Die 11 hässlichsten Gebäude in München
München ist das geilste Land der Welt. Behauptet zumindest ein Aufkleber an einem Laternenmast irgendwo im Univiertel, in der Nähe der Akademie der Bildenden Künste. Wahnsinnig schönes Gebäude – zumindest das alte. Über den modernen Anbau kann man sich streiten. Überhaupt ist man in München vor lauter optischer Sahnestücke in Sachen Architektur recht verwöhnt.
Da merkt man manchmal gar nicht, dass die Stadt auch so richtig hässlich sein kann. Und das sogar richtig gut. Das ist den Leuten von Green City e.V. aufgefallen, die übrigens auch das Streetlife organiseren – und auch immer wieder die "Munich Ugly Tour" veranstalten. Das Vorbild dafür stammt aus Wien. Gemeinsam haben wir mal einen kleinen Vorgeschmack für euch hergerichtet. 11 Gebäude in München, die so richtig hässlich sind.
1 Klinikum Großhadern
Okay erst mal vorne weg: Es ist schwer etwas Schlechtes über einen Ort zu sagen, an dem Leben gerettet werden. Also lassen wir die Funktion mal außen vor und konzentrieren uns – wie Mama uns das beigebracht hat – ausschließlich auf die äußeren Werte. Wow, ja dann muss man ganz klar fragen: Was hat sich der Architekt gedacht? Hat er sich was gedacht? War das überhaupt ein Architekt oder hat sein infantiler Nachwuchs mit den Bauklötzen gespielt?
2 Seltsame Architektur betrachten am Bahnstellwerk Hackerbrücke
So schön könnte der Feierabend auf der Hackerbrücke mit Bier und Freunden sein – Wäre da nicht dieses grau-schwarze Ungetüm, über dessen Nutzen man sich noch nie Gedanken gemacht hat. Bis jetzt, denn wir verraten euch, dass dieses "Etwas" tatsächlich einen Zweck erfüllt: Es ist ein Stellwerk. Der Architekt war hier wohl auf einem Star Wars-Trip, denn beim Anblick wünscht man sich Obi-Wan Kenobi oder Luke Skywalker an seine Seite, um vor diesem Sternenzerstörer gerettet zu werden.
3 Mathematisches Institut der LMU
Während sich die LMU auf der Ludwigstraße jeden Tag nur in Festtagsgarderobe präsentiert, gönnt sie sich ein paar hundert Meter weiter eher den Familie Flodder Look. Scheint als würde man den Naturwissenschaftlern weniger Wunsch nach Ästhetik zusprechen. Passend dazu hat man auch noch das langweiligste Museum der Stadt hier untergebracht – das "Museum Reich der Kristalle".
4 Asamkirche
Die barocke Asamkirche in der Sendlinger Straße ist für viele bestimmt ein schönes, da historisches Gebäude. Die Touristen fotografieren diese mit Blattgold zugekleisterte Sehenswürdigkeit nur zu gern. Hier wurde nach dem Motto "viel hilft viel" mit Prunk und Kitsch gebaut und verziert. Mit dem Ergebnis: "zu viel ist zu viel". Die Asamkirche ist der beste Beweis dafür, dass nicht nur moderne Gebäude hässlich sein können.
5 Der Obelisk am Karolinenplatz
Umrahmt von bunten, idyllischen und vor allem unschuldigen Blumenbeeten ragt er phallisch empor – Der Obelisk am Karolinenplatz zeigt potent und schwarz Richtung Himmel und unterstreicht mit seiner Größe seine Überlegenheit gegenüber den eingeschüchterten Stiefmütterchen (also, die Blumen) rund um sein Fundament. Ein klassisches Symbol der Selbstüberschätzung. Scheinbar haben die Architekten von damals den Boden unter den Füßen verloren.
6 Cocoon Hotel
Das Cocoon in der Lindwurmstraße macht seinem Namen alle Ehre. Irgendwie wäre es gern ein schöner Schmetterling, aber es ist wohl während der Metamorphose im Kokon steckengeblieben. Da helfen auch keine von wandtattoo.de inspirierten Prinzessin Lillifee Schmetterlinge auf der Fassade, die mehr an Styroporabdeckung als an eine eigentliche Hauswand erinnert.
7 Der Saturnmarkt an der Schwanthalerhöhe
In ziemlich exponierter Lage thront der Saturn auf der Schwanthalerhöhe über München. Während dahinter das schöne Westend wartet und nebendran die Theresienwiese uns Münchner begeistert, kann man diesem grauen Steinklotz nur wenig Sympathie entgegenbringen. Nicht mal die inneren Werte können hier irgendwie Eindruck hinterlassen.
8 Europäisches Patentamt
Die Siebziger Jahre haben angerufen, sie wollen ihr Gebäude zurück. Können sie gerne haben, mit Handkuss. Angefangen von den Ausmaßen über die Form bis zur Farbe ist hier so ziemlich alles schief gelaufen. Wenn man im Sommer mit dem Radl an der Isar unterwegs ist, muss man aufpassen, dass man keinen Unfall baut, weil die schätzungsweise zwölf Millionen Fenster so reflektieren.
9 The Seven
Es war einmal ein Heizkraftwerk, das traf eine gute Fee, weil es gerne schöner, besser und beliebter werden wollte. Die Fee war vermutlich auf den falschen Drogen und verwandelte das Kraftwerk in Gentrifizierungsluxusappartements zum Preis von 6000 Euro pro Quadratmeter. "The Seven" steht vermutlich auch gar nicht für die Hausnummer, sondern die Todsünden. Besonders passend: Habgier, Hochmut, Völlerei und Wolllust.
10 Glockenbachsuiten
Bleiben wir im Glockenbach, bleiben wir bei Luxusimmobilien. Auf den ersten Blick sind die Glockenbachsuiten gar nicht mal so extrem hässlich. Nur so ein bisschen. Ihre Geschichte ist dafür umso unangenehmer. Denn damit dieser weiße Klotz entstehen konnte und Investoren dank Isarblick Kohle scheffeln können, musste unsere geliebte Rubybar samt Biergarten weichen. Kein Wunder, dass das Gebäude immer wieder mit Farbbeuteln "verschönert" wird.
11 Hotel Königsshof
Beim Hotel Königshof fragt man sich, wovon sich der Architekt hat inspirieren lassen. Bestimmt nicht von den umliegenden Bauwerken wie dem Justizpalast, den Gebäuden am Stachus oder dem nicht weit entfernten Palais Lenbach. Eher von einem Schiff. Zumindest passt der benachbarte Kaufhof dann optisch wieder ins Bild. Das Positive: So hässlich das Hotel von außen ist, von innen hat man durch die Bullaugen-Fenster sicher einen wunderschönen Blick nach draußen.