Original japanische Ramen bei Yuzumuk am Viktualienmarkt

Auf den ersten Blick scheint das neue Restaurant Yuzumuk recht unspektakulär. Es versteckt sich unauffällig zwischen den anderen asiatischen Lokalen gleich am Eingang zum Viktualienmarkt. Wer sich trotz des plumpen Plakats "Neueröffnung", näher traut und den Touri-Gruppen bei ihrer Stadtführung ausweicht, kann hier in den Genuss von japanischer Küche in einfacher, cleaner Atmosphäre kommen.

Japanische Küche bedeutet für uns ja in erster Linie: Sushi. Die kleinen Reisrollen mit rohem Fisch in Algenblättern haben ja schon längst die Welt erobert. Noch etwas unbekannter allerdings ist Ramen – ein Nudelgericht mit leckerer Brühe, die teilweise viele Stunden vor sich hin köchelt.

In New York ist die klassische japanische Suppe ein echter Renner. Bisher gibt es aber nicht so viele Orte in München, an denen ihr in den Genuss einer richtig guten Ramensuppe kommen könnt. Der Gastronom Hieu Ho und sein Partner Manh Hung Phan schlürfen beide leidenschaftlich gerne Ramen und eröffneten deshalb Yuzumuk mit Köstlichkeiten aus Japan.

Das besondere an der Ramen Suppe ist ihre schmackhafte Brühe. In ihr werden dicke, selbstgemachte Nudeln, Lauch, Sojasprossen und Algen in einer Schüssel angerichtet. Die klassische Variante enthält auch ein gekochtes Ei. Im Yuzumuk kann zwischen vier Varianten gewählt werden: Die Kimchi Ramen ohne Fleisch, die Cashu Ramen mit extra lang gekochtem und deswegen super zarten Schweinefleisch, die Miso Ramen mit Miso-Paste verfeinert oder die Tonkotsu Ramen. Damit die Brühe ihren besonderen Geschmack bekommt, wird sie mindestens acht Stunden lang gekocht.

Aber weil japanische Köstlichkeiten eben nicht ohne Sushi funktionieren, ist auch das Angebot an rohem Fisch bei Yuzumuk besonders. Es gibt die Klassiker von Lachs, Thunfisch, Gurke, Avocado und Rettich. Aber auch noch besondere Köstlichkeiten wie Aal, Jakobsmuschel, Tiefseegarnele, Oktopus und Fliegenfisch. Lecker ist die Handroll mit Thunfischtatar und Tofu. Der Name ist hier Programm, denn am besten nimmt man diese große Sushirolle einfach in die Hand, tunkt sie in die Sojasoße und beißt einfach ab.

Interaktiv wird es bei der Doburi Reisschale mit Lachs oder Thunfisch: Zum gekochten Reis bekommt ihr Algenblätter und Fisch und könnt euer Sushi so selber zusammenbasteln. Neben der üblichen Softgetränke und Schorlen steht auch kalter Grüntee auf der Karte. Ungesüßt, um nicht den eigenen, intensiven Geschmack zu verfälschen, wird er in Porzellantassen serviert.

Oft gleichen asiatische Restaurants dekotechnisch einem Weihnachtsbaum. Aquarien mit Goldfischen stehen neben goldenen Drachenköpfen und einem Wald aus Bonsai. Anders das Yuzumuk. Die Einrichtung ist schlicht gehalten. Helles Holz und nicht viel Chi Chi an den Wänden. Die Plätze an der großen Fensterfront laden ein, das Treiben draußen zu beobachten.

Niederlassen könnt ihr euch in drei Bereichen. An der Bar mit Auslage des frischen Fischs, im Hauptbereich und im Nebenraum, den ihr über ein paar Stufen erreichen könnt. Noch ist das Essen im Yuzumuk ein Geheimtipp. Doch bald könnte es in aller Munde sein. Denn Ramen zu moderaten Preisen, wie im Takumi in der Maxvorstadt, gibt es in München bisher nur selten.

Unbedingt probieren // Als Vorspeise die Handroll mit Thunfisch-Tatar und Tofu für 8,50 Euro. Die Tonkotsu Ramen mit Schweineknochenbrühe für 10,50 Euro.

Vegetarisch // Für eingefleischte Vegetarier ist das Yuzumuk nicht der richtige Ort. Die Brühe der Ramen ist nie vegetarisch. Für weniger strikte Vegetarier, gibt es Ramen mit Tofu statt Fleisch. Sonst muss auf das vegetarische Sushi ausgewichen werden.

Preise // Ramen von 8,50 bis 10,50 Euro. Temaki von 5,50 bis 6,50 Euro. Avocado-Maki: Sechs Stück 3,50 Euro

Geile Zeit // Zum Lunch gibt es täglich zwei wechselnde Mittagsangebote. Zum Beispiel Kimchi Salat, Gurken Maki und Ramen für 9,90 Euro. Leider darf auf dem Bürgersteig keine Sonnenterrasse eröffnet werden. Jedoch werden bei gutem Wetter die Scheiben von der Fensterfront aufgeschoben.