körper nach einer wilden Nacht ganz viel Wasser braucht, könnt ihr einfach tiefe Schlucke aus dem See nehmen, der hat nämlich Trinkwasserqualität.

  • Alatsee Alatsee, 87629 Füssen
  • Aufstieg: 45 Minuten, Abstieg: 30 Minuten
  • Anfahrt mit dem Auto: A7, Ausfahrt Füssen in Richtung Weißensee.
Katerwanderung
© Ronja Haberfelner

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Den Kater rausschwitzen am Leonhardstein (1.449 m)

Ronja: Der Leonhardstein ist ein markanter, niedriger Gipfel auf 1.449 Metern. Als Nachbar des Wendelsteins bietet er die perfekten Voraussetzungen für eine Wanderung mit spätem Start. Der Aussichtsberg in den Tegernseer Bergen ist mit 670 Höhenmeter recht schnell erklommen, allerdings wird's sicher nicht langweilig und der Kater wird ordentlich rausgeschwitzt! Es geht erst durch einen lichten Wald, bevor man die letzten 250 Höhenmeter auf steilem, felsigen Gelände geht – da müsst ihr dann auch mal die Hände einsetzen. Extra absichern muss man sich allerdings nicht. Wem noch etwas schlecht oder schwindelig ist, sollte hier achtsam sein. Der Aufstieg dauert maximal zwei Stunden und das Gipfelpanorama bietet einen tollen Blick über die umliegenden Berge und entlohnt die Anstrengung alle Mal.

Kater-Tipp: Auf der Wanderung kommt ihr an dem ein oder anderen Wasserfall vorbei, die für einen kühlen Kopf sorgen.

  • Kreuth Am Kirchberg 1, 83708 Kreuth
  • Aufstieg: ca. 2 Stunden, Abstieg: ca. 1,5 Stunden
  • Auto über die A8 und B318 bis nach Kreuth, Zug bis Tegernsee, Bus 9550 oder 9556 bis Riderlerbrücke
Katerwanderung
© Pixelteufel | Flickr | CC BY 2.0

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Berg-Brunch auf der Kampenwand (1.669 m)

Christine: Die Kampenwand ist DIE Bergtour, die jeder Münchner einmal gemacht haben sollte. Sie gilt als Wahrzeichen des Chiemgaus und bietet einen super Blick auf den Chiemsee und die Umgebung. Ab dem Wanderparkplatz wandert man gemütlich auf einem breiten Schotter- und Forstweg zur Steinlingalm hinauf. Das dauert etwa zwei Stunden. Von dort bleibt der Gipfel allerdings vollständig ausgenüchterten überlassen – über eine felsige Rinne, stark abgespeckte und daher rutschige Felsen (durch die vielen Bergsteiger) und Hand-Anlegen hier und da ist der Gipfelaufstieg nur für Trittsichere (und bei trockenem Wetter) zu empfehlen. Wer noch nicht wieder fit ist, bleibt am besten unten bei der Alm und stärkt sich nach dem Aufstieg.

Kater-Tipp: Einfach das Wandern bleibenlassen und bequem die Kampenwandbahn nutzen. Von der Bergstation kann man flach zur Steinlingalm wandern (etwa 30 Minuten), oder einfach direkt bei der Sonnenalm an der Bergstation bleiben, sich dort etwas die Füße vertreten und die Aussicht genießen. Die Sonnenalm bietet auch einen „Berg-Brunch“ an: Unbedingt auf der Webseite nachschauen und vorab reservieren.

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit den Munich Mountain Girls entstanden.

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